Goldman Sachs & Warren Buffett
07.09.2020 | Kelsey Williams
Ende Juli, während eines Interviews mit CNBC gab Chief Investment Officer der privaten Vermögensverwaltung bei Goldman Sachs, Sharmin Mossavar-Rahmani, das folgende Statement ab: "Unsere Ansicht ist es, dass Gold nur angemessen ist, wenn man sehr starker Meinung ist, dass der US-Dollar abgewertet werden wird. Wir vertreten diese Ansicht nicht..."
Ist sich Mossavar-Rahmani nicht bewusst, dass der US-Dollar bereits um 99% abgewertet wurde? Und dass ein Goldpreis bei 2.000 Dollar je Unze (eine hundertfache Zunahme von 20 Dollar je Unze) diese Abwertung bereits widerspiegelt? Auf der anderen Seite ist es korrekt, dass Mossavar-Rahmani meint, Gold sei keine großartige Deflationsabsicherung.
Sie erklärte außerdem, dass das Argument für einen höheren Goldpreis von Erwartungen abhänge, dass die aktuelle US-Dollar-Schwäche zu etwas Schwerwiegenderem führen wird; einschließlich einer Veränderung seiner Rolle als weltweite Reservewährung. Da sie die Erwartungen einer schwerwiegenden US-Dollar-Schwäche nicht teilt, ist es nicht schwierig zu verstehen, warum sie meint, dass Gold keine Rolle im Portfolio reicher Klienten zu spielen hat: "Also ist all diese Aufregung und Wirbel um Gold nichts, an das wir glauben."
Meinungsunterschiede bei Goldman
Doch andere Leute von Goldman "glauben an" Gold. Vor dem Interview mit CNBC erhöhte ein Team von Rohstoffanalysten bei Goldman ihre 12-monatige Goldpreisprognose von 2.000 Dollar auf 2.300 Dollar. Sie nannten "eine mögliche Verlagerung der US-Fed hin zu einer inflationären Tendenz vor dem Hintergrund zunehmender, geopolitischer Sorgen, inländischer, politischer und gesellschaftlicher Unsicherheit sowie eine zweite Welle von COVID-19-Infektionen" als Grund.
Die Erwartung eines höheren Goldpreis mag korrekt sein oder nicht. Nur die Zeit wird das zeigen. Doch die Gründe für den erwarteten Goldpreisanstieg haben nichts mit Gold zu tun. Sie sind falsche Fundamentaldaten. Vielleicht hätten die Experten in der Rohstoffabteilung Goldmans zuvor Mossavar-Rahmani konsultieren sollen, bevor sie ihr Goldpreisziel erhöhten. Sie liegt richtig damit, dass "Gold nur angemessen ist, wenn man sehr starker Meinung ist, dass der US-Dollar abgewertet werden wird."
In diesem Fall würden wir die Wörter "weiter" und "rapider" zum Ende ihres Statements hinzufügen. Diese qualifizierenden Begriffe sind notwendig, weil der Goldpreis bei 2.000 Dollar die Auswirkungen der Inflation widerspiegelt, die bereits aufgetreten sind. Sein Preis bewegt sich weiter nach oben, nachdem die kumulativen Verluste der US-Dollar-Kaufkraft offensichtlicher geworden sind. Die unterschiedlichen Meinungen von Teammitgliedern und Experten bei Goldman Sachs bieten einen Hintergrund für einige andere Neuigkeiten über Goldman und Gold.
Buffett, Goldman und Gold
Investor Warren Buffett verkaufte zu Beginn des Jahres und während der Pandemie seine gesamte Position in Goldman-Sachs-Aktien. Dies fand zusätzlich zu großen Verkäufen seiner Bestände in anderen Bankaktien wie JPMorgan Chase, Wells Fargo und PNC statt. Das mag an sich nicht allzu ungewöhnlich sein, wenn man die Erwartungen hoher Kreditzahlungsausfälle am Horizont bedenkt. Buffett verkaufte zudem deutliche Positionen in anderen Branchen und ist dafür bekannt, ein sehr vorsichtiger Investor zu sein.
Der interessante Fakt ist hierbei, dass Buffett - obgleich er seine Positionen in einigen Aktien erhöhte - auch eine einzige, neue Aktie zu seinem Portfolio hinzufügte: Barrick Gold. Sollte der Goldpreis höher steigen, würde diese Zunahme Gewinner aus dem Rohstoffteam von Goldman und denjenigen, die ihnen folgen, machen. Doch wird sich dieser Anstieg in einem höheren Aktienkurs von Barrick Gold widerspiegeln? Nicht notwendigerweise; also können wir nicht sicher sagen, ob Buffett mit seiner Investition gut abschneiden würde.
Wenn der Goldpreis abnimmt, dann wären die offensichtlichen Gewinner die privaten Vermögensinvestoren bei Goldman; zumindest insoweit sie kein Asset besitzen würden, das an Wert verliert. Auf der anderen Seite könnte Buffett als ein Gewinner angesehen werden, sollte Goldmans Aktienkurs mit dem anderer Bankaktien fallen - selbst wenn der Aktienkurs von Barrick fällt.
