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MMT ist eine gesellschaftliche Agenda, keine finanzielle Lösung

24.10.2020  |  Kelsey Williams
Der Untertitel von Stephanie Keltons Buch "The Deficit Myth" lautet "Moderne Geldtheorie und die Geburt der Volkswirtschaft." Das Material in ihrem Buch unterstützt und ermutigt diese Thematik und deren Andeutungen. Es ist nicht so, dass Kelton und andere Personen nicht vorsichtig erklärt haben, wie MMT angeblich funktionieren kann, sowohl finanziell als auch wirtschaftlich; das haben sie. Die finanziellen Details wurden spezifiziert und angemessen analysiert. Doch die Rechtfertigung für die Implementierung von MMT erscheint auf Erwartungen größerer Sozialprogramme zu basieren und wie wir diese bezahlen können.

Eine Frage kommt in den Sinn: "Ist die MMT noch immer wünschenswert, wenn der selektive Einsatz zusätzlicher Regierungsausgaben nicht mit den Absichten deren Befürworter übereinstimmt?" Beispielsweise... Wenn die Regierung keinerlei Ausgabeneinschränkungen mehr besitzt und sich dazu entscheidet, mehr für Verteidigung anstatt zur Eindämmung der globalen Erwärmung auszugeben; annulliert dies die positiven Wirkungen der MMT?

Und wenn sich die US-Regierung zusätzlich dazu entscheidet, Geld für andere Zwecke auszugeben, anstatt für Sozialversicherungsvorteile, Gesundheitswesen, Klimakontrolle, New Green Deal, etc.; ändert dies dann die Natur der MMT oder schmälert dessen bevorzugten Nutzen? Es gibt andere Leute, die wir allgemein als "konservativ" in ihrem politischen Denken bezeichnen würden, die die Moderne Geldtheorie übernommen haben. Doch es könnte sehr wohl sein, dass dies aufgrund Frustration und nicht Überzeugung erfolgte.

Uns wurde jahrzehntelang erklärt, dass die Finanzen unserer Nationen schrecklich chaotisch sind und dass das Wachstum der Staatsschulden zu einem finanziellen und wirtschaftlichen Desaster führen wird. Doch jedes Mal, wenn wir uns kurz vor einer Finanzkrise befinden, scheinen Federal Reserve und Regierung genug Dollar herbeizuzaubern, um uns vor der kompletten Zerstörung zu retten. Über die Zeit hinweg ist magisches Geld angemessen effektiv, wenn auch ineffizient. Es ist keine Frage "der Zahlungsfähigkeit der Regierung", so Kelton. "Onkel Sam kann immer zahlen!"

Kelton hebt hervor, dass Bilanzen und Defizite Sorgen sind, die von fast allen Kongressmitgliedern geteilt werden, ungeachtet der politischen Ausrichtung. Sie erkennt ebenfalls an, dass "der Kongress die Macht der Geldbörse besitzt" und "wenn er wirklich etwas erreichen möchte, Geld immer verfügbar machen kann."

Wenn das der Fall ist, und wenn "ausgeben oder nicht ausgeben eine politische Entscheidung ist", dann ist es vielmehr die Frage, ob die MMT auf einer apolitischen Basis grundlegend anwendbar, geeignet und gerechtfertigt ist. Wie wir derzeit über Ausgaben, Besteuerung und Defizite denken, könnte sehr wohl altmodisch und unnötig einschränkend sein. Bietet die MMT eine bessere Alternative? Oder ist es ein trojanisches Pferd für ausgewählte Sozialprogramme?


© Kelsey Williams



Der Artikel wurde am 17. Oktober 2020 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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