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Moderne Geldtheorie - Variation eines Themas

25.07.2020  |  Kelsey Williams
Allgemein, und nachdem ich extensiv darüber gelesen habe, einschließlich Pro- und Contra-Argumente, verstehe ich noch immer nicht, was so neu oder "modern" an der modernen Geldtheorie (MMT) sein soll. Ob sie das nun ist oder nicht, ist nicht von Belang. Was zählt, ist die Tatsache, dass sie eine scheinbar übermäßige Menge an Aufmerksamkeit erhält und eine kommentierwürdige Thematik ist.

In dem Journal, Modern Monetary Theory and Its Critics, trugen Edward Fullbrook und Jamie Morgan eine Reihe an Essays verschiedener Befürworter der MMT zusammen und veröffentlichten diese. Das Journal wird von der World Economics Association publiziert und wird - laut den Autoren - als "ein nützlicher Beitrag zum konstruktiven, pluralistischen Dialog" bezüglich der Thematik der MMT präsentiert. Die MMT weckte vor mehr als 25 Jahren die Aufmerksamkeit der Akademiker und anderer Leute. Durch die Herausgabe des Buches, The Deficit Myth, von Stephanie Kelton, rückte sie in letzter Zeit weiter ins Rampenlicht.

Der Titel des Buches sollte einige Leute skeptisch werden lassen (das hat es) und als eine Warnung für diejenigen dienen, die solides Geld befürworten. Doch dessen Untertitel, in kleineren Buchstaben, spricht Bände; vor allem für Leser, die auch nur einen Funken von Geschichtswissen besitzen: Modern Monetary Theory And The Birth Of The People's Economy.

Wenn das noch keine besonderen Sorgen auslöst, dann denken Sie nur an die Personen, die in Fullbrooks und Morgans Buch als "berühmte und angebliche Inspiration und Vorläufer" bezeichnet werden: John Maynard Keynes, Hymen P. Minsky, etc. Kelton selbst war leitende Volkswirtschaftlerin des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders. Außerdem "zitierte Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez die MMT als mögliche Maßnahme zur Finanzierung des Green New Deals." Die Befürworter der MMT sehen es "als das Einnehmen einer Haltung, die am bedeutendsten mit Anhängern des Postkeynesianismus, doch auch mit einigen Marxisten und anderen Institutionalisten assoziiert wird."


Was ist die MT?

"Die MMT bietet eine Analyse der Fiskal- und Geldpolitik, die für nationale Regierungen mit eigenen Währungen gilt. Wir argumentieren, dass es vier essentielle Bedingungen gibt, die eine nationale Währung als staatlich qualifizieren, in dem Sinne, in dem wir diesen Begriff verwenden:
  • die nationale Regierung wählt eine Geldeinheit, in der die Währung ausgezeichnet wird;

  • die nationale Regierung verhängt Verbindlichkeiten (Steuern, Gebühren, Geldstrafen, Tribute, Kirchenzehnt), die in der gewählten Geldeinheit ausgezeichnet sind;

  • die nationale Regierung gibt eine Währung aus, die in der Geldeinheit ausgezeichnet ist, und akzeptiert diese Währung für Zahlungen verhängter Verbindlichkeiten; und

  • wenn die nationale Regierung Verbindlichkeiten über sich selbst verhängt, werden diese ebenfalls in der gewählten Geldeinheit ausgezeichnet, und sind in der eigenen Währung der nationalen Regierung zu bezahlen." - L. Randall Wray

Die obige Erklärung ist ein Auszug aus einem Essay von Wray, das in Kapital 2 von Modern Theory And Its Critics präsentiert wird. Die spezifischen Qualifizierungsbedingungen einer "Staatswährung" werden von Fullbrook und Morgan in einem Einleitungskapital erklärt:

"Befürworter der MMT fokussieren sich tendenziell auf Situationen, in denen ein Land eine Staatswährung besitzt. Diese "Staatlichkeit" hat verschiedene Charakteristika, die ein einzelnes Land in einem größeren oder kleineren Ausmaß in seinen Institutionen widerspiegeln kann. Die Regierung (vielmehr der Staat, den jede darauffolgende Regierung darstellt) diktiert eine Geldeinheit, stückelt ihre Währung in dieser und gibt diese aus. Maßgeblich führt die Regierung eine kritische Masse an "Verbindlichkeiten" (etwas, das abgewickelt, abgegeben oder beglichen werden muss) unter Verwendung der Währung ein und akzeptiert diese Währung dann zur Zahlung dieser Verbindlichkeiten.

Aus Sicht der MMT erschafft die resultierende Organisation des staatlichen Gefüges eine Reihe an sehr wichtigen Kapazitäten und Konsequenzen: Anders als bei einem Haushalt kann einem Staat das Geld nicht ausgehen. Er kann seine eigenen Verbindlichkeiten insofern begleichen, dass diese in seiner eigenen Währung ausgezeichnet sind und er demnach keine "Haushaltsbeschränkung" besitzt, wie diese konventionell verstanden wird. Es sind Ausmaß und Charakteristika der Wirtschaft, die Effizienz der Regierung und die institutionellen Spezifitäten des Staates und dessen Statuten, jedoch nicht die Finanzierungskapazitäten die aktuelle Einschränkungen diktieren, wie die MMT besagt."




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