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Banknoten und Grippevirus

25.03.2020  |  John Paul Koning
- Seite 2 -
Später meinte die WHO, dass man sie falsch interpretiert hätte:

"Die WHO sagte nicht, dass Banknoten COVID-19 übertragen würden, noch haben wir Warnungen und Statements darüber veröffentlicht", so WHO-Sprecherin Chaib in einer E-Mail. "Wir wurden gefragt, ob wir glaubten, dass Banknoten COVID-19 übertragen würden und erklärten, dass man nach Berühren von Bargeld seine Hände waschen sollte, vor allem wenn man Lebensmitteln anfasst oder isst." Dies sei eine "gute Hygienepraktik", fügte sie hinzu."

Dies illustriert die institutionelle Reaktion. Doch was haben Wissenschaftler über die Interaktion von Banknoten mit dem Virus wie SARS-CoV-2 zu sagen?


Wir wissen eine Menge über Bakterien auf Banknoten

Es gab eine Menge Studien, die versuchen sollten, verwendete Banknoten zu analysieren, um Krankheitserreger zu identifizieren. Infektiöse Mikroorganismen, oder Krankheitserreger, können in verschiedene Kategorien unterteilt werden: Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze. In einem Bericht von 2014 "Papiergeld und Münzen als mögliche Vektoren übertragbarer Krankheiten" von Angelaki wird eine Vielzahl von Studien von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt erwähnt. Diese umfassen:
  • Bakterielle Kontamination von saudi-arabischen Riyal-Papiernoten (Al Ghamdi, 2011)
  • Eine Studie bakterieller Kontamination von ghanaischen Währungsnoten in Zirkulation (Tagoe, 2011)
  • Bakterielle Kontamination von indischen Währungseinheiten (Elumalai, 2012)

Doch keine dieser Studien in Angelakis Bericht fand Viren auf zuvor zirkulierendem Geld. Ich war nicht in der Lage, herauszufinden, warum Wissenschaftler so wenig über die Existenz von Viren auf gebrauchten Banknoten wissen. Vielleicht liegt dieses fehlende Wissen der Tatsache zugrunde, dass Viren deutlich kleiner und demnach schwerer zu finden sind. Oder vielleicht haben sich Wissenschaftler einfach dazu entschieden, sich darauf zu fokussieren, Banknoten auf Bakterien zu testen.

In jedem Fall wissen wir fast gar nichts über die Existenz von Viren wie Influenza oder SARS-CoV-2 auf zuvor zirkulierendem Bargeld, trotz der Tatsache, dass wir genügend Daten über Bakterien auf unseren Banknoten haben.


Unter Laborbedingungen überleben Viren mehrere Tage auf der Währung

Ein Teil des rein wissenschaftlichen Wissens, das wir über Viren auf Banknoten haben, stammt aus einer Studie von 2007, die von einer Gruppe schweizer Wissenschaftler durchgeführt wurde. Anstatt eine bestehende Note auf die Präsenz von einem Virus zu testen, haben die Wissenschaftler einen Virus auf der Banknote unter Laborbedingungen platziert. Genauer gesagt wurden die schweizer Banknoten mit verschiedenen Arten von Influenza infiziert und dann überprüft, wie lange sich die Viren halten würden.

Zu hohen Konzentrationen überlebten Influenza-A-Viren bis zu drei Tage auf der schweizer Währung. Als die Wissenschaftler Influenza A mit Atemwegsschleim kombinierten, stieg die Überlebenszeit dramatisch auf bis zu 17 Tage. Es scheint, als könnten Viren wie Influenza menschlichen Schleim als schützendes Medium verwenden. Die Autoren schlossen ihre Studie mit dem Zitat:

"Angesichts der unerwarteten Stabilität des Influenza-Virus in diesem nicht-biologischen Umfeld müssen wir unser bestehendes Verständnis von Bedingungen, die Influenza-Viren begünstigen, neu abschätzen; vor allem wenn es um die Vorbereitung auf Pandemien geht."

Behalten Sie sich im Gedächtnis, dass sich Wissenschaftler nur auf das Influenza-Virus fokussierten, nicht SARS-CoV-2. Noch befasste man sich mit anderen wichtigen Schritten zur Infektion, einschließlich der Einfachheit, mit der Viren von einer Banknote auf die Finger einer Person übertragen werden können und von dort in die Atemwege. Doch es ist wichtig, sich im Gedächtnis zu behalten, dass Viren eine lange Zeit auf einer Banknote (in diesem Fall aus der Schweiz) überleben können.


Von der Banknote auf den Finger

Ich habe eine weitere Studie gefunden, die die Interaktion zwischen Viren und Banknoten überprüft. Im Jahr 2014 testete eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler, wie einfach Krankheitserreger von Objekten auf die Finger übertragen werden können. Sie verwendeten eine Vielzahl an Medien, einschließlich Plastik, Glass, Keramik, Polyester und auch Währung. Die Oberfläche jeden Objektes wurde mit unterschiedlichen Art von Viren und Bakterien infiziert. Die Wissenschaftler testeten dann, wie einfach diese Krankheitserreger auf einen Finger übertragen werden konnten (Sie testeten nicht das SARS-CoV-2).

Nicht-poröse Oberflächen wie Polyacrylat und Glass zeigten die höchsten Übertragungsraten. Anders gesagt: Diese Oberflächen machen es für Viren einfach, auf Finger übertragen zu werden. US-Papierwährung, eine poröse Oberfläche, besaß die niedrigste Übertragungsrate von allen Objekten. Die Autoren erklärten: "Poröse Oberflächen könnten Organismen innerhalb ihrer Matrix gefangen halten und eine größere Bindungsoberfläche bieten."

Diejenigen, die sich also um virale Übertragung über verschiedene Objekte sorgen, sollten sich also zuerst um Kontakte mit Plastik, Glass und Edelstahl sorgen, anstatt 100-Dollar-Noten.

Es gibt eine große Schwäche dieser beiden Studien. Sie verwendeten inländische Währungseinheiten, Schweizer Banknoten und US-Noten. Doch diese beiden Banknoten werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Und somit gilt das gewonnene Wissen nicht universal.


Papier- vs. Polymerbanknoten

Während Banknoten wie ein Medium erscheinen, das in der Zeit eingefroren wurde, so entspricht das nicht unbedingt der Wahrheit. Eine Vielzahl neuer Banknotentechnologien wurde in den letzten Jahrzehnten eingeführt. Die bekannteste Entwicklung sind Polymer-Banknoten (d.h. Plastik). Diese wurde auf der ganzen Welt eingeführt.

Weniger auffällig ist die Tatsache, dass Chemiker verschiedene Arten von Beschichtungen erfunden haben, um diese auf die traditionellen Baumwollnoten anzuwenden, wie Lackierungen, Beschichtungen und Harze. Das untere Bild zeigt einen Querschnitt einer Banknote. Das Hinzufügen dieser zusätzlichen Materialien auf die Oberfläche einer Baumwollnote hilft dabei, die Verschmutzung zu reduzieren und die Beständigkeit zu erhöhen.


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