David Smith: Silber wird es Palladium in einigen Jahren gleichtun
25.02.2020 | Mike Gleason
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Doch eine Menge Gold floss in keinen dieser beiden Bereiche. Es floss in Privathände, wobei es schwierig ist, herauszufinden, wohin es verschwunden ist. Dasselbe passiert mit Silber, aber es gibt keinen Chart, um das zu zeigen.Einige der größten Fonds weltweit haben kürzlich kategorisch erklärt, dass sie Silber für das am stärksten unterbewertetste asymmetrische Asset halten, das man kaufen kann. Sie handeln auf eine Art und Weise, die Sie und ich nicht definieren können und kaufen physisches Silber; und das reduziert das Angebot. Und irgendwann wird offensichtlich werden, was vor sich geht und dann wird es zu einem großen Preissprung kommen. Es könnte innerhalb von wenigen Tagen also zu einer Aufwärtsbewegung um 5 Dollar kommen, wenn es für den Markt offensichtlich wird.
Es ist also idiotisch zu warten, bis man diese Entwicklung sehen kann, und zu denken, dass man sie definieren und rechtzeitig einsteigen könne, um überhaupt einen Teil dieser Entwicklung miterleben zu können.
Mike Gleason: Ich möchte später das Angebot ansprechen, wenn ich Sie über die Bergbausituation befrage, doch zuerst wenden wir uns dem Einzelhandel zu. Ich möchte einige der kürzlichen Daten betrachten, die wir von den staatlichen Prägestätten in Sachen Bullionverkäufe erhalten haben. Was hielten Sie von den kürzlichen Verkaufszahlen der Silver Eagles von der U.S. Mint? Und kommentieren Sie dann doch einige der Zahlen, die wir von der australischen Perth Mint in Sachen Goldverkäufe in den letzten Monaten gesehen haben. Sprechen Sie über die Daten, die Sie hier betrachten, David.
David Smith: Nun, die Verkäufe der American Silver Eagles waren im Dezember ziemlich dürftig. Es waren etwas unter 100.000 Unzen und im Januar dann plötzlich 3,4 Millionen. Das zeigt, wie schnell sich diese Verkäufe verändern können. Es ist unmöglich, dies wirklich zu definieren.
Es scheint für mich so, dass man realisiert, das Richtige getan zu haben, wenn man sich gegen die Herde stellt, mehr kauft, wenn der Preis niedrig ist, und dieser daraufhin dann steigt. Und die Perth Mint hat im Dezember enorme Mengen Gold verkauft. Das ist nicht nur auf ein einziges Land zurückzuführen, doch ein Großteil war Deutschland zuzuschreiben. Grund dafür war, wie ich bereits in einem Artikel schrieb, dass die Bargeldgrenze auf 2.000 Euro herabgesetzt wurde; vor drei Jahren lag diese bei 15.000 Euro und dann bei 10.000 Euro.
Die Grenze wurde also um etwa 90% reduziert. Man kann nur eine und bruchstückhafte Unzen Gold erwerben, ohne eine Menge Papierkram erledigen zu müssen und sicherzustellen, dass jeder in der Welt weiß, was Sie getan haben. Nur weil Sie Privatsphäre möchten, bedeutet das nicht, dass Sie ein Krimineller sind oder etwas Illegales tun werden. Es bedeutet nur, dass es nicht jeden etwas angeht, was Sie tun. Diese armen Leute in Deutschland standen also mehrere Meilen weit Schlange vor diesen Läden und der Großteil von Ihnen erhielt noch nicht einmal Gold. Nun können Sie nicht mehr als eine Unze am Stück erwerben, ohne Papierkram erledigen zu müssen und eine Erlaubnis von der Regierung zu erhalten.
Sie können sich vorstellen, dass man nur bruchstückhaft Unzen erwerben werden kann, wenn der Goldpreis in einigen Jahren steigt. Es ist traurig, doch es ist die herrschende Idee der Regierung, sich mehr und mehr in Ihre Tätigkeiten einzumischen. Und dieses Konzept breitet sich auf der Welt aus.
