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Der Dollar am Eingang zur Hölle

17.07.2007  |  Rolf Nef
Eine Höllenfahrt kann lustig und spannend sein, wen man sie im Griff hat, z.B. mit den Skiern oder einem Schlitten. Aber wehe wenn einer fällt und die andern mitreisst, dann ist es für alle ein Desaster. So wird es wahrscheinlich mit dem Dollar werden. Aber ist er auf Höllenfahrt und fällt er?

Als Leser dieses Webseite wissen Se, das andauernde Leistungsbilanzdefizit der USA ist nicht haltbar. Aber eben wann hält es nicht mehr, ist die entscheidende Frage. Am einfachsten - wenn überhaupt - bekommt man auf solche Fragen mit technischer Analyse Antworten.

Der beigefügte Chart die Entwicklung des Dollars gegen den Schweizer Franken seit 1913, just dem Jahr als die US-Notenbank gegründet wurde. Mit dem ersten Weltkrieg wurde der Franken ganz schön schwach, erstarkte aber von 1921 bis 1934 von 6,30 auf 3,00 Franken, was die erste große Impulswelle darstellt. Im September 1936 wertete die Schweiz zusammen mit den andern europäischen Ländern ihre Währung gegen Gold ab, was die Gegenbewegung zur ersten Impulswelle ergab.

Die anschliessende Abwärtsbewegung dauerte nach meiner Analyse bis 1987, wobei das Herzstück der Zusammenbruch von Bretton Wodds, angefangen 1971 und beendet 1979, war. Ab 1987 setzte eine 13 jährige Korrekturbewegung bis zum Jahr 2000 ein. Im 2000 war die Stimmung sehr bullish für den Dollar, da seit langem wieder ein mal ein positiver Haushalt (nicht Leistungsbilanzdefizit) vorlag. Emissäre der Regierung Clinton reisten in der Welt herum, die diesen Haushaltüberschuss in die Zukunft projizierten und das Ende von Anlagen in US-Treasuries für ausländische Notenbanken prognostizierten. Dabei stand der Dollar am Eingang zur Vorhölle, in der er bis Ende 2004 verblieb, in der Hoffnung wieder rauszukommen, die durch die Korrektur bis Ende 2005 genährt wurde. Aber Papst Ratzinger hat die Vorhölle abgeschafft, es gibt keine schwule laue Wärme mehr, nur noch heiss oder kalt. Ganz im Sinne von Präsident Bush: wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Böse Zungen sagen, Ratzinger habe das auf Anraten des Vatikan-Beraters Kissinger getan, weil die Befeuerung der lauen Wärme mit teuer eingekauftem Oel aus der Produktion der Konkurrenten Islam und russischer Orthodoxie stamme.

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Im Moment ist der Dollar zum Franken an der Spitze eines Dreiecks eingeklemmt. Rauf oder runter? Mit dieser Grafik alleine kann man wenig sagen. Aber hier ist nicht der Ort, viele weitere Grafiken anzufügen, um für die Wahrscheinlichkeit des Durchbrechens nach unten zu argumentieren. Die Entscheidung wird eh in Bälde fallen. Fällt er aber durch, ist die nächste Trendlinie bei ca. 0,89 Franken, also unter der psychologisch wichtigen Marke von 1:1.89 ist auch eine Fibonacci Zahl. Das wird aber nicht das Ende sein der wahrscheinlich laufenden dritten Welle, sondern die unterste, dick ausgezogene Trendlinie, die etwa bei 0,55 durchgeht. 55 ist ebenfalls eine Fibonacci Zahl. Dauert diese Bewegung 34 Monate, könnte das im September nächsten Jahres der Fall sein. Das wäre wahrlich eine Höllenfahrt, obwohl erst die dritte Welle fertig wäre. Die vierte und letzte fünfte müsste also noch folgen. Kann man etwas über die aussagen? Ja, es gibt eine interessante Betrachtung dazu: Seit 1971 hat der Dollar alle acht Jahre ein Tief gemacht: 1979, 1987, 1995, 2003. Das nächste Tief wäre somit 2011 fällig. 2011 das Ende des Dollars bzw. gegen Null strebend? Warum nicht bei diesen Fundamentaldaten? Also mögliche vier Jahre Höllenfahrt, die andere mitreisst. Was soll man tun, um nicht mitgerissen zu werden?

Das Allereinfachste ist die Beschaffung von Gold und Silber, weil sie Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel sind, deren Vermehrung nicht in den Händen der Notenbanken liegt. Seit 1900 haben sich die Goldbestände etwa verfünffacht, die Silberbestände betragen aber nur noch etwa einen Fünfzehntel des Bestandes von 1900. Silber ist also viel explosiver wie Gold. Die Menge Kredite bzw. Kreditgeld hat sich aber etwa vertausendfacht. Die Marktkräfte werden das korrigieren, auch wenn’s eine Höllenfahrt wird.

Deshalb habe ich in dem von mir gemanagten Edelmetallfonds "Tell Gold & Silber" ca. 55% in lange Silber Optionen investiert und den Rest in physisches Gold, dessen Gegenwert in Dollar gegen den Franken auf Termin verkauft ist. Die Zeit der Minen wird auch kommen, aber das Verhältnis der Minenindexe zu den Metallen spricht für die Metalle. Wenn’s also höllisch wird für den Dollar, dann wird’s für den "Tell Gold & Silber Fonds" Investor himmlisch.


© Rolf Nef, Kilchberg (CH)
info@tellgold.li



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