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Gold-Bulle pausiert wie in den 70ern

12.05.2007  |  Robert Rethfeld
Der Preis für Gold verharrt seit dem Frühjahr 2006 grob betrachtet in einer Handelsspanne zwischen 600 und 700 Dollar. Die Frage stellt sich, in welche Richtung der Goldpreis die Handelsspanne auflösen wird.

Obwohl ich kein Fan von Verlaufsvergleichen mit den 70er Jahren bin - die wirtschaftlichen Umstände ähneln sich kaum, man schaue nur auf das Zinsumfeld - drängt sich eine Parallele auf. Und die betrifft die Dauer der Auf- und Abwärtsphase in einem Gold-Bullenmarkt.

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Wie der obige Chart zeigt, stieg Gold zwischen Anfang 1970 und Anfang 1975 fünf Jahre lang an, fiel anschließend für 20 Monate und ging schließlich in eine zweite Anstiegsphase über, die dreieinhalb Jahre dauerte und Anfang 1980 endete.

Der aktuelle Gold-Bullenmarkt begann im April 2001 und erreichte im Mai 2006 ein auch jetzt noch gültiges Hoch. Dieser Zeitraum umfasst ebenfalls fünf Jahre. Nach dem obigen Muster müsste sich eine 20monatige Abwärtsbewegung einstellen. Von dieser wurden bereits 12 Monate abgearbeitet, ohne dass der Goldpreis sich nennenswert nach unten bewegt hat. Bevor die zweite Aufwärtsphase beginnt, würde der Goldpreis nach diesem Muster noch etwa acht Monate schwächeln - grob gesehen bis zum Ende dieses Jahres. Nachfolgend zeigen wir den aktuellen Verlauf und den Verlauf der 70er Jahre in der Übersicht.

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In unserem Anfang Januar veröffentlichten Gold-Ausblick für 2007 schrieben wir, dass "auf der Negativseite für die Entwicklung des Goldpreises das schwache bzw. neutrale Verhalten der Goldminen sowie die Entwicklung des Realzins zu verbuchen sind". An diesen Faktoren hat sich seitdem nichts verändert. Der US-Realzins ist weiterhin deutlich positiv. Als Paradebeispiel für schwache Goldminen kann der Gold-Blue-Chip Newmont Mining herangezogen werden, der seit mehr als einem Jahr gegenüber dem Goldpreis deutliche Schwäche zeigt.

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Noch einige Fakten: Gold zeigt üblicherweise zwischen Mai und Juli eine saisonale Schwächephase. Die Netto-Short-Positionierung der Commercials ist fast auf Rekordniveau und die Kleinspekulanten sind deutlich long. Das Sentiment erreicht nach "Marketvane" mit einem bullischen Anteil von 84 Prozent ein Extremniveau.


Fazit:

Unter diesen Umständen sind wir der Meinung, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch aus der oben genannten Handelsspanne nach unten größer ist als für einen Ausbruch nach oben. Hinzu kommt, dass der US-Dollar derzeit ein sehr beliebtes "Bashing"-Opfer darstellt. Es ist fast so, als wolle man ihm verbal so zusetzen, dass ihm keine andere Möglichkeit bleibt als in eine beschleunigte Abwärtsphase einzutreten. Doch so funktioniert der Markt nicht. Der fallende US-Dollar hat in den vergangenen Jahren die Aktienmärkte weltweit unterstützt. Steigt der US-Dollar weiter an, würde dies eine zusätzliche Belastung für den Goldpreis darstellen.

Dennoch ist festzuhalten, dass der Goldpreis bisher gegenüber der 20monatigen Schwächephase in den 70er Jahren deutliche relative Stärke zeigt. Die Goldminen - insbesondere ein Blue Chip wie Newmont Mining - verdienen besondere Beachtung. Ein Wiedererstarken der Minen, ein erheblicher Abbau der Netto-Short-Positionen der Commericals eine Abkühlung des Sentiments wären Anzeichen dafür, dass der Goldpreis seinen Bullenmarkt fortsetzen möchte.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.





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