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Epische Mean Reversion bei Silber

11.05.2020  |  Adam Hamilton
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Das letzte moderne Beispiel folgte nach der vorherigen Aktienmarktpanik im Oktober 2008. Diese extrem seltenen Verkaufsereignisse sorgen für derart übermannende Angst, dass sie alles einsaugen, auch Gold und Silber. In derselben Monatsspanne, in der der S&P 500 um 30% einbrach, kollabierte Silber um 32,6%! Das katapultierte das Gold-Silber-Verhältnis auf 84,1, ein 13,6-Jahreshoch für das Gold-Silber-Verhältnis oder ein Tief für das Silber-Gold-Verhältnis.

Finanzmärkte verabscheuen Extrema in langfristigen Beziehungen. Sie halten niemals lange, doch der Preis kehrt fast sofort zu normalen Verhältnissen zurück, nachdem er durch anormale Schocks verzerrt wurde. Und es gibt nichts Extremeres als extrem seltene Aktienpaniken. Die epische Angst, die notwendig ist, um sie anzutreiben, geht so stark über alles Normale hinaus, dass es in den letzten 113 Jahren nur 3 davon gab!

Die unglaubliche Verwüstung, die panische Massenverkäufe von Silber zufügten, hält nur solange an, wie die Angst in Aktienpaniken ihren Hochpunkt hält. Und das ist recht kurz, da sich extreme Angst sehr schnell verflüchtigt. Sobald diese anfängliche, übermannende Welle an Angst vorbei ist, beginnt Silber direkt mit einer Mean Reversion nach oben gegenüber Gold. Silberbullenmärkten wachsen nach Aktienpaniken enorm, führen dann Mean Reversions durch, bevor sie sich vergaloppieren.

Das Silber-Gold-Verhältnis und tatsächlich viele langfristige Preisverhältnisse sind wie Pendel. Equilibrium ist der langfristige Durchschnitt, vergleichbar mit einem Pendel, das still nach unten hängt. Je weiter das Pendel in eine Richtung bewegt wird, desto schneller und kräftiger schwingt es zurück. Doch seine kinetische Energie, wie das Momentum an den Märkten, schwingt das Pendel vom einen zum anderen Extrem.

In den Jahren vor der Aktienpanik 2008 befand sich das Gold-Silber-Verhältnis bei durchschnittlichen 54,9. Also verwendeten Gold- und Silberbergbauunternehmen über mehrere Jahrzehnte hinweg ein Verhältnis von 55, um die Nebenproduktion ihrer sekundären Metalle zu Äquivalentunzen ihrer primären Metalle umzuwandeln. Wenn ein Verhältnis jahrzehntelang existiert, dann gibt es dafür einen guten, fundamentalen Grund.

Doch wie ein Pendel stoppt das Verhältnis nicht bei 54,9, nachdem Silber extreme Tiefs während der Aktienpanik von 2008 erreichte. Stattdessen schoss es weiter in die Höhe und überschritt das gegenteilige Extrem proportional! Wenn Sie das Pendel nach links ziehen, dann wird es sich auf etwa gleiche Höhe nach rechts bewegen, bevor es an Schwung verliert. Der letzte Bullenmarkt des Silbers nach einer Panik war gigantisch.

Silber mehr als vervierfachte sich nach seinen Aktienpaniktiefs und schoss in den 2,4 Jahren bis April 2011 um 442,9% höher! Silber entwickelte sich deutlich besser als Gold in dieser Mean Reversion, wobei der Panikboden bei einem Gold-Silber-Verhältnis von 84,1 die langjährigen 54,9 durchbrach, um auf 31,7 zu steigen, wo der Silberbullenmarkt letztlich seinen Höhepunkt erreichte.

Investoren kehren nach diesen sehr seltenen Verkaufsereignissen, die psychologische Narben zurückließen, über Jahre zu Silber zurück. Eine Aktienpanik ist technisch betrachtet ein Rückgang des S&P 500 von 20% oder mehr über 2 Wochen oder weniger. Ein derart schneller Rückgang führt zu so unglaublicher Angst, dass die Gesamtabnahme oftmals innerhalb eines Monats ein Drittel ausmacht! Wenn Aktieninvestoren plötzlich und katastrophal derart viel Reichtum verlieren, wird sie das für immer verändern.

Sie erinnern sich an die Weisheit, ihre Aktien-schweren Portfolios vernünftig zu diversifizieren, anstatt sich nur auf Aktien zu verlassen. Also erhöhen sie ihre fast nicht vorhandenen Allokationen in Gold und Silber über die kommenden Jahre. Die Edelmetalle sind fantastische Diversifikationen, weil sie üblicherweise steigen, wenn Aktienmärkte an Stärke verlieren oder dies zu erwarten ist. Silber kann attraktiver sein als Gold.

Nach Aktienpaniken möchten angeschlagene Investoren verzweifelt wieder vollständig sein. Nach einem Verlust von 33% setzt ein Breakeven einen Gewinn von 50% voraus! Und das Aufwärtspotenzial für Silber ist deutlich höher als das für Gold; einfach aufgrund ihrer relativen Marktgrößten. Stellen Sie sich diese wie Marktkapitalisierungen individueller Aktien vor. Je kleiner der Markt, desto schneller können die Preise mithilfe Kapitalzuflüsse von Investoren erhöht werden.

Laut dem letzten Bericht des World Gold Council betrug die weltweite Goldnachfrage letztes Jahr 4.355,7 Tonnen im Wert von 195,2 Milliarden Dollar zum Durchschnittspreis von 1.394 Dollar je Unze Gold. Laut dem Silver Institute betrug die weltweite Silbernachfrage 2019 insgesamt 991,8 Millionen Unzen im Wert von 16 Milliarden Dollar zum Durchschnittspreis von 16,18 Dollar je Unze Silber.


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