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Die plötzliche Angst vor gesellschaftlichen Unruhen

03.09.2020  |  Adam Taggart
In einem Jahr, das eine weltweite Pandemie erlebte, hohe Jobverluste verzeichnete sowie mit Naturkatastrophen zu kämpfen hatte - die von Bränden bis hin zu Hurrikans und schweren Stürmen reichten - stehen die obigen Sorgen nicht an Platz Nr. 1 für unsere Leserschaft. Stattdessen fürchtet man sich vor gesellschaftlichen Unruhen, die in lokalen Gemeinden ausbrechen könnten.

Jeder Blinde kann sehen, dass die Situation in Amerika hochkocht. Die Aufstände, die auf die Todesfälle von George Floyd und nun Jacob Blake folgten, die aktuellen Gewalttaten in Kenosha, Seattles gesetzloser, autonomer Zone, die Bewegung, um "der Polizei die Finanzierung zu entziehen", die Wut hinter dem Aufstieg der "Cancel-Kultur" - das gesellschaftliche Gewebe der Nation wird plötzlich gespannt und beginnt an den Nähten aufzureißen. Ist es da eine Überraschung, dass die Waffenverkäufe im Vergleich zum letzten Jahr um 72% (!) gestiegen sind? Dabei treiben vor allem erstmalige Käufer einen Großteil dieser Zunahme an:

Laut einem Bericht der Washington Post erklärt die National Sports Shooting Foundation (NSSF), dass erstmalige Waffenkäufer eine wichtige Rolle bei diesem Anstieg spielten. Frauen und dunkelhäutige Amerikaner haben in diesem Jahr ebenfalls Interesse daran gezeigt, sich zu bewaffnen.

"Fast 5 Millionen Amerikaner erwarben 2020 zum ersten Mal eine Schusswaffe. Die NSSF befragte Waffenverkäufer, die angaben, dass 40% der Verkäufe von Käufern durchgeführt wurden, die zuvor noch nie eine Schusswaffe besessen hätten", so die Organisation in ihrer Analyse, die Hintergrundprüfungen im Zusammenhang mit den Waffenverkäufen nachverfolgte, die von dem National Instant Background Check System des FBIs gemeldet wurden.

"Das ist eine tektonische Veränderung in der Schusswaffen- und Munitionsbranche und eine vollständige Wandlung der heutigen Waffengemeinschaft", so Lawrence G. Keane von der Foundation. "Diese Erstkäufer stellen eine Gruppe von Leuten dar, die zuvor agnostisch gegenüber dem Besitz von Schusswaffen waren. Dies verändert sich rapide..."


Dieser Anstieg an öffentlicher Wut ist etwas, vor dem wir hier schon Jahre lang warnen. Während es eine Menge ernsthafte Ungerechtigkeiten in der heutigen Gesellschaft gibt, so liegt die Wurzel einer Mehrheit dieser Probleme in der fehlgeleiteten und häufig unmoralischen Politik, die von Federal Reserve und Kongress verfolgt wird - Politik, die die bereits Reichen zu Kosten der allgemeinen Öffentlichkeit belohnt.

Das Jahr 2020 hat diese Wahrheit klar in Reaktion auf die COVID-19-Pandemie enthüllt. Mit den 5+ Billionen Dollar, die zwischen geldpolitischen und fiskalpolitischen Stimulimaßnahmen in die Wirtschaft flossen, lautete der Kriegsschrei unserer "Obrigkeiten": Verteidigt die Reichen! Trotz präzedenzlosem Rückgang der Wirtschaftsaktivität haben Assetpreise ihre Verluste mehr als nur wettgemacht und viele befinden sich nun, im wohl kurzlebigsten Bärenmarkt der Geschichte, zurück auf Allzeithochs:

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Wir haben diese schädliche Politik als "Leave no Billionaire Behind (#LNBB)"-Programm bezeichnet, da sie zu einem massiven Boom der Superreichen führte, während der Rest Amerikas tausende Jobs verlor und wenig bis gar keine Unterstützung erhielt. Und diese Maßnahmen werden nicht einfach verschwinden. Tatsächlich erklärte Fed-Vorsitzender Jerome Powell kürzlich, dass unsere Obrigkeiten diese Maßnahmen verdoppeln und verdreifachen werden. In meinem kürzlichen Interveiw mit ehemaliger Fed-Insiderin Danielle DiMartino-Booth interpretiert sie Powells Kommentare als nichts weiter als eine öffentliche Erklärung, "noch mehr von dem zu tun", was die Fed seit 2009 bereits tut.

Wenn Sie also glauben, dass die Erschaffung einer Zombie-Wirtschaft, die die Elite bereichert, während der Rest von uns am Hungertuch nagt, schon schlimm war... dann bereiten Sie sich auf noch schlimmeres Elend vor. Deshalb teilen mein Mitgründer Chris Martenson und ich dieses Zitat von Plutarch so oft. Wenn wir die Richtung des Status Quo weiterhin beibehalten, dann vermittelt uns die Geschichte klar, was folgen wird:

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Es gibt eine Linie der Intoleranz, die - sobald sie überschritten wurde - die verzweifelten Massen gegen die Wenigen aufstacheln wird, die vom heutigen System so profitieren. Skeptisch, dass so etwas passieren könnte? Die Geschichte ist anderer Meinung. Deren Liste an gesellschaftlichen Revolutionen, Aufständen und Rebellionen ist so lang, dass mir schwindelig wird. Selbst die Anzahl der Ereignisse, die nur innerhalb des letzten Jahrzehnts stattfanden, ist erstaunlich hoch.

Und mit einer kommenden US-Präsidentschaftswahl, die so entscheidend wie diese ist? Ein großer Teil Amerikas wird über das Ergebnis unzufrieden sein; und (wie beide Parteien bereits angedeutet haben) könnte es im Nachhinein - egal wer gewinnt - zu einem langanhaltenden Disput kommen. Es ist, als würde man eine Granate in ein bereits überfülltes Pulverfass werfen.


© Adam Taggart
Peak Prosperity



Der Artikel wurde am 28. August 2019 auf www.peakprosperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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