Banknoten und Grippevirus
25.03.2020 | John Paul Koning
- Seite 3 -
Zur Zeit der schweizer Studie im Jahr 2007 war das Hauptrohmaterial einer schweizer Banknote Baumwolle. Doch der Produktionsvorgang umfasste auch das Beschichten der Baumwollnoten mit einer Harzbeschichtung. Andere Länder wie Indien und Russland haben kürzlich beschlossen, Beschichtungen auf ihre auf Baumwolle basierenden Banknoten aufzutragen.
Diese Beschichtungen reduzieren die Porosität einer Banknote. Laut der schweizer sowie der amerikanischen Studie ist die Porosität der infizierten Oberfläche ein wichtiger Faktor, um festzustellen, wie lange Viren überleben können und wie schnell sie übertragen werden können. Auf porösen Oberflächen wie Papier oder Gewebe scheint die Überlebensdauer kürzer und auf 12 Stunden (Influenza A) und 8 Stunden (Influenza B) beschränkt zu sein. Doch auf einer trägen und nicht-porösen Oberfläche wie eine beschichtete schweizer Banknote können Viren Tage oder sogar Wochen überleben.
Beschichtete Baumwollbanknoten und 100% Polymer-Banknoten können relativ gastfreundliche Umstände für Viren bieten. Sie können ebenfalls zu einfacherer Übertragung führen. Altmodische Baumwollnoten bieten ein weniger gastfreundliches Umfeld für Viren. Der allgegenwärtige amerikanische Dollar gehört zur letzteren Kategorie. Er wird noch immer zu 75% aus unbeschichteter Baumwolle und 25% Leinengemisch hergestellt.
Die weltweiten Banknoten können also grob in zwei Kategorien eingeteilt werden. Wer tut das? Unten finden Sie eine Präsentation von Gerald Stagg, Medizinischer Director der New Yorker Federal Reserve:
Beachten Sie, dass dieser Ausschnitt aus 2011 stammt, also könnten Daten veraltet sein. Beispielsweise glaube ich, dass die Europäische Zentralbank ihre 5- und 10-Euroscheine mittlerweile beschichtet.
Polymer ist gar nicht so übel
Wenn neue Polymer- und beschichtete Banknoten anfälliger für Viren sind, dann haben sie einen kompensierenden Vorteil. Studien verwendeter Polymer- und auf Baumwolle basierenden Banknoten haben herausgefunden, dass Polymer-Banknoten tendenziell weniger Bakterien halten als Papiernoten.
Beispielsweise fand eine Studie aus dem Jahr 2010 heraus, dass Banknoten aus Mexiko, wo man Polymer und auf Baumwolle basierenden Banknoten verwendet, Polymer-basierende Noten nur 25% der Bakterien besaßen, die die Baumwollnoten enthielten. Laut den Autoren würde die glatte Oberfläche des Polymers "eine Bindung von Bakterien behindern. Auf der anderen Seite bieten Baumwollnoten eine faserige Oberfläche, die genügend Gelegenheit für bakterielle Bindung bietet."
Abschließende Gedanken
1) Wir wissen eine Menge über den bakteriellen Gehalt verwendeter Banknoten, doch nicht sehr viel über Viren auf verwendeten Banknoten.
2) Unter Laborbedingungen bleiben Influenza-Viren mehrere Tage auf schweizer Banknoten, die nicht-porös sind, aktiv.
3) Unter Laborbedingungen können US-Banknoten (die porös sind) Virentransfers demonstrieren. Doch sie sind weniger effizient als Plastik, Glass und andere nicht-poröse Oberflächen.
4) Nicht-poröse Banknoten (d.h. Polymer oder beschichtet) sind besser darin Bakteriengehalt zu reduzieren, während poröse Noten, wie beschichtete Baumwollnoten, besser darin sind, Virengehalt zu reduzieren.
Sollten Sie also die 20-Dollar-Note aufheben, die Sie gefunden haben? Und was sollte man damit tun? Das hier sollten Sie sicherlich nicht tun:
Der wichtigste Rat der WHO: Wenn Sie Bargeld berühren, dann waschen Sie Ihre Hände danach. Wenn Sie also 20-Dollar-Noten aufheben, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Hände waschen, wenn Sie nach Hause gegangen sind.
© JP Koning
BullionStar
Der Artikel wurde am 20. März 2020 auf www.bullionstar.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.