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Bargeld ist Toilettenpapier

28.03.2020  |  Dr. Keith Weiner
Der Goldpreis fiel um 31 Dollar und der Silberpreis um 2,14 Dollar. Das Gold-Silber-Verhältnis verzeichnete 126, bevor es die Woche bei 119 beendete. Dies übersteigt das Verhältnishoch während der Rezession unter George H.W. Bush. (Anmerk. Red.: der Preisverfall bezieht sich auf letzte Woche)

In einem vorherigen Artikel liebäugelten wir mit Silber. Wir meinten:

"Obwohl wir nicht empfehlen würden, mit Leverage derzeit auf Silber zu wetten, so wären wir aktuell sicherlich nicht Short gegenüber Silber positioniert. Wenn Sie keines besitzen, dann sieht dies nach einer guten Zeit aus, etwas zu kaufen. Wenn Sie etwas besitzen, dann wäre es jetzt nicht schlecht, mehr zu kaufen.

Das Gold-Silber-Verhältnis von Monetary Metals zeigt, dass die Fundamentaldaten so hoch oder höher sind als das Marktverhältnis. Das sollte man für eine Kehrtwende im Auge behalten. Eine historische Gelegenheit steht bevor.
"

Das werden wir unten betrachten. Den Begriff "Papiergold" haben wir mehr als genug gehört. Also erlauben Sie uns die folgende Tirade.

Verbannen Sie drei Dinge aus Ihrem Gedächtnis. Sie sind nur Mythen und nichts Gutes kommt dabei heraus, wenn Erwachsene an sie glauben: der Weihnachtsmann, die Zahnfee und das schattenhafte Kartell, das Papiergold verkauft. So etwas wie ein Stück Papier, das man statt Gold verkauft, Goldnachfrage aufsaugt oder jemand kaufen würde, gibt es nicht.

Es existiert nicht. Je früher Sie diese unangenehme Wahrheit verstehen, dass kein dicker Mann mit einem weißen Bart auf seinem Rentierschlitten auf Ihr Dach geflogen kommt, wo er dann den Schornstein hinabsteigt, desto besser. Je früher Sie wissen, dass es keine magische Fee gibt, die Ihnen Geld unters Kopfkissen im Austausch gegen einen Zahn hinterlässt, desto besser.

Je früher Sie erkennen, wie der Goldmarkt funktioniert, desto besser wird es Ihnen beim Investieren und Handeln gehen. Entschuldigen Sie, wenn Sie das Obige anstößig finden. Die Wahrheit ist manchmal schwer (auch wenn sie das nicht sein sollte.)

Der Goldpreis am Spotmarkt verfolgt den Goldpreis am Futures-Markt eng. Wenn wir hier von Gold sprechen, dann meinen wir die kommerziellen (großen) Barren. Wir werden kleinere Barren und Münzen unten ansprechen. Haben Sie sich jemals gefragt, wie das funktioniert? Es gibt einen Mechanismus, der sie eng korrelieren lässt. Und an Märkten bedeuten derartige Mechanismen, dass jemand Profit schlägt, um das am Laufen zu halten. Hier eine Grafik des Goldpreises an beiden Märkten:

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Die Spread zwischen Spot- und Futures-Preis ist so klein, dass man sie in der Preisgrafik kaum sehen kann. Man muss sie auf einer Basisgrafik betrachten.

Dieser Gewinn nennt sich Arbitrage. Es ist unter normalen Umständen möglich, simultan Goldmetall zu kaufen und einen Gold-Future zu verkaufen - um daraus einen Profit zu erzielen. Um dies zu einem Gewinn zu machen, carried der Trader - ein Lagerist - das Gold. Er hält das Gold bis die Fälligkeit des Kontrakts erreicht wurde und liefert es dann. Oder bis die Partei, die den Kontrakt gekauft hat, es haben möchte; oftmals wenn der Kontrakt ausläuft. Der Gewinn, den der Arbitrageur gemacht hat, kann als auf eine Jahresbasis hochgerechnete Rate angegeben werden; die Basis, die wir jeden Tag veröffentlichen.

Unter außergewöhnlichen Umständen ist es möglich, physisches Gold zu verkaufen und eine Gold-Future zu erwerben. Das nennt sich Decarry und der gemachte Profit nennt sich auf Jahresbasis hochgerechnet Cobasis. Wenn die Cobasis positiv ist, dann nennt sich das Gold-Backwardation. Backwardation sollte niemals bei Gold auftreten, niemals. Doch wenn es das tut, dann weil das Geldsystem zusammenbricht. Diese beiden Handelsarten, Carry und Decarry, halten den Goldpreis am Futures-Markt nahe dem Goldpreis am Spot-Markt.

Der Preis für kleine Barren und Münzen, die Einzelhandelsprodukte sind, können vom Goldpreis am Spot-Markt deutlich abweichen. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Produktionskapazität, vor allem für geprägte Barren und Münzen, begrenzt ist. Prägestätten sind abgeneigt, teure Maschinen (mit Krediten natürlich) zu erwerben, um ihre Kapazität für einen Boom zu erweitern, der recht kurzfristig sein kann.

Was passiert also, wenn die Einzelhandelsnachfrage über diese Kapazität steigt? Es zieht die Bestände aus den Lieferketten. Und die Nachfrage rennt dann gegen eine Wand. Das Angebot ist unelastisch. Der Aufpreis auf kleine Barren und Münzen kann also steigen, wie jetzt gerade.

Das sagt absolut nichts darüber aus, ob der Goldpreis fair oder unfair, manipuliert, unterdrückt oder sich frei auf und ab bewegen kann. Es zeigt nicht, dass die Abwärtspreisbewegung irgendwie schändlich ist.

Und da die Fed Billionen an Dollars druckt, sind Sie sicher ein Käufer von Gold bei 1.475 Dollar und Silber bei 12,60 Dollar gewesen, richtig? Käufer sind glücklich, wenn das, was sie kaufen möchten, billig ist.


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