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2021: Eine Gold-Odyssee

19.01.2021  |  Craig Hemke
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Beachten Sie, dass 2019 und 2020 ähnliche Preisgewinne verzeichneten, wie die des vorherigen Bullenmarktes von 2005 bis 2011. Warum sollte man keinen weiteren Anstieg um 20%+ des COMEX-Goldes erwarten, wenn die makroökonomischen Kräfte und die Fed-Politik 2021 unverändert bleiben? Tatsächlich sollten wir ein weiteres gutes Jahr erwarten.

Womit die zuvor erwähnten "Analysten" in ihren Prognosen falsch liegen, hat mit einem Missverständnis der Fed-Rolle zu tun. Vorsitzender Powell und seine Fed haben uns in den kommenden Monaten einige Dinge versichert:
  • Der Leitzins wird bis 2023 bei null bleiben.

  • Die Fed ist zufrieden, wenn die Inflation 2% übersteigt.

  • Die QE-Programme, die letzten März begonnen wurden, werden über 2021 beibehalten werden und dies sichert zumindest 120 Milliarden Dollar neuer QE jeden Monat zu.

  • Die Fed studiert weiterhin die Geschichte und die Effektivität der Renditekurvekontrolle als ein politisches Werkzeug, um das extreme Verhältnis zwischen Schulden und BIP zu verwalten und weg zu inflationieren.

Angesichts des alten Händlersprichwortes könnte man diese Prognose genauso gut als "Bekämpfen Sie nicht die Fed" bezeichnen, nicht wahr? Letztlich mag es nicht viel komplizierter sein.

Und dann müssen wir uns zwei sehr wichtige makroökonomische Faktoren im Gedächtnis behalten. Erstens: Nach jahrzehntelangem Kämpfen gegen einen höheren Goldpreis könnten die Fed und andere wichtige Zentralbanken in Zukunft tatsächlich von einem höheren Goldpreis profitieren. Diese Zentralbanken sind nicht nur verzweifelt genug, um eine Preisinflation auszulösen, sondern sogar so verzweifelt, dass sie den Geist der disinflationären Erwartungen vernichten. Powell erklärte dies während seiner Jackson-Hole-Rede letzten August explizit. Ein steigender Goldpreis würde dabei helfen, beide dieser Ziele zu erreichen.

Doch was ist mit Inflation in Echtzeit gemessen durch eine fehlerhafte CPI? Wie kann die Fed weiterhin steigende Preise auslösen? Eine der einfachsten Möglichkeiten ist es, einen niedrigeren Dollar zu ermutigen, der wiederum zu höheren Inputkosten für Rohstoffe wie Rohöl und Kupfer führt. Wenn Produzenten dann in der Lage sind, diese höheren Kosten weiterzugeben, dann werden sie die Inflation nach oben drücken. Das ist die klassische Definition einer "Kostendruckinflation." Das ist also nicht kompliziert. Bekämpfen Sie nicht die Fed.

Und das führt auch zu einer sehr interessanten Situation für Silber. Wenn wir uns tatsächlich in den anfänglichen Phasen eines allgemeinen Rohstoffbullenmarktes befinden - wie Expertenanalysten wie Ronni Stoeferle und Tavi Costa andeuten - dann sollten wir erwarten das sich Silber, das von 99% der Welt als ein "Rohstoff" angesehen wird, 2021 relativ gut entwickeln wird. Und wenn die Rohstoffe ausbrechen, dann wird Silber mitgerissen werden. Ist das der Grund, warum so viele Investment- und Forschungsunternehmen Ende 2020 plötzlich so bullisch waren?

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Wie es bei den meisten Bullenmärkte der Edelmetalle der Fall ist, so sollten Sie erwarten, dass die Preiszunahmen des Silbers im Jahr 2021 die von Gold überschreiten werden - vielleicht sogar um das Doppelte. Also sollten wir wohl als nächstes bedenken, wie stark der Goldpreis im kommenden Jahr steigen könnte.

Werfen Sie bitte einen weiteren Blick auf den obigen Chart von Ronni Stoeferle und achten Sie auf die Zeitspanne von 2005 bis 2011, der aktuellste Bullenmarkt des Goldes. Beachten Sie, dass die durchschnittliche Preiszunahme für Gold - obgleich diese Spanne das verrückte Jahr 2008 umfasst - bei 20,4% lag.

Und bedenken Sie nun die jährlichen Preiszunahmen seit dem "Umbruch" Ende 2018. Das Jahr 2019 verzeichnete einen Preisgewinn von 18,9% und wie Sie wissen, lag die Preiszunahme für 2020 bei 24,8%. Mhm. Können Sie sehen, was hier vor sich geht? Dies garantiert keine Preiszunahme von 20% im Jahr 2021, doch ist sicherlich ein Startpunkt für Ihre Gedankenexperimente.


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