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Noch ist nicht Zeit zum Verkaufen

25.07.2020  |  Lobo Tiggre
Ich bin so bullisch wie jeder andere, wenn es um den Gold- und Silberpreis geht. Doch da sich Gold gerade so nahe bei 1.900 Dollar sowie einem Rekordhoch befindet, während ich diesen Artikel schreibe, fragen sich einige Leute, die große und noch nicht realisierte Gewinne halten, wann das Hoch auftreten wird. Und woher werden wir das wissen?

Als rationaler, disziplinierter Spekulant muss ich sagen, dass wir das tatsächlich erst im Nachhinein wissen werden. Doch das bedeutet nicht, dass wir keine Ahnung haben werden. Von einigen meiner Mentoren wurde mir beigebracht, dass Aktien die Metalle tendenziell auf dem Weg nach unten anführen. In meiner Karriere habe ich bisher nur ein derartiges Ereignis erlebt, also kann ich nicht sagen, dass ich dieses Muster wiederholt gesehen hätte - doch 2011 trat es mit voller Gewalt auf.

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Wie Sie sehen können, begannen die Goldaktien ihren deutlichen, mehrjährigen Rückzug April bis Mai 2011, wobei das Metall bis September des Jahres keine Spitze bildete. Und es war nicht überraschend, dass die kleineren Unternehmen im GDXJ-ETF stärker verkauft wurden. Nicht nur, weil sie volatiler sind - auch wenn das der Wahrheit entspricht - sondern auch, weil die Großunternehmen im GDX noch immer gutes Geld machten, während sich Gold nahe Rekordhochs in H2 2011 befand. Doch selbst die großen Unternehmen gaben nach, als Gold scheiterte, 2012 neue Hochs zu verzeichnen - auch wenn der Goldpreis über dem Wert blieb, bei dem es im Januar 2011 begonnen hatte.

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Rohstoffinvestoren bezeichnen diese Art von Muster als "Alligator Jaws", weil die gezackten Ober- und Unterlinien wie die Zähne eines Alligators aussehen. Doch auch weil die zunehmende Abweichung zwischen dem Preis des zugrundeliegenden Rohstoffes und der Aktien andeutet, dass das Maul an irgendeinem Punkt zuschnappen könnte. Das stimmt, doch das kann passieren, wenn der Oberkiefer (die obere Linie) fällt oder der Unterkiefer (die untere Linie) steigt - also können unachtsame Investoren geschädigt werden, wenn sie einsteigen und die Richtung falsch prognostizieren. In diesem Fall verschlimmerte sich alles weiter, bis der Boden Ende 2015 gebildet wurde.


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