© Kelsey Williams
Der Artikel wurde am 3. September 2020 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Ist sich Mossavar-Rahmani nicht bewusst, dass der US-Dollar bereits um 99% abgewertet wurde? Und dass ein Goldpreis bei 2.000 Dollar je Unze (eine hundertfache Zunahme von 20 Dollar je Unze) diese Abwertung bereits widerspiegelt? Auf der anderen Seite ist es korrekt, dass Mossavar-Rahmani meint, Gold sei keine großartige Deflationsabsicherung.
Sie erklärte außerdem, dass das Argument für einen höheren Goldpreis von Erwartungen abhänge, dass die aktuelle US-Dollar-Schwäche zu etwas Schwerwiegenderem führen wird; einschließlich einer Veränderung seiner Rolle als weltweite Reservewährung. Da sie die Erwartungen einer schwerwiegenden US-Dollar-Schwäche nicht teilt, ist es nicht schwierig zu verstehen, warum sie meint, dass Gold keine Rolle im Portfolio reicher Klienten zu spielen hat: "Also ist all diese Aufregung und Wirbel um Gold nichts, an das wir glauben."
Meinungsunterschiede bei Goldman
Doch andere Leute von Goldman "glauben an" Gold. Vor dem Interview mit CNBC erhöhte ein Team von Rohstoffanalysten bei Goldman ihre 12-monatige Goldpreisprognose von 2.000 Dollar auf 2.300 Dollar. Sie nannten "eine mögliche Verlagerung der US-Fed hin zu einer inflationären Tendenz vor dem Hintergrund zunehmender, geopolitischer Sorgen, inländischer, politischer und gesellschaftlicher Unsicherheit sowie eine zweite Welle von COVID-19-Infektionen" als Grund.
Die Erwartung eines höheren Goldpreis mag korrekt sein oder nicht. Nur die Zeit wird das zeigen. Doch die Gründe für den erwarteten Goldpreisanstieg haben nichts mit Gold zu tun. Sie sind falsche Fundamentaldaten. Vielleicht hätten die Experten in der Rohstoffabteilung Goldmans zuvor Mossavar-Rahmani konsultieren sollen, bevor sie ihr Goldpreisziel erhöhten. Sie liegt richtig damit, dass "Gold nur angemessen ist, wenn man sehr starker Meinung ist, dass der US-Dollar abgewertet werden wird."
In diesem Fall würden wir die Wörter "weiter" und "rapider" zum Ende ihres Statements hinzufügen. Diese qualifizierenden Begriffe sind notwendig, weil der Goldpreis bei 2.000 Dollar die Auswirkungen der Inflation widerspiegelt, die bereits aufgetreten sind. Sein Preis bewegt sich weiter nach oben, nachdem die kumulativen Verluste der US-Dollar-Kaufkraft offensichtlicher geworden sind. Die unterschiedlichen Meinungen von Teammitgliedern und Experten bei Goldman Sachs bieten einen Hintergrund für einige andere Neuigkeiten über Goldman und Gold.
Buffett, Goldman und Gold
Investor Warren Buffett verkaufte zu Beginn des Jahres und während der Pandemie seine gesamte Position in Goldman-Sachs-Aktien. Dies fand zusätzlich zu großen Verkäufen seiner Bestände in anderen Bankaktien wie JPMorgan Chase, Wells Fargo und PNC statt. Das mag an sich nicht allzu ungewöhnlich sein, wenn man die Erwartungen hoher Kreditzahlungsausfälle am Horizont bedenkt. Buffett verkaufte zudem deutliche Positionen in anderen Branchen und ist dafür bekannt, ein sehr vorsichtiger Investor zu sein.
Der interessante Fakt ist hierbei, dass Buffett - obgleich er seine Positionen in einigen Aktien erhöhte - auch eine einzige, neue Aktie zu seinem Portfolio hinzufügte: Barrick Gold. Sollte der Goldpreis höher steigen, würde diese Zunahme Gewinner aus dem Rohstoffteam von Goldman und denjenigen, die ihnen folgen, machen. Doch wird sich dieser Anstieg in einem höheren Aktienkurs von Barrick Gold widerspiegeln? Nicht notwendigerweise; also können wir nicht sicher sagen, ob Buffett mit seiner Investition gut abschneiden würde.
Wenn der Goldpreis abnimmt, dann wären die offensichtlichen Gewinner die privaten Vermögensinvestoren bei Goldman; zumindest insoweit sie kein Asset besitzen würden, das an Wert verliert. Auf der anderen Seite könnte Buffett als ein Gewinner angesehen werden, sollte Goldmans Aktienkurs mit dem anderer Bankaktien fallen - selbst wenn der Aktienkurs von Barrick fällt.
© Kelsey Williams
Der Artikel wurde am 3. September 2020 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.