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Der Euro hat bisher 85% seines Werts gegenüber Gold verloren

02.05.2020  |  Jan Nieuwenhuijs
Am 23. April 2020 erreichte der Goldpreis in Euro erstmals in der Geschichte 51.000 Euro je Kilo. Der Goldpreis in Euro stieg seit der Erschaffung des Euro um 555%. Anders gesagt: Seit Anbeginn des Euro hat er 85% seines Werts gegenüber Gold verloren.

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Technisch gesehen wurde der Euro am 1. Januar 1999 eingeführt, auch wenn die Euronoten und -münzen erst ab Januar 2002 in Zirkulation waren. Der erste Goldpreis, der 1999 verzeichnet wurde, lag bei 7.879 Euro je Kilo - oder 7,88 Euro je Gramm (ich werde hierbei Euro je Gramm als Goldpreis verwenden). Bisher hat der Goldpreis 51 Euro je Gramm überschritten. Ein neues Rekordhoch.

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Über die letzten 20 Jahre ist der Goldpreis in Euro um 555% gestiegen. Aus historischer Perspektive betrachtet, ist der Euro eine junge Währung, hat jedoch bereits 85% seines Werts gegenüber Gold verloren. Das deckt die Instabilität des Fiatgeldes auf.

Um zu betrachten, wie stark der Euro gegenüber Gold abgewertet wurde, muss dies in Gold gemessen werden (da eine Währung nicht um mehr als 100% abgewertet werden kann). Im Jahr 1999 brauchte man 0,13 Gramm, um einen Euro zu kaufen; heute sind es nur 0,02 Gramm. Das Fazit ist, dass der Euro 85% seines Werts gegenüber Gold verloren hat. Im unteren Chart können Sie den Abstieg des Euros gegenüber Gold seit 1999 betrachten.

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Den Wert der Währungen im Vergleich zueinander zu messen, ist interessant, doch wichtig ist hierbei, was dies für die Kaufkraft der Währungen lokal bedeutet. Die Endziele jedes Wirtschaftsteilnehmers sind Waren und Dienstleistungen. Was wirklich für eine Währung zählt, ist deren Kaufkraft. Wir werden die Kaufkraft des Euro gegenüber Gold in der Eurozone vergleichen.

Viele Leute denken, dass der Euro nur Kaufkraft verliert, wenn eine Bank bezahlt werden muss, um Euro einzulagern. In anderen Worten: Wenn die Zinsen auf ein Bankkonto negativ sind. Das wird als "Geldillusion" bezeichnet. In Wirklichkeit muss man die Vebraucherpreisinflation von den Zinsen abziehen, um die Realzinsen zu erhalten. Der Einfachheit halber sagen wir, dass die aktuellen Zinsen für die meisten Sparer bei null liegen, minus 1% Inflation wären das dann -1%. Aktuell verliert der Euro also 1% seiner Kaufkraft im Jahr.

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Lassen Sie uns nun einen Blick auf Gold werfen. In den letzten 12 Monaten ist der Goldpreis um 39% gestiegen. Abzüglich einer Inflation von 1% beträgt dies 38%. In einem Jahr ist die Kaufkraft des Goldes in der Eurozone um 38% gestiegen (ohne Lagerkosten miteinzurechnen). Doch der Goldpreis steigt nicht jedes Jahr um 39% und kann manches Jahr sogar fallen. Nichtsdestotrotz hat die Kaufkraft des Goldes über die letzten 20 Jahre stark zugenommen. Das ist der Grund, warum physisches Gold als langfristiger Reservevermögenswert angesehen werden sollte.

Um die Kaufkraft des Goldes in der Eurozone darzustellen, habe ich einen Index erschaffen. Zuerst habe ich den Goldpreis durch die Verbraucherpreise geteilt und dann einen Index mit einer Basis von 100 im Jahr 1999 erstellt. Ich habe den Kaufkraftindex des Goldes für Finnland, Deutschland und Italien kalkuliert. Da sich Verbraucherpreise in den ausgewählten Ländern unterscheiden, ist die Kaufkraft des Goldes in den Ländern nicht exakt gleich. Doch ich habe herausgefunden, dass die Kaufkraft des Goldes in der gesamten Eurozone recht ähnlich ist.

In erster Linie hat die Kaufkraft des Goldes in der Eurozone seit 1999 zugenommen. Das bedeutet, dass der Goldpreis die Verbraucherpreise überholt hat. Anhand der Indexzahl können Sie sehen, dass die Kaufkraft des Goldes über 20 Jahre durchschnittlich um 350% gestiegen ist. Der Goldpreis kann volatil sein, doch über längere Zeitspannen hinweg erhält Gold seine Kaufkraft und hat den Vorteil, dass es keinerlei Gegenparteirisiken besitzt und somit jeder Krise widersteht.

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© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer



Dieser Artikel wurde am 24. April 2020 auf www.voimagold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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