Inflation stark - Gold schwach - EZB erhöht Kaufprogramm
11.03.2021 | Markus Blaschzok
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Entgegen der Stagflation der siebziger Jahre gibt es diesmal jedoch keinen korrekt ausgewiesenen Konsumentenpreisindex mehr, da man dessen Berechnungsmethode seit 1980 sukzessive geändert hat. Somit kann man die veröffentlichte Meinung über die vermeintliche Höhe der Teuerung kontrollieren und diese sechs bis acht Prozent niedriger ausweisen. Entsprechend niedriger werden die Zinsen sein und umso perfider die verdeckte Enteignung über die Inflationssteuer, die dem Großteil der Bevölkerung ihre Ersparnisse stehlen wird. Staatliche und privatwirtschaftliche Schuldner könnten sich in diesem Prozess sanieren, während Sparer und Rentner ihre Ansprüche verlieren werden. Zwischendurch werden immer mal wieder Sündenböcke für steigende Öl- und Energiepreise benötigt werden. Die Preise für Gold und Silber werden in diesem inflationären Umfeld hingegen stark ansteigen, den Kaufkraftverlust ausgleichen und somit deren Besitzer vor der Inflationssteuer schützen.
Nach der alten Berechnungsmethode stiegen die Preise in den USA zuletzt mit einer Jahresrate von 9% an
Investoren, die nicht kurzfristig aus taktischen Gründen, sondern strategisch Gold am Beginn der Stagflation verkaufen, wie der Rückgang der Gold-ETF-Bestände in den letzten Monaten zeigt, begehen einen Fehler. Powell mag sich noch weigern, die Zinsstrukturkurve zu kontrollieren und womöglich will er aus taktischen Gründen etwas Luft aus dem Aktienmarkt lassen und gleichzeitig den Goldpreis drücken, doch langfristig wird er wie die EZB Anleihen aufkaufen und den Zinsanstieg kontrollieren müssen, wenn er nicht will, dass ihm die Kreditgeldblase sofort um die Ohren fliegt.
Die Gesamtgemengelage deutet darauf hin, dass der Goldpreis es kurzfristig noch schwer haben dürfte wieder in den Rallyemodus überzugehen. Doch befindet sich die Korrektur bei Gold bereits im letzten Viertel der Bewegung. Wir hatten Gold bei über 2.000 US-Dollar geshortet mit dem Ziel bei 1.800 $ und mehrmals bei 1.960 $ verkauft und somit die Korrektur auf der richtigen Seite gehandelt. Auch den letzten Einbruch unter 1.800 US-Dollar, respektive 1.500 Euro, hatten wir richtig und frühzeitig antizipiert.
Dank dem Fiat-Geldmonopol und statistischer Manipulation ist in der Fiat-Matrix alles möglich
Am Dienstag gab es bereits ein erstes technisches Signal, das eine Zwischenerholung des Goldpreises ermöglichte. Wir achten jetzt genau auf die mittelfristigen Abwärtstrends und wann sich Stärke aufbaut, um eine Trendwende und ein Kaufsignal möglichst zu Tiefstpreisen timen zu können. Der COT-Report vom Freitag zeigte schon eine schöne Bereinigung, doch wäre noch Luft für eine weitere Bereinigung vorhanden, weshalb wir kurzfristig auf der Hut sind und den Goldmarkt genau beobachten.
Die Minen zeigten zuletzt hingegen relative Stärke zu Gold, was ein Zeichen dafür ist, dass das Smart Money bei 250 Punkten im HUI die Hände aufhält. Genau das hatten wir zuletzt erwartet. Nach dem Ende der aktuellen Korrektur sind wir für den Rest des Jahres sehr bullisch und erwarten wieder steigende Edelmetallpreise und einen deutlichen Anstieg der Minenaktien!
Der HUI Goldminenindex fiel mit dem Goldpreis von 360 Punkte auf aktuell 250 Punkte
Technische Analyse zu Silber: Relative Stärke zum Gold hält noch an
Terminmarkt: Erste zaghafte Bereinigung
Die Netto-Shortposition der Big 4 reduzierte sich von 68 auf 58 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 reduzierte sich von 69 auf 61 Tage. Der Preis fiel zur Vorwoche um 87 US-Cent, während die Spekulanten etwa 11 Tausend Kontrakte abbauten. Endlich zeigt sich hier eine nennenswerte Bereinigung vom spekulativen Exzess. Die Manipulatoren konnte sich etwas eindecken, was den Report etwas besser macht. Trotzdem sind die Daten absolut und zum Open Interest weiterhin im Verkaufsbereich.