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Goldpreis bei 1.500 Dollar wäre angemessen und fair

07.03.2020  |  Kelsey Williams
Ist 1.500 Dollar je Unze ein angemessener Preis für Gold? Einige der leidenschaftlicheren Goldbullen mögen diese Frage wohl verneinen. Ein Preis bei 2.000 Dollar je Unze würden ihnen schon eher passen. Diese Zahl ist wahrscheinlich deshalb so populär, weil der Goldpreis sie vor acht Jahren nicht ganz erreichen konnte und knapp vor 1.900 Dollar je Unze hängen blieb.

Ähnliches Verhalten trat nach 1980 auf, als der Aufstieg des Goldpreises bei 850 Dollar stoppte. Damals waren 1.000 Dollar die angepriesene Preisprognose. In beiden Fällen lagen die Erwartungen für den Goldpreis wahrscheinlich dem Wünschen zugrunde und nicht den Fundamentaldaten.

Wie können wir also wissen, was heute ein fairer und angemessener Preis für Gold wäre - jetzt und hier? Jeder hat eine Meinung davon, was eine Sache wert ist; egal ob diese Sache nun das Eigenheim ist, die alte Taschenuhr Ihres Großvaters oder eine bestimmte Aktie. In dieser Hinsicht ist es mit Gold nicht anders.

Der Preis einer bestimmten Sache oder Vermögenswertes spiegelt zu jeder Zeit all diese variierenden Meinungen wider. Manche basieren auf Fundamentaldaten, andere auf technischen Faktoren. Doch die Kombination all dieser Meinungen und die resultierenden Erwartungen (einige erwarten, dass der Preis steigt; andere, dass er fällt oder gleich bleibt) sowie alle anderen bekannten Faktoren zu diesem Zeitpunkt, die möglicherweise den Preis beeinflussen könnten, bieten uns die klarste mögliche Andeutung auf den aktuellen Wert der betroffenen Sache: dessen Marktpreis.

Käufer und Verkäufer schließen Handelstransaktionen basierend auf Erwartungen für den Marktpreis ab. Selbst diejenigen, die nicht am Markt sind, haben (indirekt) Einfluss. Handelsvolumen und die Anzahl an Transaktionen sind ebenfalls Teil der Gleichung.

Wenn Sie glauben, dass 2.000 Dollar ein realistischerer Preis für Gold sind, dann kaufen Sie es vielleicht, weil Sie erwarten, dass es auf diesen Wert steigt. Doch bis es das tut, erzählt Ihnen der Markt, dass der Goldpreis bei 1.500 Dollar je Unze liegt. Gibt es eine Möglichkeit zu wissen, ob es einen möglichen profitablen Unterschied zwischen dem Goldmarktpreis und dessen echten Wert gibt?

Wenn eine Aktie beispielsweise unter ihrem Buchwert verkauft wird, ein Unternehmen genügend Barmittel verfügbar hat und dessen prognostizierte Erträge positiv sind, dann ist es vielleicht plausibel, den niedrigen Aktienkurs als ein Schnäppchen anzusehen. Einen ähnlichen Denkansatz können wir bei Gold anwenden.

Über das letzte Jahrhundert hinweg hat der US-Dollar mehr als 98% seines Wertes verloren. Das bedeutet, dass ähnliche Güter und Dienstleistungen nun 50-mal so viel kosten wie vor 100 Jahren.

Da der Goldpreisanstieg eine invertierte Widerspiegelung des US-Dollarrückgangs ist, müsste der Goldpreis etwa 50-mal so hoch sein wie der Preis vor 100 Jahren. Der Goldpreis lag damals bei 20,67 Dollar je Unze. Wenn wir diese Zahl mit 50 multiplizieren, erhalten wir einen Goldpreis von 1.033 Dollar (20,67 x 50).

Der Rückgang des US-Dollar beläuft sich wahrscheinlich auf mehr als 98%, doch die exakte Zahl ist schwer zu berechnen. Praktisch gesagt, liegt sie wahrscheinlich zwischen 98% und 99%. Die Goldpreisspanne der letzten neun Jahre verleiht dieser Schätzung ebenfalls Glaubwürdigkeit.

Wenn wir einen möglichen Goldpreis kalkulieren, indem wir den US-Dollarrückgang um 98% verwenden, dann nehmen wir an, dass ähnliche Waren und Dienstleistungen heute 100-mal so viel kosten wie vor 100 Jahren. Demnach kommen wir auf einen Goldpreis von 2.067 Dollar (20,67 x 100).

Das tatsächliche Goldhoch bei 1.900 Dollar im Jahr 2011 und dessen tatsächliches Tief von 1.040 Dollar im Dezember 2015 stimmen gut mit unseren Kalkulationen von 2.067 Dollar und 1.033 Dollar überein, die den Wertverlust des US-Dollar zwischen 98% und 99% widerspiegeln.

Ein aktueller Goldpreis bei 1.550 Dollar sagt uns, dass der Marktpreis des Goldes einen Wertverlust des US-Dollar zwischen 98% und 99% widerspiegelt. Das scheint eine faire... und vernünftige Darstellung dessen, wo wir uns gerade befinden - zumindest was Gold und US-Dollar angeht.

Wenn Sie annehmen, dass der tatsächliche Wertverlust des US-Dollar näher an den 99% liegt und der Marktpreis des Goldes dies bald widerspiegeln wird, dann sehen Sie Gold bei 1.500 Dollar vielleicht als unterbewertet.

Wenn Sie jedoch glauben, dass der Wertverlust des US-Dollar näher bei den 98% liegt, dann sähe es wohl so aus, als wäre Gold aktuell überbewertet. Wählen Sie weise. Gold blieb in den 28 Jahren von 1980 bis 2008 unterbewertet.


© Kelsey Williams


Der Artikel wurde am 19. Februar 2020 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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