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Querdenker brauchen keinen höheren Goldpreis, um Geld zu machen

23.10.2020  |  Lobo Tiggre
Investoren scheinen es zu lieben, auf die Assetpreise aufzuspringen, die gerade steigen. Tesla bewegt sich vertikal? Kaufen wir Tesla. Gold bewegt sich vertikal? Kaufen wir Goldaktien. Bereits überbewertet? Kein Problem - es ist heiß! Diese Momentum-Jagd ist keine "Kauf niedrig, verkaufe Hoch" Strategie. Sie kann funktionieren, wenn ein größerer Trottel daherkommt, doch wenn man kauft, sobald das Momentum schwächelt, dann sind die Verluste groß.

Nun betreten Goldenthusiasten diese Bühne. Wir kaufen Gold, wann immer wir können... doch Goldaktien? Haben wir Ende 2015 am Boden gekauft? Nach der gescheiterten Rally 2016? Oder während des Crashs 2008? Einige von uns taten das - sehr wenige. Ein Großteil wurde aus dem Markt getrieben. Viele verzeichneten große Verluste.

Beweise dafür habe ich über die Jahre hinweg aus Leser-Korrespondenz gefiltert. Noch offensichtlicher ist die Tatsache, dass Abonnements in der Regel zunehmen, wenn der Goldpreis steigt, flach verlaufen, wenn Gold seitwärts gehandelt wird und abnehmen, wenn Gold und Silber den Rückwärtsgang einlegen.

Wir sehen uns gerne als Querdenker, die zu schlau sind, den Medien ihren Hype abzukaufen und der Investmentherde zu folgen. Doch selbst in unserem eigenen Sektor werden viele von uns dem Gruppendenken zum Opfer fallen und Momentum nachjagen, wie das andere Investoren auch tun. Dies spreche ich an, weil sich Gold seit Monaten seitwärts bewegt hat. So viele Goldaktien... und selbst meine Abonnements verlaufen flach. Wenn ich denken würde, dass Gold und Silber bereits Spitzen erreicht hätten, dann würde ich dies tatsächlich als eine gute Sache ansehen. Weniger Menschen würden im nachfolgenden Bärenmarkt Schaden erleiden.

Doch ich glaube das Gegenteil. Nach einem rekordverdächtigen Run bewegen wir uns durch eine normale und gesunde Konsolidierungszeitspanne in der Metallbranche. Mit Ausnahme eines allgemeinen Marktcrashs, der temporär Druck auf Gold und Silber ausübt, denke ich, dass die nächste große Entwicklung nach oben verlaufen wird. Ich sollte hervorheben, dass ich derzeit mehr Recherchen tätige, als tatsächliche Käufe, weil ich um einen möglichen Aktienmarktcrash vor oder nicht lange nach den US-Wahlen am 3. November besorgt bin. Es könnte jedoch noch nicht einmal zu einem Crash kommen. Powell könnte erneuten Marktwahnsinn auslösen, indem er einfach seinen Mund öffnet.

Wichtiger Punkt: Wir brauchen tatsächlich keinen höheren Goldpreis, um Geld zu machen. Denken Sie daran, was passieren könnte, wenn Gold "gar nichts" tut und sich jahrelang seitwärts bewegt... Das würde Quartal für Quartal Gold bei 1.900 bis 2.000 Dollar bedeuten.
  • Das sollte Goldbergbauunternehmen zu einem guten Marktsektor machen, um lange genug ausreichend allgemeine Investoren anzuziehen.
  • Es wurde in den letzten Jahren wenig Geld ausgegeben und noch weniger Gold- und Silbervorkommen entdeckt. Größere Unternehmen werden kleinere übernehmen, die wirtschaftliche Entdeckungen machten. Diese Welle von Übernahmen wurde dieses Jahr aufgrund COVID zurückgehalten, wird in Zukunft jedoch zu einem Tsunami werden.
  • So ein stabiles, relativ hohes Goldpreisumfeld würde marginale Projekte robuster machen. Es würde bereits robuste Projekte sogar zu möglichen Bargeld-Geysiren machen.
  • Erfolg in Produktions- und Entwicklungsunternehmen würde Bargeld zur Verfügung stellen, um weitere hochqualitative Explorationen zu finanzieren. Minen sind, definitionsgemäß, selbst-dezimierende Assets. Alle Bergbauunternehmen wissen, dass sie explorieren müssen. Entweder tun sie das, oder fliegen letztlich aus dem Geschäft. Selbst wenn sich Gold jahrelang ins Nichts bewegt, würden wir trotzdem eine Explosion an Explorationen verzeichnen, wie wir sie seit Jahren nicht mehr gesehen haben.
Leider ist ein derartiges, stabiles Preisumfeld sehr unwahrscheinlich. Glücklich denke ich, dass der Goldpreis deutlich höher steigen wird, bevor alles vorüber ist. Er könnte in den nächsten Jahren einen Durchschnitt von 2.000 Dollar je Unze erreichen, doch wahrscheinlich mit hohen Spitzen und tiefen Talsohlen.

Punkt ist, dass es zwar eine sehr berechenbare Marktpsychologie ist, es jedoch auch eine schlechte Strategie für Investoren ist, das Kaufen zu stoppen, nur weil der Preis aufgehört hat, zu steigen. Wenn ein Spekulant nicht gewillt ist, den "Berg der Sorgen" eines Bullenmarktes zu erklimmen, dann kann er oder sie nicht erwarten, den Gipfel zu erreichen, wenn der Markt seine Spitze erreicht.


© Lobo Tiggre
www.independentspeculator.com



Dieser Artikel wurde am 21. Oktober 2020 auf www.independentspeculator.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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