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Gold & Silber brutzeln in der Sommersonne

17.07.2020  |  Stefan Gleason
Sommerflaute? Nicht für die Edelmetallmärkte! Anfang Juli brachen Gold und Silber auf neue mehrjährige Hochs aus. Das gelbe Edelmetall befindet sich in unmittelbarer Nähe neuer Rekordhochs und dem Schlagzeilen würdigen Preis von 2.000 Dollar je Unze. Das graue Edelmetall hingegen hat noch eine Menge aufzuholen. Und während es dies tut, könnten die prozentualen Preiszunahmen explosiv sein. Silber hat seit seinem Panikverkaufstief im März bereits 60% zugelegt. Wichtiger noch ist die Tatsache, dass es Führungspotenzial durch Verengung seines historisch großen Preisnachlasses gegenüber Gold gezeigt hat.

Ebenso zeigen die Edelmetallbergbauunternehmen Führung. Der notorisch volatile Bergbausektor zieht Spekulanten und Smart-Money-Insider an. Er dient oftmals als Frühindikator für die Metalle. Seit er im März einen Boden bildete, stieg der HUI Goldbergbauaktienindex um mehr als 90% in den schlechtesten Zeiten des Sommers.

Wenn sich die Goldbergbauunternehmen unterdurchschnittlich entwickeln oder negativ vom Goldpreis abweichen, dann wäre dies ein Warnsignal für den Goldmarkt. Dies würde andeuten, dass ein deutlicher Rückzug sehr wahrscheinlich ist. Bisher haben wir seit den März-Tiefs für Bergbauunternehmen und Edelmetallen keine derartigen Warnsignale erkannt.


Risiken für Bullenmärkten, die von der Fed angetrieben werden

Natürlich gibt es immer Risiken - sowohl bekannte als auch unbekannte - für jede Bullenmarktentwicklung. Virusrisiken und politische Risiken vor der Wahlsaison könnten erneuerte Marktvolatilität ankurbeln. Wird der US-Aktienmarkt bis zum Herbst für einen weiteren epischen Abschwung anfällig sein? Möglicherweise.

Die Federal Reserve und der Rest des "Plunge Protection Team" werden sicherlich ihr Bestes tun, um die Vermögenswertmärkte oben zu halten. In gewisser Weise werden sie fast sicherlich Erfolg haben. Es gibt eine starke Korrelation zwischen den Wachstumsraten der Fed-Bilanz und den gerichtete Bewegungen des S&P 500. Die Frage ist: Zu welchem Preis wird die Fed eine Welle des Bankenversagens und Insolvenzen verhindern können, während der Aktienmarkt auf neue Rekordhochs gedrückt wird?

So etwas wie eine kostenlose Mahlzeit gibt es nicht - nicht einmal für die Wall Street. Die Kosten werden größtenteils durch Arbeiter der Realwirtschaft gezahlt werden, deren Lebenshaltungskosten steigen, während der Realwert ihrer Gehälter abnimmt. Die Kosten werden ebenso von Sparern und Anleihehaltern gezahlt werden, die fast keine Zinsen verdienen, während der Realwert ihrer in Dollar ausgezeichneten Bestände abnimmt.


Inflation droht sich zu verschärfen

Die Inflation könnte in den kommenden Monaten steigen, vor allem wenn sich die durch Corona geschädigte Weltwirtschaftsnachfrage erholt. Der Herstellerpreisindex verzeichnete noch keine allgemeinen Anstiege der Großhandelspreise. Doch gestörte Lieferketten eines Großteils der Rohstoffe und hergestellter Produkte zeigen Anzeichen von Überlastung und Instabilität. Verbraucher spüren den Schmerz zunehmender Lebensmittelkosten (vor allem bei Fleisch und Milchprodukten). Aufgestaute Nachfrage nach frei verfügbaren Waren könnte bald ebenfalls Preisspitzen in anderen Kategorien auslösen.

Asien und Europa scheinen sich besser zu halten als die USA, wenn es um die Ausbreitung des Virus geht. Deren Wirtschaften könnten demnach positioniert dafür sein, sich stärker zu erholen. Während die Fälle von COVID-19 in den USA weiterhin zunehmen (auch wenn die Todesrate fällt), könnten noch weitere Wirtschaftsquarantänen in den einzelnen Staaten stattfinden. Das bedeutet, dass es weitere Forderungen von wirtschaftlichen Bailouts und Stimuli-Maßnahmen geben wird - die, wenn angewendet, den Aufwärtsdruck auf Defizite und Gelddruckerei weiter verschlimmern würden.

Der US-Dollar ist anfällig dafür, abgewertet zu werden - und möglicherweise von großen Auslandshalter, wie China, aufgegeben zu werden. Eine bearische Prognose für den US-Dollar deutet ein bullisches Argument für hartes Geld an - Gold und Silber.


© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 15. Juli 2020 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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