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Der Untergang des Finanzsystems steht bevor

19.03.2020  |  Egon von Greyerz
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Märkte

Die weiteren ökonomischen Entwicklungen in der Welt waren vollkommen absehbar, obgleich der Impulsgeber nicht der offensichtlichste war. Aber auch das, was demnächst kommt, ist für 99,5% der Investoren nicht offensichtlich. Und für die meisten Menschen ist es natürlich unerklärlich, wie ein Markt an einem Tag 2.000 Punkte verlieren und am nächsten 2.000 Punkte steigen kann, wie der Dow.

Das ist offensichtlich völlig unlogisch und irrationales Verhalten. Wenn Hochfrequenzhandel und irrationale Investoren einen Großteil dieser Volatilität produzieren, wie kann man da erwarten, dass Märkte sich logisch verhalten? Vor allem: Seit Jahrzehnten hatten die bei Kursrücksetzern kaufenden Schnäppchenjäger die Unterstützung der Zentralbanken - es war also unmöglich, Geld zu verlieren.

Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei - selbst wenn der falsche Optimismus, wie bei der 2.000-Punkte-Rally im Dow am Freitag, dem 13., für kürzeste Zeit zurückkehren wird. Unter den aktuellen Marktbedingungen werden alle Schnäppchenjäger, die bei Rücksetzern kaufen, leider jahrelangen Schaden davon tragen.

Ich möchte im Folgenden zusammenfassen, wie ich die kurz- und langfristigen Marktentwicklungen einschätze.


Aktien

Aktien haben weltweit ihre Höchststände markiert und sind abgestürzt, wie ich im Januar und Februar prognostiziert hatte. Siehe auch folgende Artikel vom 30. Januar bzw. 13. Februar:

• "Inflate and die" - Aktieneinbruch und Goldwelle in den Startlöchern
• In der Krise: Untergang der Aktien - Aufstieg des Goldes

Jetzt stehen wir vor einer säkularen Baisse, die mindestens 5-7 Jahre dauern wird. Die Wirtschaft wird sich darüber hinaus noch viel länger in einer Rezession und Depression befinden.

Natürlich wird der Weg nach unten volatil sein, es wird auch große Rücksetzer geben. Es besteht allerdings kein Zweifel daran, dass alle Aktienmärkte in den kommenden Jahren um 90% oder mehr verlieren werden. Natürlich wird es heftige Aufwärtskorrekturen geben, wie beispielsweise letzten Freitag, - häufig mit Unterstützung des Plunge Protection Teams in den USA und ähnlichen Einrichtungen in anderen Ländern.


Gold

Zu Beginn einer Krise nimmt die Öffentlichkeit häufig die falschen Bereiche in den Fokus. So sind in vielen Läden in Europa und den USA die Toilettenpapierbestände ausverkauft. Ja, Toilettenpapier ist auf kurze Sicht sehr nützlich, allerdings lehrt uns die Geschichte, dass mittelfristig, wenn die Hyperinflation grassiert, Goldeigentum viel, viel wichtiger ist. Den ganz wenigen Venezolanern, die dies vor 10-20 Jahren verstanden, hat es das Leben gerettet.

Ich will es an dieser Stelle ganz grundsätzlich sagen: Es gibt keine Goldknappheit - noch nicht.

Einige Goldhändler berichten, dass ihnen die Bestände ausgehen. Kürzlich erschien dazu ein Artikel auf Zerohedge von einem Händler aus Singapur. Edelmetallhändlern, die hauptsächlich mit Einzelhandelsmengen zu tun haben, gehen womöglich die Gold- und Silbermünzen aus.

Da wir aber ein Schweizer Unternehmen sind, wo 70% aller Goldbarren weltweit hergestellt werden, können wir die Aussage treffen, dass es im Bereich des Großhandels aktuell keine Knappheiten beim physischen Gold gibt. Aktuell besteht seitens der Schweizer Veredler reichliches Angebot an Goldbarren. Bei den kleineren Barren für den Einzelhandel ist jedoch hohe Nachfrage zu verzeichnen.

Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass es nicht lange so bleiben wird. Wie wir wissen, wird der Goldpreis derzeit am Papiermarkt ermittelt. Wenn die globalen Märkte in Panik verfallen, werden viele Papiergold-Spekulanten ihre Positionen aus Liquiditätsgründen verkaufen. Das gibt den Manipulatoren (und hier in erster Führungslinie die BIZ) die Chance, den Goldpreis um 100 $ zu drücken, an einem Freitagnachmittag in Europa über einen Zeitraum von 3 Stunden, wie schon am 13. Februar. Die BIZ und ihre Büttel - die Bullionbanken - wollten ganz klar eine Gelegenheit haben, um Gold zu Schnäppchenpreisen einzusacken, bevor die echte Rally einsetzt.


Eingeschobene letzte Meldung!

Wegen des Corona-Virus senken die Schweizer Veredler jetzt ihre Produktion, um Arbeitsschichten zu reduzieren. Ab einem bestimmten Punkt könnte es passieren, dass die Produktion komplett ausgesetzt werden muss. Zum jetzigen Zeitpunkt ändern sich Entscheidungen tagtäglich. Wahrscheinlich wird dies zu kurz- bis mittelfristigen Engpässen bei Gold und Silber führen.


Gold steht am Anfang eines langfristigen Bullenmarkts

Um es ganz deutlich zu sagen: Gold steht gerade noch ganz am Anfang eines extrem starken langfristigen Aufwärtstrends. Die derzeitige Volatilität ist nur vorübergehend und den globale Bedingungen geschuldet. Das wird sich bald ändern. Der Zustand der Weltwirtschaft und das extrem prekäre Finanzsystem ist der Garant dafür.

Das Corona-Virus ist der auslösende Impulsgeber und nicht die Ursache des kommenden ökonomischen wie finanziellen Zusammenbruchs. Auslöser der Krise hätte auch jedes andere Ereignis sein können, wie Kreditausfälle oder eine notleidende Bank. Doch leider hat sich wieder Murphys Gesetz durchgesetzt, und alles, was schief gehen konnte, ging schief - und auch noch zur schlimmstmöglichen Zeit.

Ich habe seit Jahren vor den Risiken in der Weltwirtschaft gewarnt und jüngst erst, dass ein Markteinbruch unmittelbar bevorstünde (siehe oben). Und dieser Einbruch hat jetzt begonnen. Ich habe auch gesagt, dass Gold steil steigen wird und dass diese Bewegung noch kommen wird. Und ich habe nicht den leisesten Zweifel daran!


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