Gold ist noch nicht fertig - Noch lange nicht
25.09.2020 | Lobo Tiggre
Gold fiel über Nacht unter 1.900 Dollar und bewegt sich weiter nach unten, während ich diesen Artikel schreibe. Allgemeine Investoren, die neu in diesem Bereich sind, scheinen Panik zu haben und verkaufen wahllos großartige Gold- und Silberaktien. Ich nehme ihnen dankend einige dieser Aktien ab. Doch was, wenn Gold eine Spitze gebildet hat und nun den Bach heruntergeht? Dann werde ich etwas Geld verlieren. Ich bin ein Spekulant und das ist Ordnung für mich.
Ich wäre nicht in Ordnung damit, falls - wenn - Gold sich erholt und ich einige Möglichkeiten ungenutzt lassen würde. Was macht mich so überzeugt davon, dass sich der Goldpreis (und Silberpreis) erholen wird? Die Verkäufe finden aufgrund temporärer - und irrationaler - Faktoren statt. Die Fundamentaldaten bleiben so stark wie immer. Und was argumentativ der wichtigste Treiber am heutigen Markt ist - Zinsen - bleibt ebenfalls sehr bullisch.
Als sicherer Vermögenswert und eine Form des Geldes (auch wenn es sich derzeit nicht allgemein in Zirkulation befindet) wurde der Goldpreis lange Zeit bereits stark durch Zinsen beeinflusst. Es ist eine invertierte Beziehung. Das bedeutet, dass niedrige Zinsen in den weltweit größten Volkswirtschaften sehr bullisch für Gold sind. Die Beziehung ist einfach zu unterschätzen, wenn man nominale Zinsen vs. Gold betrachtet. Für die notwendige Klarheit brauchen wir stattdessen einen Chart der (inflationsbereinigten) Realzinsen vs. Gold.
Die Macht dieser Kraft wird jedoch noch klarer, wenn wir Realzinsen vs. Realgoldpreis betrachten - also beide inflationsbereinigt.
Und mit noch mehr Klarheit bezüglich des langen Abwärtstrends der Realzinsen sehen wir dies, wenn wir Schattenstatistiken verwenden. (Ich weiß, dass die Methode der Schattenstatistiken kontrovers ist, doch das Verhältnis ist dasselbe wie im obigen Chart.)
Was dies derzeit zu einem eher akademischen Problem macht, ist die Abweichung, die auf der rechten Seite des Charts umkreist ist. Das ist unser aktuell bullischer Trend. Wenn die Realzinsen plötzlich stiegen würden, dann stünde Gold einem Gegenwind gegenüber. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies bald der Fall sein wird?
Die Fed meinte "Nein" bis einschließlich 2023. Die EZB... ich erwarte nicht zu viel. China? Sie senken. Und so weiter. Die wirtschaftliche Realität, die Zentralbankpolitik dazu antreibt, die Trends in den Charts beizubehalten, ist eine der solidesten Spekulationsbasen, die ich gesehen habe. Dieser letzte Chart mag der wichtigste für Gold- und Silberinvestoren sein. Deshalb denke ich, dass ein hoher Goldpreis bestehen bleiben wird. Und ich denke, dass deutlich höhere nominale Preise wahrscheinlich sind, bevor sie zurück auf Vorkrisenniveaus fallen - wenn sie das jemals tun. Dasselbe gilt natürlich für Silber.
© Lobo Tiggre
www.independentspeculator.com
Dieser Artikel wurde am 23. September 2020 auf www.independentspeculator.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Ich wäre nicht in Ordnung damit, falls - wenn - Gold sich erholt und ich einige Möglichkeiten ungenutzt lassen würde. Was macht mich so überzeugt davon, dass sich der Goldpreis (und Silberpreis) erholen wird? Die Verkäufe finden aufgrund temporärer - und irrationaler - Faktoren statt. Die Fundamentaldaten bleiben so stark wie immer. Und was argumentativ der wichtigste Treiber am heutigen Markt ist - Zinsen - bleibt ebenfalls sehr bullisch.
Als sicherer Vermögenswert und eine Form des Geldes (auch wenn es sich derzeit nicht allgemein in Zirkulation befindet) wurde der Goldpreis lange Zeit bereits stark durch Zinsen beeinflusst. Es ist eine invertierte Beziehung. Das bedeutet, dass niedrige Zinsen in den weltweit größten Volkswirtschaften sehr bullisch für Gold sind. Die Beziehung ist einfach zu unterschätzen, wenn man nominale Zinsen vs. Gold betrachtet. Für die notwendige Klarheit brauchen wir stattdessen einen Chart der (inflationsbereinigten) Realzinsen vs. Gold.
Die Macht dieser Kraft wird jedoch noch klarer, wenn wir Realzinsen vs. Realgoldpreis betrachten - also beide inflationsbereinigt.
Und mit noch mehr Klarheit bezüglich des langen Abwärtstrends der Realzinsen sehen wir dies, wenn wir Schattenstatistiken verwenden. (Ich weiß, dass die Methode der Schattenstatistiken kontrovers ist, doch das Verhältnis ist dasselbe wie im obigen Chart.)
Was dies derzeit zu einem eher akademischen Problem macht, ist die Abweichung, die auf der rechten Seite des Charts umkreist ist. Das ist unser aktuell bullischer Trend. Wenn die Realzinsen plötzlich stiegen würden, dann stünde Gold einem Gegenwind gegenüber. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies bald der Fall sein wird?
Die Fed meinte "Nein" bis einschließlich 2023. Die EZB... ich erwarte nicht zu viel. China? Sie senken. Und so weiter. Die wirtschaftliche Realität, die Zentralbankpolitik dazu antreibt, die Trends in den Charts beizubehalten, ist eine der solidesten Spekulationsbasen, die ich gesehen habe. Dieser letzte Chart mag der wichtigste für Gold- und Silberinvestoren sein. Deshalb denke ich, dass ein hoher Goldpreis bestehen bleiben wird. Und ich denke, dass deutlich höhere nominale Preise wahrscheinlich sind, bevor sie zurück auf Vorkrisenniveaus fallen - wenn sie das jemals tun. Dasselbe gilt natürlich für Silber.
© Lobo Tiggre
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Dieser Artikel wurde am 23. September 2020 auf www.independentspeculator.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.