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Magflation: Ein unerwarteter Gold- & Silbertreiber

11.03.2021  |  David Smith
In den 1970er Jahren erlebten die USA ein Jahrzehnt unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums gepaart mit steigenden Zinsen - und letztlich - deutlich höhere Gold- und Silberpreise. Einige Sektoren florierten, während andere zurückblieben und damals wie heute hatte der Großteil der Bevölkerung Schwierigkeiten mit steigenden Immobilien- und Rohstoffpreisen, definiert durch hohe Zinsen.

Dieses unnatürliche und herausfordernde Umfeld, was später als Stagflation bezeichnet wurde, trieb die scharfsinnigeren Leute letztlich zu Gold und Silber. Das Ergebnis? Gold, das von seinem langjährigen Anker von 35 Dollar losgelöst worden war, stieg zuerst auf 200 Dollar und fiel dann auf 100 Dollar, bevor es auf ein nominales Allzeithoch von 850 Dollar stieg. Silber stieg noch stärker und erreichte ein Hoch bei 50 Dollar je Unze.

Schon jahrelang wurde die (offiziell angegebene) Inflation auf 1% oder 2% im Jahr hochgerechnet. Die meisten Menschen, einschließlich der aktuelle Generation an Marktteilnehmern, haben wenig bis gar keine Erinnerung an die relativ hohe Inflation, Zinsen und Metallpreise der späten 1970er Jahre. Ihnen könnte ein Schock bevorstehen...


Plata o Plomo?

Wenn sie versuchen, ihren Opfern das Geld abzunehmen, fragen mexikanische Banditen sie vielleicht "Plata o Plomo?" - Silber oder Blei(kugeln)? Angesichts der Tatsache, dass die Nachfrage und die steigenden Kosten von Bestandteilen die Munition nun deutlich höher bepreisen als letztes Jahr, sollten diejenigen, die sowohl Silber als auch Munition sammeln, diese Phrase zu "Plata y Plomo" ändern... Silber und Blei.

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Das obige Bild von einem lokalen Waffengeschäft zeigt etwas weit über das 2%-Inflationsziel der Fed hinaus. Doch die Zentralbank erklärte auch, dass man die Inflation "heißlaufen lassen" würde. Letztes Jahr kostete eine Box mit .22-Ladungen weniger als 25 Dollar. Bekommt die Fed, was sie möchte?


Inflation? Deflation? Beides?

Die Debatte findet schon seit mehreren Jahren statt, während Regierungen ihre Ausgaben zeitgleich weiterhin steigern. Einfach gesagt: Wenn man unsere Schulden verfallen lassen würde, wäre das Resultat eine Deflation. Wenn die Druckerpresse und Geldhähne unbeobachtet bleiben, dann ist eine Inflation wahrscheinlicher. Exzessive Nachfrage, Vertrauensverlust und eine erhöhte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes führen verlässlich zur Inflation.

Einige Assetklassen wie der Aktienmarkt und der Großteil der Immobiliensektoren halten anfänglich mit, hinken dann jedoch schwer hinterher, wenn die Kaufkraft jäh abnimmt. Doch Gold und Silber machen eine Modewelle mit und Reichtumserhalt für die wenigen Glücklichen - historisch 2,5% bis 3% der Assets der Bevölkerung - ist größtenteils garantiert und ermöglicht einer kleinen Minderheit, die inflationären Auswirkungen auf ihren materiellen Reichtum deutlich einzudämmen.

Seit August 2020 war es kein Zuckerschlecken für Metall- und Minenaktionäre. Doch wie Lobo Tiggre meinte: "Kein Preis steigt für immer ohne Unterlass. Deshalb nennen wir es eine Korrektur... Kurz gesagt: Ich sehe etwaige kurzfristige Korrektur als eine Kaufgelegenheit für Rohstoffe - noch mehr für Gold und Silber, die ebenfalls Währungsmetalle sind - beachten Sie au0erdem, dass Silber zu beiden Kategorien gehört."


Die Preise steigen? Mehr Gold- & Silberkäufe. Die Preise fallen? Dasselbe.

Was zunehmend offensichtlich wird, ist die Tatsache, dass die öffentlichen Käufe zunehmen, wenn der Gold- und Silberpreis steigen. Und wenn der Preis fällt... nehmen die öffentliche Käufe zu! Die Prägestätten, mit denen ich gesprochen haben, berichten anhaltende Verkäufe aller Gold- und Silberprodukte.

Die Federal Reserve hat nur drei Möglichkeiten, die Schulden "zu handhaben": deutliche Einschränkungen der Defizitausgaben; deutliche Erhöhung der Steuern; oder Inflation, die die Wirtschaftspolitik vorantreibt; wobei das Endergebnis Regierungsschulden sind, die mit zunehmend wertlosem Papier beglichen werden. Angesichts der Art und Weise wie Politiker und Währungserschaffer damit historisch umgegangen sind, würde ich meinen Hut auf die "Inflationslösung" verwetten.

Es gibt derzeit Indikatoren, die uns nicht nur sagen, dass die Inflation in verschiedenen Sektoren der Wirtschaftlich deutlich höher ist als das, was uns die Regierungsstatistiken verraten, sondern auch, dass die Wachstumsrate mit besorgniserregender Geschwindigkeit steigt.
  • In Indonesien kostet Tofu 30% mehr als im Dezember.
  • In Brasilien ist der Preis von Bohnen im vergangenen Monat um 50% gestiegen.
  • In Russland zahlen Verbraucher 60% mehr für Zucker als im letzten Jahr.
  • Die Getreideinflation beläuft sich nun auf eine annualisierte Rate von 20%.
  • Heuschreckenschwärme verschlingen die Nahrungszufuhr in Ostafrika und Saudi-Arabien.
  • Michael Snyder schreibt, dass der Vorsitzende des UN-Lebensmittelprogramms erklärte, dass "es 2021 Lebensmittelknappheiten biblischen Ausmaßes" geben würde.
Wenige Leute wissen, dass die Fed, auch wenn sie die Aussagekraft des CPI für die Inflation beteuert, offen zugibt, dass Lebensmittelpreise den präzisesten Prädikator für Inflation darstellen! Lawrence Summers, ehemaliger US-Finanzminister, meinte: "Ich denke, dass wir innerhalb eines Jahren mit dem schwerwiegendsten Inflationsproblem zu kämpfen haben werden, das wir in den letzten 40 Jahren jemals gesehen haben."

Stellen Sie sich vor, dass erhöhte Inflation, gemeinsam mit unbeständigem Wirtschaftswachstum und massiven Defizitausgaben via garantiertem Einkommen und dem wahrscheinlichen Ausbau der MMT, die schädlichen, stagflationierenden Effekte der 1970er Jahre duplizieren wird... nur viel schlimmer!


© David Smith
The Morgan Report



Der Artikel wurde am 9. März 2021 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.

Hinweis: Der Brief "Der Morgan Report" kann in deutscher Sprache unter www.morgan-report.de abonniert werden.



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