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Zerohedge: Braucht die Welt eine goldgedeckte Deutsche Mark?

11.03.2021
- Seite 2 -
Wiederbeleben der Deutschen Mark wäre gut für Deutschland und die Welt

Die Entscheidung, die inflationistische Eurozone zu verlassen, ist nur politischer Natur. Es gibt keine wirtschaftliche Wissenschaft, die Deutschland daran hindern würde, dies zu tun und einen Goldstandard einzuführen. Wie Ludwig von Mises in Kapital 11 von "Omnipotent Government" erklärte:

"Keine internationalen Verträge oder internationale Planung ist notwendig, falls eine Regierung zu einem Goldstandard zurückkehren möchte. Jede Nation, ob reich oder arm, mächtig oder schwach, kann zu jeder Zeit einen Goldstandard einführen. Die einzige Bedingung ist das Aufgeben einer einfachen Geldpolitik und die Bemühungen, Importe durch Abwertung zu bekämpfen.

Die Frage ist hier nicht, ob eine Nation zum bestimmten Goldumrechnungskurs zurückkehren sollte, der einst etabliert und lange aufgegeben wurde. Eine derartige Politik würde natürlich nun Deflation bedeuten. Doch jeder Regierung steht es frei, den existenten Umrechnungskurs zwischen seiner nationalen Währungseinheit und Gold zu stabilisieren und dieses Verhältnis stabil zu halten. Wenn keine weitere Krediterweiterung und keine weitere Inflation stattfindet, wird der Mechanismus des Goldstandards oder des Goldtauschstandards wieder funktionieren."

Deutschland wird wirtschaftlich und finanziell von größtenteils südeuropäischen Ländern geplündert, wie wir anhand des Trans-European Automated Real-Time Gross Settlement Express Transfer System (TARGET2) sehen können. TARGET2 hält die Ansprüche und Verbindlichkeiten der EZB und nationaler Zentralbanken gegenüber dem Eurosystem fest. Die TARGET2-Bilanz eines Landes wird durch dessen Überschüsse/Defizite (i) der Leistungsbilanz, (ii) der Finanzbilanz, und/oder (iii) der Kapitalbilanz beeinflusst. Es erinnert an eine Swap-Line-Operation oder eine Veränderung der Devisenreserven unter einer Vereinbarung mit festgelegtem Umrechnungskurs:

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Essentiell produziert Deutschland hochqualitative Waren, die von anderen Ländern der Eurozone mit Geld erworben werden, das von der Europäischen Zentralbank aus dem Nichts gedruckt wurde. Derzeit beläuft sich die TARGET2-Bilanz Deutschlands bei der Europäischen Zentralbank auf einen Überschuss von 1 Billion Euro. Die Qualität von Deutschlands TARGET2-Guthaben ist suspekt, um ehrlich zu sein.

Nationale Zentralbanken in Ländern, die ein hohes TARGET2-Defizit unterhalten, deklarierten notleidende Darlehen als geeignete Kreditsicherheit, um Kredite von der Europäischen Zentralbank zu erhalten. Diese problematischen Kredite, die in TARGET2 abgelegt werden, werden in einer unausweichlichen Bankenkrise dafür sorgen, dass die Assets der Bundesbank reduziert werden. Und Kapitalkonfiszierungen nehmen zu, während die EZB ihr sogenanntes Programm zur quantitativen Lockerung ausbaut.

Die einfache Reaktion wäre es, wenn Deutschland die Eurozone verlassen und wieder die Deutsche Mark einführen würde. Dies wäre eine gutmütige Handlung rationalen Selbstinteresses einer Nation. Wahrscheinlich würden viele aktuelle Eurozonenländer ebenfalls gehen.

Ohne Deutschland, um die Haushaltsdefizite der meisten südlichen Mitglieder der Eurozone zu finanzieren, würde die EZB ihren Plünderungsmechanismus - das TARGET2-System - auf die wenigen, verbleibenden und deutlich kleineren Nationen ausrichten. Um diesem Schicksal zu entgehen, würden diese verantwortungsvolleren Nationen entweder ebenfalls die Deutsche Mark einführen oder ihre ehemals lokalen Währungen zurückholen und diese an die DM koppeln.

Dies würde den verschwenderischen Nationen der Eurozone keinen Wirt zum Plündern lassen. Die Wiedereinführung der eigenen Währungen wäre wahrscheinlich kurzlebig, da niemand ihre Anleihen kaufen würde. Die Eurozone wird kollabieren und keine andere Wahl mehr lassen - Europa wird zu einer DM-Zone, entweder durch Einführung der Deutschen Mark, wie es mit dem Euro der Fall war, oder durch direkte Kopplung der lokalen Währungen an die DM. Eine solide DM würde ehemalige Eurozonen-Mitglieder dazu zwingen, verantwortungsbewusstere Ausgaben und regulatorische Regimes einzuführen.


Eine Flut wohlwollender Reform auf der Welt

Die Wiedereinführung der Deutschen Markt, eine friedfertige Handlung einer Nation, würde eine Welle der geldpolitischen Reform auf der Welt auslösen. Die Handelspartner Europas würden feststellten, dass die Kosten notwendiger Importe in ihren lokalen Währungen steigen, was sie dazu zwingen würde, fiskal- und geldpolitische Verantwortung zu übernehmen.

Das Greshamsche Gesetz - das besagt, dass überbewertetes Geld unterbewertetes Geld vertreibt - würde im internationalen Finanzwesen umgekehrt funktionieren, weil es nichts mehr geben würde, was Ausländer dazu zwingt, ihre Handelsoperationen in Dollar durchzuführen. Regierungen können sicherlich Gesetze bezüglich gesetzlicher Zahlungsmittel benutzen, um ihre Bürger dazu zu zwingen, "schlechtes" Geld innerhalb ihrer Grenzen zu verwenden, doch sie können keine ausländischen Nationen dazu zwingen, dies lange zu tun.

So wie bessere Vehikel aus Japan und Südkorea US-amerikanische Autohersteller dazu zwangen, einen Gang zuzulegen, wird eine starke Deutsche Mark die USA dazu zwingen, den USD zu stärken. Tun sie das nicht, so wird der Dollar für den internationalen Handel aufgegeben. Alles, was notwendig ist, um diesen Vorgang zu starten, ist Deutschland, das die Eurozone verlässt und die Deutsche Mark wiederbelebt. Keine Verträge sind notwendig. Deutschland braucht keine Erlaubnis, um die Eurozone zu verlassen. Je schneller es dies tut, desto besser für das Land und die Welt.

Dieser Artikel wurde ursprünglich von Patrick Barron via The Mises Institute geschrieben.


© Zerohedge



Der Artikel wurde am 15. Februar 2020 auf www.zerohedge.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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