Mike Gleason: Ein weiterer Grund, es jetzt zu horten, solange man unter dem Radar bleibt. Das ist eine Sache, mit der wir uns in den USA glücklicherweise nicht herumschlagen müssen, wenn es um Berichterstattung oder die Tatsache geht, dass die Regierung weiß, was Sie tun. Doch wer weiß, vielleicht wird es irgendwann Politiker geben, die zum Big Brother werden möchten, wenn es um derlei Dinge in dieser Branche geht. Vielleicht ist das ein weiterer Grund, es jetzt zu kaufen und noch immer etwas anonym zu bleiben.
Nun, Sie folgen dem Edelmetallsektor offensichtlich ziemlich genau. Glauben Sie allgemein, dass die Bergbauunternehmen zu diesen Gold- und Silberpreisen profitabel sind? Offensichtlich ist jede Mine einzigartig, basierend auf der Qualität der Vorkommen und vieler anderer Faktoren. Doch wir sind neugierig darüber, wie profitabel die Branche Ihrer Meinung nach ist, wenn wir annehmen, dass die Preise so bleiben wie heute.
David Smith: Nun, das ist eine zweischneidige Frage, die auf vielerlei Weise beantwortet werden kann. Eine Antwort hat damit zu tun, wie effizient eine bestimmte Mine in den letzten Jahren dabei war, die Kosten zu reduzieren und die Arbeitskraft unter Kontrolle zu haben, die Ausgaben und solche Dinge sowie Projekte zu besitzen, die sich gut entwickeln. Eine handvoll Unternehmen, denen ich folge, haben tatsächlich ihre Basismetall-Silberprojekte verkauft und fokussieren sich nun rein auf Gold und Silber.
Es braucht eine Menge Geld, um Blei, Zink und Kupfer von Silbervorkommen zu entfernen. Wenn Sie eines besitzen, dass hochgradig Silber enthält und nur wenig Basismetalle, dann sind Ihre Kosten, das Silber aus dem Boden zu extrahieren, definitionsgemäß geringer als wenn Sie alle Bestandteile zur Schmelzerei geben und diese dann voneinander trennen. Das ist eine Sache.
Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die neue, effektivere Methoden der Silbergewinnung verwenden. Deren Kosten sind also niedriger und sie machen selbst zu aktuellen Preisen Geld. Sie werden praktisch zu Kraftpaketen, wenn Silber über 20 Dollar steigt. Sie haben hart daran gearbeitet, diese Dinge machbar zu machen. Ein Unternehmen erhöhte seine Gewinnrate von 65% seines Silbers auf etwa 95%. Das ist eine enorme Verbesserung. Auf diesen Unternehmen, die in dieser Hinsicht gute Arbeit leisten, sollte man ein Auge haben.
Mike Gleason: Warum gibt es sogar noch weniger primäre Silberproduzenten als vor einigen Jahren? Und was bedeutet das für die Fähigkeit von Silberlieferanten, die zukünftigen Nachfragezunahmen in der Investmentbranche zu bedienen, die sich offensichtlich im Nu umkehren kann... Was passiert, wenn es dazu kommt und es einfach nicht genug Angebot gibt? Sprechen Sie hierüber aus der Silberbergbau-Perspektive und über die fehlenden primären Silberproduzenten.
David Smith: Nun, manchmal hört man etwas, was den Nerv trifft. Man war sich dessen schon bewusst, doch wenn man eine andere Person darüber sprechen hört, dann trifft es erst richtig ins Schwarze. Letzten Herbst war ich Moderator beim Silver Summit in San Francisco mit drei verschiedenen CEOs von Silberunternehmen. Einer von ihnen war Peter Megaw von MAG Silver. Dr. Megaw hat wahrscheinlich mehr Silberunzen von hochqualitativen Vorkommen entdeckt als jeder andere.
Er besitzt ein unglaubliches Gespür, nicht nur akademisches Gespür, sondern eine Intuition, wo man gute Silbervorkommen finden kann. Und er kommentierte, dass etwa 75% des Silbers als Nebenprodukt aus der Kupfer- und Basismetallproduktion stammt. Tatsächlich belaufen sich die Produktionskosten eines kanadischen Unternehmens, das in China Silber produziert, auf 5 Dollar je Unze Silber, doch 40% der Produktion im durchschnittlichen Quartal ist Blei.