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Doug Casey: Ein Vergleich zwischen den 1930er Jahren & Heute

20.02.2021
- Seite 2 -
Regulierungen

1930er Jahre

Die meisten Wirtschaften wurden seit Anfang der 1900er Jahre streng reguliert und diese Regulierungen haben Verzerrungen verursacht, die zur Schwere der letzten Depression beitrugen. Anstatt es der Wirtschaft zu erlauben, zu liquidieren, fügte das Roosevelt-Regime im Falle der USA viele weitere Regulierungen hinzu - Preisfestlegung, Gehälter sowie die Art und Weise, Geschäfte in statischer Form zu tätigen. Es war größtenteils diesen Regulierungen zuzuschreiben, dass die Depression bis Ende des Zweiten Weltkrieges anhielt, was die Wirtschaft nur durch massive Reinflation der Währung "rettete."

Hätte die Regierung damals den Großteil der existierenden Regulierungen abgeschafft, anstatt neue zu erschaffen, so wäre die Depression wohl weniger schwer und deutlich kürzer gewesen.


Heute

Die vielen neuen Agenturen, die seit der letzten Depression erschaffen wurden, haben noch schwerwiegendere Verzerrungen verursacht als noch vor 90 Jahren; die möglichen Anpassungen, die notwendig sind, sind proportional größer. Wenn die Regierungseinschränkungen und Kontrollen bezüglich Gehälter, Arbeitsbedingungen, Energieverbrauch, Sicherheit, etc. nicht entfernt werden, wird eine dramatische Wirtschaftswende während der Greater Depression unmöglich sein.


Steuern

1930er Jahre

Im Jahr 1913 war die Einkommenssteuer neu für die USA und bis 1929, auch wenn es sich um einen Satz von maximal 23,1% handelte, befand sich diese nur auf dem 1-Million-Dollar-Niveau. Das durchschnittliche Einkommen einer Familie lag damals bei 2.335 Dollar und dies platzierte durchschnittliche Familien in den 1/10 der 1%-Spanne. Und damals gab es noch immer keine Sozialversicherungssteuer, keine Staatseinkommenssteuer, keine Umsatzsteuer und keine Immobiliensteuer.

Des Weiteren zahlten die meisten Menschen im Land noch nicht einmal Einkommenssteuer, weil sie weniger als das legale Minimum verdienten oder einfach keine Steuererklärung ausfüllten. Die Regierung hatte somit immense, ungenutzte Umsatzquellen, aus der sie Finanzmittel für ihre Intrigen ziehen konnte, um die Depression zu "heilen." Roosevelt war während seiner Amtszeit in der Lage, die durchschnittliche Einkommenssteuer von 1,35% auf 16,56% zu erhöhen - eine Zunahme von 1.100%.


Heute

Zusätzlich zu allen anderen Steuern zahlt heute jeder eine Einkommenssteuer. In den meisten westlichen Ländern belaufen sich die direkten und indirekten Steuern insgesamt auf mehr als 50%. Aus diesem Grund scheint es unwahrscheinlich, dass die direkten Steuern noch viel höher steigen werden. Doch die Inflation drückt jeden konstant in die höheren Spannen und das wird denselben Effekt haben.

Als Ausgleich für die Steuern muss eine Person ihr Einkommen schneller erhöhen als die Inflation steigt. Die gezahlten Steuern werden den Lebensstandard reduzieren und es ist vernünftig, Steuerhinterziehung zu erwarten; und als Reaktion darauf wird die Schattenwirtschaft florieren. Dies wird die Schwere der Depression etwas eindämmen, während es dabei hilft, die philosophische Orientierung der Gesellschaft zu verändern.


Preise

1930er Jahre

Die Preise fielen radikal, weil Milliarden Dollar inflationärer Währung durch den Aktienmarktcrash, Anleiheausfälle und Bankinsolvenzen vernichtet wurden. Die Regierung setzte die hohen Preise der inflationären 1920er Jahre jedoch mit Wohlstand gleich und versuchte einen Rückgang der Preise zu verhindern, indem Vieh geschlachtet, Milch vernichtet und Preisstützen angewandt wurden. Da der Kollaps das Geld schneller vernichtete, als es erschaffen werden konnte, hielt die Regierung die Zerstörung echten Reichtums für eine effizientere Möglichkeit, die Preise zu erhöhen. In anderen Worten: Wenn man die Geldmenge nicht erhöhen kann, dann muss man das Angebot an Waren reduzieren.

Nichtsdestotrotz war die Depression der 1930er Jahre ein deflationärer Zusammenbruch, eine Zeit, in der Währung zunehmend Wert erhielt und die Preise fielen. Das ist wahrscheinlich verwirrend für die meisten Amerikaner, da sie annehmen - aufgrund dieser Erfahrung - dass "Depression" tatsächlich "Deflation" bedeutet. Es ist ebenfalls vielleicht der größte Unterschied zwischen dieser Depression und der letzten.


Heute

Preise könnten fallen, wie das letztes Mal der Fall war, doch die Macht, die die Regierung nun über die Wirtschaft besitzt, ist deutlich größer als vor 90 Jahren. Anstatt es der Wirtschaft zu erlauben, sich selbst zu reinigen, indem man die Finanzmärkte kollabieren lässt, werden Regierungen insolvente Banken wahrscheinlich retten sowie Hypotheken erschaffen, um Immobilien oben zu halten, und Zentralbanken werden Anleihen erwerben, um deren Preise vom Einbrechen abzuhalten. All diese Handlungen bedeuten, dass die Gesamtgeldmenge enorm wachsen wird. Billionen werden erschaffen werden, um eine Deflation zu vermeiden.

Wenn Sie Leute an den Straßenecken vorfinden, die Äpfel verkaufen, dann nicht für 5 Cent pro Apfel, sondern 5 Dollar je Frucht. Doch aufgrund der Sozialhilfe wird es nicht viele Apfelverkäufer geben, noch wird es aufgrund Preiskontrollen viele Äpfel geben. Verbraucherpreise werden als Resultat in die Höhe schnellen und das Land wird eine inflationäre Depression verzeichnen. Anders als in den 1930er Jahren, als die Dollarhalter König waren, werden die Dollarhalter nach Ende der Greater Depression ruiniert sein.



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