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Schon gut Mutti (ich blute doch nur)

07.06.2007  |  Theodore Butler
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Silber hält so viele andere Faktoren parat, die das Potential für einen Preissprung nach oben in sich tragen. Der Verlust der künstlichen (durch die plötzlichen Verkäufe seitens der Techfonds herbeigeführten) Preissprünge ist auf lange Sicht eher unerheblich. Deckung der Verkaufpositionen, Investitionskäufe und das Anlegen von Beständen durch die Verbraucher - zusammen mit den spektakulären Fundamentaldaten - dies sind die breit gefächerten Gründe dafür, dass Silber noch viel höher steigen kann.


Das Geheimnis des Gold-Spread-Trading

In letzter Zeit hat es eine Reihe von Spread-Trades beim COMEX-Gold gegeben, bei denen ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Ganz besonders an einem Tag während der letzten Woche. Die offenen Kontrakte bei den Goldfutures fielen um 55.000 Kontrakte in Folge einer Spread-Liquidierung. Was dies für den Goldpreis zu bedeuten hat, darüber ist schon viel geschrieben worden. Ich möchte noch ein paar eigene Gedanken hinzufügen.

In diesem besonderen Fall bedeutet Spread-Trading, für diejenigen, die den Begriff nicht kennen, den Ankauf eines Gold-Future-Kontrakten für einen bestimmten Monat und den gleichzeitigen Verkauf eines Gold-Future-Kontraktes für einen anderen Monat. Ein solcher Spread zahlt sich nicht durch eine Gewinnmitnahme aufgrund des fallenden oder steigenden Goldpreises aus. Der Gewinn oder Verlust ist hier durch die sich verschiebende Preisdifferenz - zwischen den Monaten - bestimmt. Dies ist keine Wette auf den Preis des Goldes sondern eine Wette auf die relativen Veränderungen der zeitlich (Monate) auseinander liegenden, verkauften und angekauften Future-Kontrakte.

Da es sich hierbei um beträchtliche Mengen handelt, konnten diese Gold-Spreads auch nicht übersehen werden und es ist nur normal darüber nachzudenken, was diese Art von Transaktionen für den Goldpreis bedeutet.

Ich bin der Ansicht, dass sie für den künftigen Goldpreis nicht sehr (wenn überhaupt) bedeutsam sind. Aber in erster Linie beschäftigt mich nur, warum sie in solch großen Mengen gehandelt werden. Die Spread-Differenzen, gerade im Fall von Gold, sind so gering, dass es mir gerade an legitimen, ökonomischen Erklärungsansätzen für eben jene Trades fehlt.

Mehr noch, die Besonderheit im Aufbau dieser Trades, lässt meinen Argwohn über deren ökonomische Legitimität nur noch steigen. Die derzeitigen Spreads haben wirklich eine unheimliche Ähnlichkeit zu den "Tax Straddles", die vor über 25 Jahren in Mode gewesen sind.

Tax-Straddels waren Transaktionen (sie wurden meist auf dem Gebiet der Gold- und Silber-Futures an der COMEX durchgeführt), die keine ökonomische Begründung hatten, außer in der Tatsache, dass man durch sie die zu versteuernden Gewinne von einem Jahr auf das nächste verlagern konnte. Somit wurden kurzfristige Gewinne in langfristige Gewinne umdeklariert. Sie waren so aufgebaut, dass ein wirklicher Gewinn oder Verlust ausgeschlossen war - durch An- und Verkauf von Kontrakten für unterschiedliche Monate - in einer "Schmetterlingsanordnung". Zuallerletzt wurden sie verboten und durch die Einführung des "mark-to-market"- Steuerabkommens, bezüglich offener Gewinne und Verluste bei Rohstoffen, hinfällig gemacht.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass diese neuen Gold-Spreads den alten Tax-Straddles sehr ähneln, obwohl ich auch zugeben muss, dass ich den wahren Zweck dieser Transaktionen nicht kenne. Vielleicht dienen sie steuerlichen Zwecken, die nicht der US-Rechtssprechung unterliegen. Oder es gibt vielleicht viel dunklere Gründe - so zum Beispiel Geldwäsche. Ich kann ihnen zumindest keinen ökonomischen Zweck zuordnen. Wie auch immer - falls irgendjemand weiß, warum sie gehandelt werden, dann lassen sie es mich bitte wissen.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 05.06.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.

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