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Der Goldpreis und CDO-strukturierte Produkte

04.07.2007  |   Greg Silberman
Eine preislich Neufestlegung der inhärenten Risiken von besicherten Schuldenobligationen (Collaterized Debt Obligations - CDO) ist in Vorbereitung - mit weit reichenden Auswirkungen auf den Goldpreis.


Das ist das Problem!

Jahre über Jahre monetärer Inflation haben uns völlig unempfindlich gegenüber diesem Risiko werden lassen. Sei es auf staalichen, betriebswirtschaftlichen oder sogar individuellem Niveau - die Möglichkeit, billig Schulden machen zu können, hat uns dahingehend konditioniert, dass wir ohne Ende leihen.

Nirgendwo hat sich die Schuldenorgie bisher deutlicher gezeigt, als im Immobilienmarkt. Niedrige Hypothekenzinssätze sind ein Segen für Käufer von Häusern gewesen, zudem haben sie eine nicht zu sättigende Nachfrage nach strukturierten Produkten seitens renditenhungriger Investoren angekurbelt. Eifrig darauf bedacht, der Nachfrage nachzukommen, war es für die Wall Street ein wahres Fest, Kredite für Käufer von Immobilien zu schaffen, diese anschließend - gut verpackt - an Pensionsfonds, Hedgefonds und große Versicherer zu verkaufen. Die Gebühren sind RIESIG gewesen.

Stellt man individuelle Kredite in Form eines Produktpaketes (CDO genannt, wobei die Bezeichnung häufig variiert) zusammen, besteht die Möglichkeit zu sortieren und genau auszuwählen, auf welche Ausschüttung man kommen will. Geben sie einige als erstklassig bewertete Hypotheken hinein, versetzten sie diese mit zweitklassigen Papieren und rühren sie Toxic Junk Bond (Bonds, die voraussichtlich nicht zurückgezahlt werden können) darunter - und voilà schon haben sie ein Instrument mit sehr speziellen Erträgen und Cashflows.

Natürlich gibt es auch Bandbreiten, die zum Beispiel einen zweitklassigen (BBB) Investment Grade Bond definieren. Der Paketszusammensteller braucht aber nicht mehr zu tun, als den lockersten Bond zur Leitlinie zu machen, um den Auflagen nachzukommen. Die Regelbefolgung wird von Rating-Agenturen überwacht, die den Banken helfen ihre Produkte zusammenzustellen. Das ist ein nettes, lukratives Arrangement und es ist auch kompliziert. Einer der bestbezahlten Jobs an der Wall Street ist der Korrelationshändler. Berechnungsexperten - Quants - die sicherstellen, dass sich die betreffenden Papiere nach ihren Vorhersagen verhalten.

Und dann gibt es da noch die Hebel. Uns was es für Hebel gibt! Die Ausschüttungen können bis zum 10-fachen durch Derivate gesteigert werden

Alles lief gut, bis zu dem Zeitpunkt, als die Zinssätze anfingen zu steigen und der Immobilienmarkt anfing zu fallen.

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Chart 1: Centex Hausbauer und 10-Jahre-Bonds (unten) durchbrechen die Unterstützung
Reaktion der CDO eine Woche später





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