Erwartungen eines höheren Goldpreises - Der bittere Tropfen im Kelch
16.04.2020 | Kelsey Williams
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Es scheint also realistisch, anzunehmen, dass eine Überdosis neuen Geldes und Kredit den US-Dollar endgültig vernichten und den Goldpreis nach oben schicken könnte. Dem stimme ich zu, aber es gibt einige Variablen, die die Goldbullen übersehen haben:
1. Die Auswirkungen der Inflation sind volatil und unvorhersehbar.
2. Die Aussichten eines stärkeren US-Dollar und eines niedrigeren Goldpreises rechtfertigen mehr als nur ein Kopfnicken.
Einige nehmen an, dass eine schwächere Wirtschaftsaktivität - selbst Rezessionen oder Depressionen - zu höheren Goldpreisen führt. Sie betrachten die Schlagzeilen und Berichte über Hausbauten, Arbeitslosigkeit, etc. und erwarten einen höheren Goldpreis als Resultat enttäuschender Wirtschaftsstatistiken. Diese Dinge haben nichts mit dem Goldpreis zu tun. Nichts wird den Goldpreis in US-dollar verändern, außer Veränderungen des US-Dollar.
Es gibt einige Leute, die meinen, dass der Goldpreis höher steigen wird, auch wenn der US-Dollar nicht vollkommen eingebrochen ist. Grund dafür ist die Tatsache, dass sie ihre Erwartungen auf Nicht-Fundamentaldaten basieren, wie der anhaltenden Pandemie, Abschwüngen der Wirtschaftsaktivität, soziale Unruhen, Kriege, Zinsen, politischer Aufruhr, etc.
Beim Goldpreis geht es nur um den US-Dollar
Hier ist derselbe Chart wie oben, jedoch mit der hundertjährigen Geschichte des inflationsbereinigten Goldpreises. Er illustriert die Verbindung zwischen US-Dollar und Goldpreis klar:
Die wichtigsten Preispunkte im Chart stimmen mit den Jahren 1929, 1934, 1970, 1980, 2001 und 2011 überein. Ebenfalls fallen sie mit Wert- und Stimmungsveränderungen des US-Dollar zusammen.
Deshalb war die tatsächliche Kaufkraft des US-Dollar über die 1930er Jahre und bis 1970 stärker, was zu einem niedrigeren, inflationsbereinigten Goldpreis führte. Dann fand eine starke Aufholphase von 1970 bis 1980 statt; die Auswirkungen jahrzehntelanger Regierungsinflation zogen den Dollar nach unten und drückten den Goldpreis nach oben.
Das Muster setzte sich fort, mit niedrigerem Goldpreis und stärkerem Dollar zwischen 1980 und 2000. Von 2001 bis 2011 führte ein schwächerer US-Dollar zu einem höheren Goldpreis.
Seit 2011 hat der US-Dollar weiter an Stärke zugelegt und Gold ist zurückgegangen. Das aktuelle Retracement des Goldpreises über die letzten vier Jahre könnte wahrscheinlich in Verbindung mit der Zeitspanne bis zu seinem Preiskollaps Anfang 1988 verglichen werden.
Da Deflationsdruck zu einem deutlich stärkeren Dollar führt, sind Erwartungen höherer Goldpreise unlogisch und unvernünftig.
© Kelsey Williams
Der Artikel wurde am 7. April 2020 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.