Gold, das Coronavirus und diese trügerische Sicherheit
25.02.2020 | Robert Schröder
Goldanleger reiben sich in diesen Tagen und Wochen ihre gründlich desinfizierten Hände und lachen sich eins in ihre FFP3-Atemschutzmaske. Durch die Coronavirus-Krise ist Gold auf USD-Basis seit Jahresbeginn bis zum gestrigen 7-Jahreshoch bei 1.689 USD um über 10 Prozent und in Euro sogar um 13 Prozent gestiegen. Gold als sogenannte Krisenwährung funktioniert. Doch es deutet sich an, dass die jüngsten Hochs lediglich Bestandteil eines endenden Zyklus sein könnten …
Nach der letzten Einschätzung an dieser Stelle vom 9. Januar "Gold - Warum 2020 eine einzige große Enttäuschung wird" ist die Enttäuschung darüber, dass diese eher unpopuläre Prognose bisher nicht aufgegangen ist, bei vielen Lesern relativ klein. Nach dem damaligen vermeintlichen Signal einer Trendwende, legt Gold seit Mitte Februar wieder richtig los und generiert ein neues Hoch nach dem anderen. Die Stimmung unter Anlegern und Investoren wird zudem immer besser, je höher der Goldpreis steigt.
Aus Sicht der Charttechnik und der Elliott Wellen birgt das aktuelle Niveau allerdings eher Risiken als Chancen. Betrachten wir uns den Zeitraum ab August 2018, so wird schnell klar, dass die Fahnenstange bereits erreicht ist oder fast erreicht sein könnte. Das aktuelle Niveau kann der Welle v der 5 zugeordnet werden. In den letzten 18 Monate hat sich hier ein 5-teiliger Aufwärtsimpuls gebildet, der sich zum aktuellen Zeitpunkt in den letzten Zügen befindet. Begleitet wird Welle v der 5 von eine typischen negativen Divergenz beim RSI. Sowohl auf Tages- als auch auf Wochenbasis! Zudem ist Welle 5 gut 1,382 mal so lang wie Welle 1, was zusätzlich darauf hindeutet, dass der Trend “ausgelutscht” ist.
Bedenken Sie zusätzlich: Gold ist aktuell omnipräsent. An vielen Stellen kann man derzeit nichts anderes als von steigenden Kursen lesen. Die Stimmung ist fast schon euphorisch. Je mehr Corona-Fälle es gibt, desto höher und schneller steigt Gold. So scheint es. Doch kann Gold Sie vor einer Coronavirus-Infektion schützen?
Kurzfristig könnte sich der Trend im besten Fall noch bis kurz über die 1.700 USD Marke bis ca. 1730/40 USD (obere Trendkanallinie) fortsetzen. Spätestens dann sollten sich die Divergenzen aber “rächen”. Rein technisch wäre die Aufwärtsbewegung allerdings vorbei, sobald der Goldpreis unter 1.611 USD fällt. In diesem Fall könnte die Aufwärtsbewegung anschließend bis auf ca. 1.450 USD rückabgewickelt werden.
Goldanleger wähnen sich derzeit in (gefühlter) Sicherheit. Doch das kann sich schon sehr bald wieder ändern. Auch wenn 2020 in den ersten beiden Monaten im Zeichen eines steigenden Goldpreises stand, könnte das in den kommenden zehn Monaten schon wieder ganz anders aussehen …
© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com
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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.
Nach der letzten Einschätzung an dieser Stelle vom 9. Januar "Gold - Warum 2020 eine einzige große Enttäuschung wird" ist die Enttäuschung darüber, dass diese eher unpopuläre Prognose bisher nicht aufgegangen ist, bei vielen Lesern relativ klein. Nach dem damaligen vermeintlichen Signal einer Trendwende, legt Gold seit Mitte Februar wieder richtig los und generiert ein neues Hoch nach dem anderen. Die Stimmung unter Anlegern und Investoren wird zudem immer besser, je höher der Goldpreis steigt.
Aus Sicht der Charttechnik und der Elliott Wellen birgt das aktuelle Niveau allerdings eher Risiken als Chancen. Betrachten wir uns den Zeitraum ab August 2018, so wird schnell klar, dass die Fahnenstange bereits erreicht ist oder fast erreicht sein könnte. Das aktuelle Niveau kann der Welle v der 5 zugeordnet werden. In den letzten 18 Monate hat sich hier ein 5-teiliger Aufwärtsimpuls gebildet, der sich zum aktuellen Zeitpunkt in den letzten Zügen befindet. Begleitet wird Welle v der 5 von eine typischen negativen Divergenz beim RSI. Sowohl auf Tages- als auch auf Wochenbasis! Zudem ist Welle 5 gut 1,382 mal so lang wie Welle 1, was zusätzlich darauf hindeutet, dass der Trend “ausgelutscht” ist.
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Kurzfristig könnte sich der Trend im besten Fall noch bis kurz über die 1.700 USD Marke bis ca. 1730/40 USD (obere Trendkanallinie) fortsetzen. Spätestens dann sollten sich die Divergenzen aber “rächen”. Rein technisch wäre die Aufwärtsbewegung allerdings vorbei, sobald der Goldpreis unter 1.611 USD fällt. In diesem Fall könnte die Aufwärtsbewegung anschließend bis auf ca. 1.450 USD rückabgewickelt werden.
Goldanleger wähnen sich derzeit in (gefühlter) Sicherheit. Doch das kann sich schon sehr bald wieder ändern. Auch wenn 2020 in den ersten beiden Monaten im Zeichen eines steigenden Goldpreises stand, könnte das in den kommenden zehn Monaten schon wieder ganz anders aussehen …
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