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Manche wetten auf Rot, andere auf Blau. Ich wette auf Gold.

15.10.2020  |  Frank Holmes
Ob Sie nun Präsident Donald Trump unterstützen oder nicht, Sie müssen anerkennen, dass ein Eckstein seines Regierungsstils Unberechenbarkeit ist. Für mache Kritiker erscheint Trumps Verhalten und Entscheidungsprozess launisch, doch ich denke, dass diese Aspekte in gewisser Weise Sinn machen, wenn man sie im Rahmen der Spieltheorie betrachtet.

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Nehmen wir beispielsweise seine unbeständige Meinung, was ein neues Coronavirus-Rettungspaket angeht. Am Dienstag twitterte Trump unerwarteterweise, dass Verhandlungen mit Haussprecherin Nancy Pelosi bis nach die Wahl verschoben werden würden. "Nachdem ich gewonnen habe, werden wir ein großes Stimuluspaket verabschieden, das sich auf hart arbeitende Amerikaner und kleine Unternehmen konzentriert", erklärte er.

Am selben Tag änderte Trump anscheinend seine Meinung - angeblich, nachdem er sah, wie der Aktienmarkt und vor allem die Fluglinienaktien auf die Neuigkeiten reagierten. "Das House & der Senat sollten sofort eine Unterstützung von 25 Milliarden Dollar für Flugliniengehälter verabschieden", twitterte er.

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Für viele mag dieses Verhalten irrational erscheinen, doch in der Spieltheorie kann Unberechenbarkeit ein effektives Werkzeug sein, das den Gegner im Ungewissen lässt. Die "Spieltheorie" ist eine Studie, wie und warum Menschen Entscheidungen treffen, um ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten. Mehr als nur ein Spieltheoretiker prognostizierte Trumps Sieg 2016 und ich wäre nicht sonderlich überrascht, wenn dasselbe auch für die Wahl 2020 der Fall wäre.

Und das trotz der Tatsache, dass Trump in den Umfragen hinter Joe Biden liegt. Währenddessen zeigen Daten von PredictIt, dass ein Gewinn von Biden wahrscheinlicher sei, wobei sich der Vorsprung seit Trumps positiver COVID-19-Diagnose noch vergrößert habe. Doch der damalige Kandidat Trump befand sich vor vier Jahren in einer ähnlichen Underdog-Position gegenüber Hillary Clinton.

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Folgen Sie der Trendlinie, nicht den Schlagzeilen

Wir stehen knapp 20 Tage vor der Wahl und wie Trump selbst wird sie sicherlich unberechenbar werden. Sie könnte sicherlich angefochten werden, da es bereits Berichte darüber gibt, dass beide Kandidaten hunderte Anwälte im Falle eines rechtlichen Kampfes angeheuert hätten. Deshalb halt ich es für das Beste, derzeit dem Markt anstatt der negativen, politischen Rhetorik zuzuhören, um der Trendlinie und nicht den Schlagzeilen zu folgen. Wie ich Ihnen im August mitteilte, haben die Märkte die Präsidentschaftswahlen seit 1948 in drei von vier Fällen akkurat prognostiziert. Das ist ein "Weisheit-der-Massen"-Ereignis.

Ebenfalls ist es erwähnenswert, dass 80% des Aktienhandels heute durch quantitative Analysten und Algorithmen angetrieben wird, die keine politische Präferenz besitzen. Deren Modelle sind vollkommen agnostisch gegenüber der Person im Weißen Haus. Ähnlich ist das, was für aktive Vermögensverwalter am wichtigsten ist, nicht die politische Partei, sondern die Maßnahmen.



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