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Wird Gold der einzige Überlebende sein, wenn der Sturm die Märkte trifft?

20.03.2020  |  Ronan Manly
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Die US-Aktienmärkte befinden sich nun offiziell im Bärenmarktterritorium, definiert als ein Selloff um 20% oder mehr von Rekordhochs der wichtigen Aktienindices wie Dow und S&P 500. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA oder Dow) fiel zum Handelsschluss am Freitag, den 13. März, um 21,47% von seinem Rekordhoch. Der Dow ist im bisherigen Jahr ebenfalls um 18,75% gefallen und ging in der letzten Woche um 10,36% zurück. Der S&P 500, der um 8,88% in der letzten Woche fiel, ist nun um genau 20% von seinem Rekordhoch zurückgegangen und im bisherigen Jahr um 16% gesunken.


Werterhaltung

Während der klassische, sichere Hafen Gold nicht vollkommen immun gegen die kürzliche Preisvolatilität an den Märkten war (und in US-Dollar von seinem 7-Jahreshoch von 1.695 Dollar um 8,6% gefallen ist), so ist diese Abnahme der Tatsache zuzuschreiben, dass dieser Goldpreis an Derivat- (COMEX) und synthetischen (London) Papiergoldmärkten etabliert wird, die die echte physische Nachfrage und Angebot von Bullion nicht widerspiegeln. Doch der Goldpreis hat sich in dieser Volatilität besser entwickelt als Aktien oder Kryptowährungen, mit einem Ertrag von 1,94%.

In anderen wichtigen Fiatwährungen ist der Goldertrag im bisherigen Jahr noch immer positiv; +9,52% in Britischen Pfund Sterling, +15,68% in Australischen Dollar, +7,39% in Singapur-Dollar und +3,22% in Euro. In US-Dollar liegt der Goldertrag für 1 Jahr bei 18,77% und über 3 Jahre bei 26,13%.

Es überraschte zu viele, dass der Goldpreis in den letzten Wochen zweimal daran scheiterte, über die 1.700 Dollar auszubrechen. All das in einem Umfeld kollabierender Aktienmärkte, allgemeiner Marktpanik, Weltuntergangsszenarien und einem nationalen Notstand in den USA.

Journalisten der Mainstream-Medien haben die üblichen Erklärungen ausgepackt, bei denen behauptet wird, dass ungenannte "Trader und Investoren" ihr "Gold verkaufen" mussten, um Margin Calls auf ihre gehebelten Wetten in anderen Assetklassen zu decken. Obgleich es mit dieser Erklärung einige Probleme gibt, so ist das größere Problem, dass diese Journalisten nicht die CFTC-Positionierungen in Gold-Futures-Berichten oder die Rolle der Bullionbanken erwähnen oder wichtiger noch - die strukturellen Probleme des tatsächlichen Goldpreisfindungsprozesses.


Schlussfolgerung

Wir haben die strukturellen Probleme des Goldpreisfindungsprozesses und die Wahrscheinlichkeit, dass es keine Verbindung zwischen Papiergold und dem physischen Markt gibt, bereits mehrere Male erklärt. Die Wahrscheinlichkeit wurde aufgrund kürzlicher Nachfrageschocks nach physischen Gold erhöht sowie durch Preisschocks, die den Goldspotpreis in Anwesenheit noch nie dagewesener physischer Nachfrage nach unten drücken.

Was hat man anderes erwartet? Es ist ein perfekter Sturm exogener Faktoren für Gold, um sich gut zu entwickeln: Künstlich niedrige Zinsen; Negativzinspolitik; Nullzinspolitik; negative Realzinsen; historisch niedrige Anleiherendite, die die Opportunitätskosten von Gold reduziert; noch nie dagewesenes und koordiniertes Zentralbankeingreifen; ungewisse Wirtschafts- und Finanzmarktprognose; extreme Marktvolatilität; Zusammenbruch der Aktienmarktbewertungen.

Auf der Nachfrage-Seite gibt es starke und anhaltende Nachfrage nach physischen Investment-Edelmetallbarren und -münzen. An jedem ordnungsgemäß funktionierendem Markt ist es so, dass der Preis steigt, wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot oder es zum aktuellen Preis zu wenig Angebot gibt. Doch das war nicht der Fall für den Goldpreis. Warum? Weil der Preis gedämpft war und zu einer Fehlallokation des Angebots führte. Fehlendes Angebot führt zu einem Anstieg der Großhandelsaufpreise, was wiederum zu einer Erhöhung der Einzelhandelsaufpreise führt, um die Nachfragesituation widerzuspiegeln.

Das wiederum führt dazu, dass Käufer die fehlende Preisverbindung zwischen physischem und "Papier"-Edelmetallen realisieren und den vorherrschenden Preisbildungsmechanismus in Frage stellen.


© Ronan Manly
BullionStar



Dieser Artikel wurde am 16. März 2020 auf www.bullionstar.com und zuvor auf RT.com veröffentlicht und exklusiv in Auszügen für GoldSeiten übersetzt.


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