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Angeklagter Trader der DB war an Gold- & Silberpreisfestlegung beteiligt

23.09.2020  |  Ronan Manly
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Das ist derselbe James Vorley, der einst in einem Gästeartikel von Allan Flynn im April 2018 auftrat, "US Gold and Silver Futures Markets - Easy Targets", in dem wir aus Gerichtsdokumenten lernten, dass Vorley Begriffe wie "spoofing" oder "blocken" für seine illegalen Trades verwendete und die Manipulation in einem Chat vom November 2010 - nachdem Vorley Liew bei der Manipulation von Trades half - als "klassisches [Blocken/Aufpeppen]" bezeichnete, auf was Liew mit einem glühenden Tribut an Vorley mit "Tricks von dem... Meister" reagierte.

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Die Pointe

Für ein Manipulationsverfahren, das so öffentlich und nachrichtenwürdig ist, ist es überraschend, dass ein wichtiger Punkt bezüglich James Vorley der Medienaufmerksamkeit bisher entgangen ist. Ein Punkt, der so wichtig ist, dass die London Bullion Market Association (LBMA) und dessen Board gebetet haben müssen, es würde niemand bemerken.

Und dieser Punkt ist... Trommelwirbel... dass derselbe James Vorley, der derzeit von DoJ/CFTC der Gold- und Silberpreismanipulation an der COMEX im Zeitraum von Mai 2008 bis Juli 2013 angeklagt wird, während desselben Zeitraums seiner angeblichen COMEX-Manipulationen ein Director beim täglichen Gold- und Silberfixing in London war. Wie dieser Punkt der Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien entgehen konnte, ist verblüffend. Vielleicht auch weniger überraschend, wenn man den Mainstream-Medien angehört, da deren Jobs scheinbar davon abhängen, derartige Dinge eben nicht zu erkennen...

Anders gesagt: Mehr als viereinhalb Jahre, von 2009 bis 2014, während desselben Zeitraumes, in dem James Vorley vom DoJ beschuldigt wird, "bei vielen Gelegenheiten jahrelange Planung zum Betrug anderer Trader an der COMEX" durch "Erteilung von Spoofing-Aufträgen von Futureskontrakten über Gold, Silber, Platin und Palladium an der COMEX begangen zu haben", war James Vorley Director bei den Unternehmen der LBMA, die Goldfixing und Silberfixing in London durchführten.

Im Speziellen war James Owen Vorley einer der beiden Deutsche-Bank-Directors von The London Gold Market Fixing Limited und The London Silver Market Fixing Limited von 2009 bis 2014, angestellt von beiden Unternehmen am 9. September 2009; er kündigte am 13. Mai 2014 bei dem Goldfixing-Unternehmen und am 22. Mai 2014 bei dem Silberfixing-Unternehmen.

Beachten Sie, dass die Directors der Londoner Gold- und Silberfixings dieselben Trader der Fixing-Mitglieder an den Trading Desks waren, die an den täglichen Gold- und Silberauktionen teilnahmen und den Richtpreis für Gold und Silber auf der Welt festlegten. Ein Richtpreis, der als Referenzrate von OTC-Bulliontransaktionen, ETFs, Swaps und anderen Edelmetalltransaktionen verwendet wurde und noch immer verwendet wird.

Goldfixing ist nun als LBMA-Goldpreis bekannt, während Silberfixing als LBMA-Silberpreis bekannt ist. Vor einem Jahr zelebrierte die LBMA tatsächlich das hundertjährige Jubiläum des Londoner Goldfixings bei den Rothschild-Büros in der City of London und bezeichnete dieses als bedeutsames Ereignis. Weniger überraschend war, dass kein Wort über Manipulation des Goldfuturespreises an der COMEX durch Schüler der Directors verloren wurde.

Beachten Sie, dass die Deutsche Bank eine der drei Banken im Londoner Silberfixing war, gemeinsam mit HSBC und Scotia, sowie eine der fünf Banken im Goldfixing mit HSBC, Scotia, Barclays und SocGen, bis die Deutsche Bank im Januar 2014 bekanntgab, sie würde beide Vorgänge verlassen, nachdem im Vereinigten Königreich (FCA) und in Deutschland (BaFin) regulatorische Untersuchungen der Preisfestlegungsverfahren durchgeführt wurden. Die Deutsche Bank zog sich im Mai 2014 dann aus dem Londoner Goldfixing und im August 2014 aus dem Londoner Silberfixing zurück.

Der andere Director der Deutschen Bank im Gold- und Silberfixing zu dieser Zeit war Matthew Keen, ebenfalls am 9. September 2009 angestellt. Keen zog sich am 20. Januar 2014 abrupt aus den Gold- und Silberfixingunternehmen zurück. Dies war ebenfalls die Zeitspanne, in der die folgenden Personen Directors des Goldfixingunternehmen waren - Vincent Domien und Xavier Lannegrace von SocGen, David Rose und Peter Drabwell von HSBC, Simon Weeks und Steven Lowe von Scotia, Jonathan Spall und Martyn Whitehead von BarCap und natürlich James Vorley und Matthew Keen von der Deutschen Bank.

Irgendwie gelang es Vorley, durch die Maschen zu schlüpfen und nicht in dem klassischen Artikel von Zerohedge "From Rothschild To Koch Industries: Meet The People Who "Fix" The Price Of Gold" dargestellt zu werden. Doch diesmal hat er nicht so viel Glück und sitzt derzeit einer Jury in Chicago gegenüber. Wie die LBMA darauf reagieren wird, ist noch nicht abzusehen, doch die Reaktion der LBMA ist es typischerweise, kollektiv die Köpfe in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass die Mainstream-Finanzmedien diese Sache nicht mitbekommen.


© Ronan Manly
BullionStar



Dieser Artikel wurde am 18. September 2020 auf www.bullionstar.com und zuvor auf RT.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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