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Oh, diese Angst überall!

14.05.2007  |  Clif Droke
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Die clevere Anwendung der medialen Massenhypnose hat eine Bärenmarktmentalität bei einer Vielzahl der Investoren geprägt, die, unter normalen Umständen, an der Erholungsphase des Bullenmarktes seit 2003 partizipiert hätten. Stattdessen sehen wir eine Reihe von Investoren die abseits stehen, oder schlimmer noch, sich in das Lager der Superbären geschlagen haben und jetzt auf den "Großen Knall" warten.

Wenn gesagt wird, dass die Presse nichts anderes ist, als der Spiegel der Gesellschaft, der die psychologischen Unterströmungen der Menschen aufzeigt, dann muss gesagt werden, dass genau das Gegenteil der Fall ist! Die etablierte Presse formt Einstellungen und Überzeugungen. Die bärische Investorpsychologie, die an der Tagesordnung ist und sich in den Stimmungsumfragen niederschlägt, ist ein Produkt des unaufhörlichen, medialen Sperrfeuers der Angst. Die Investoren sind wie Poppers Pinguine abgerichtet worden, um auf bärische Nachrichten, wie zum Beispiel das jüngste Desaster am Hypothekenmarkt, mit Angst und Beklemmung zu reagieren. Die Überschriften der Nachrichten lasten auf dem Gemüt der Investoren und bewirken, dass sie verkaufen und ihre Finger von den Aktien lassen, da schon das Schlimmste zu befürchten ist.

Letzte Woche bot sich das perfekte Beispiel für dieses Phänomen. Obwohl die wichtigen Indices neue Jahreshöchststände zu verzeichnen hatten, manche davon waren sogar bisher unerreichte Höchststände, stieg die Zahl derjenigen Investoren, die sich selbst, laut der jüngsten Stimmungsumfrage AAII, als bärisch bezeichnen auf 54% - der höchste Stand seit Monaten. In derselben Zeit ging die Zahl der bullischen Investoren auf den niedrigsten Stand seit Monaten, auf 29%, zurück. Früher hätte ein Erreichen der Höchststände genau das gegenteilige Gefühl hervorgerufen. Doch nachdem die Investoren nun schon so lange abgerichtet worden sind, nervös zu werden, wenn die Preise steigen, passiert eben so etwas. Und einmal mehr wird die "Wall of Worry" aufrechterhalten.


Das MZM-Wachstum ist dieses Jahr explosiv gewesen, bis zur Veröffentlichung dieser wichtigen, monetären Statistik in der letzten Woche. Der massive Zuwachs an Geldangebot kann nur als bullischer Faktor für den Ausblick auf den zukünftigen Markt interpretiert werden. Es wird zudem die Wiederbelebung der in einen Schlaf versetzten Wirtschaft sicherstellen. Der unten dargestellte MZM-Chart (jährliche prozentuale Veränderung) schreit förmlich "Bullenmarkt bei Aktien!" und “Wirtschaftskraft voraus!".

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Das ist riesig und kann nicht oft genug hervorgehoben werden! Die US-Notenbank packt schon im Vorhinein ein Geschenk für die Investoren. Der Trend im MZM-Wachstum sollte auf den Titelseiten einer jeden Zeitung des Landes zu finden sein. Stattdessen wird der Investor mit einer weiteren Portion Angst und nochmals Angst abgefüttert.

Hierbei vertrauen die meisten Finanzjournalisten auf die Zahlen der Spätindikatoren, die von der Regierung herausgegeben werden, anstatt auf die führenden Indikatoren, die die Änderungsrate des Geldangebotes anzeigen. Das führt am Ende nur dazu, dass die Leser der Analysten- und Zeitungsnachrichten in den Graben fahren. Finanzprognosen sind dazu da nach vorne zu schauen und nicht zurück. Und zu den besten unter den führenden Indikatoren zählen eben die Indikatoren der Notenbank selbst.

Folgende Fragen sind es wert, gestellt zu werden: “Wohin soll das ganze hinführen?“ und “Wann hört es auf?“ Die Antwort auf die erste Frage ist, dass der Trend in Richtung zunehmende Angst in Anbetracht steigender Aktienpreise zu einem Höhepunkt der Angst führen wird. Nachdem das passiert ist, werden die Investoren ihre Bärenanzüge weghängen und sich Hals über Kopf in den Aktienmarkt stürzen und vor dem Aufwärtstrend kapitulieren. Wenn das passiert, kündigt sich der “Anfang vom Ende“ an. Es gab noch nie ein Beispiel dafür, dass ein Bullenmarkt nicht mit breiter und eifriger Beteiligung der Öffentlichkeit geendet hat, das kann man zurzeit jedoch nicht sehen. Wenn Gier die Angst als dominierende Emotion bezwingt, dann werden sie wissen, dass der Bullenmarkt an seinem Höhepunkt angelangt ist.

Eines Tages wird die Öffentlichkeit in Scharen zum Aktienmarkt zurückströmen, so wie es auch Spätankömmlinge zur Party des Bullenmarkts der 90er Jahre gab. Sobald die Überschriften anfangen wieder ein rosiges Bild zu zeichnen, ist dies das Signal, dass die panische Flucht beginnen wird. Bis dahin wird der Bullenmarkt fest und intakt bleiben.


© Clif Droke
www.clifdroke.com


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