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Geld ausgeben wie ein betrunkener Seemann

27.07.2007  |  Redaktion
Die Geschichte erzählt uns, dass die ersten Papierwährungen Noten waren, die in Gold oder Silber ausgezahlt (oder eingelöst) wurden oder einfache Lagerhausbelege über das eingelagerte Gold oder Silber. Diese Belege wurden zu Währungen in der alltäglichen Verwendung und die Leute fingen an, an die Belege wie an das Geld selbst zu denken, vollständig losgelöst von jeglichem gelagertem Gold.

Doch dann, als die Regierungen anfingen Stimmen zu kaufen oder Kriege zu finanzieren, gaben sie der Versuchung nach, ganz einfach mehr von diesem “Belegen” zu drucken, als es Gold und Silber gab, um sie zu decken (Wer sollte das schon herausfinden?), und lösten damit jedes Mal mehr Inflation aus. Die Grundlagen für inflationäre Taktiken wurden in den Vereinigten Staaten gelegt, als Roosevelt den New Deal schuf, und als später Lyndon Johnson gleichzeitig den Krieg gegen die Armut und den Vietnamkrieg (Waffen und Butter) finanzierte. Seither mussten die Druckerpressen immer wieder einen Schritt zulegen. (Die Armut siegte und genauso Vietnam, aber das ist eine andere Geschichte.)

Der Prozess der Währungszerstörung wurde seit den Dreißigern beschleunigt, mit Vormärschen, die von Rückzügen punktuell unterbrochen wurden. Während der gesamten Geschichte war dies immer wieder der Fall, seit der Geburt des Papiergeldes. Der kritische Moment kam in dieser Ära, als Nixon "das Goldfenster bei der Zentralbank schloss", (und nicht länger erlaubte, dass der Dollar gegen Gold oder Silber eingetauscht wurden). Dieser Schritt war schließlich ein Eingeständnis der unverantwortlichen Realität Amerikas und hat dauerhaft die Papierdollar von Gold und Silber abgeschnitten, so dass die Gelddrucker um die Wette drucken konnten. Und dann schlug Uncle Sam 1965 den letzten Nagel in den Sarg, indem er nicht länger Silbermünzen mit 90% Silber herstellte.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Fed Billionen von Dollar aus dem Nichts mit der höchsten Geschwindigkeit in der Geschichte hergestellt und jetzt ziehen sie die Geschwindigkeit auch noch weiter an. Die Fed hat dann massenhaft Dollar in Umlauf gebracht oder sie den Politikern zum Ausgeben gegeben. Seither gibt der Kongress das Geld wie ein betrunkener Seemann aus. (Was ist der Unterschied zwischen dem Kongress und einem betrunkenen Seemann? Ein betrunkener Seemann gibt sein eigenes Geld aus!)

Diese Geldexpansion stellt heute die Geldexplosion in den Schatten, welche in den Siebzigern zu einem historischen Bullenmarkt bei den Metallen geführt hat. Gold und Silber sind in der jüngsten Zeit als Antwort darauf gestiegen, Gold von 252 Dollar auf 650 Dollar und Silber von vier Dollar auf mehr als 15,50 Dollar. Es ist schwer für mich, das was passiert zu übertreiben oder über zu bewerten. Wirtschaftler nennen diesen Prozess der Geldexpansion "Inflation". Es sollte eigentlich "Verwässerung" genannt werden, d.h. Verwässerung der Geldmenge und folglich auch des Wertes.

Unvermeidlich führt das früher oder später zu steigenden Verbraucherpreisen, was die Laien und die Medien, und sogar die Wall Street, fälschlich als "Inflation" bezeichnen werden. Steigende Preise als Inflation zu bezeichnen ist so, als bezeichnete man fallende Bäume als "Orkane", oder, wie Jim Dines sagt, "es ist so, als bezeichnete man den feuchten Bürgersteig als Regen."

Wann werden die Massen hinter diese zunehmend näher rückende Tatsache des Lebens kommen? Gold- und Silberpreise sind ein wahres Maß des öffentlichen Bewusstseins. Früher oder später wird dieses Bewusstsein einen kritischen Wert erreichen und dann schießen die Metalle durch die Stratosphäre.

Einer der frühwarnenden Vorboten der Inflation ist, wenn der Umtauschwert des Dollars gegenüber ausländischen Devisen sinkt, was zwischen 2002 und 2003 begann. Der Dollar ist schon seit einigen Jahren in einem Bärenmarkt gegenüber anderen Währungen. Ein fallender Dollar ist inflationär, da es immer mehr Dollar braucht, um die immer größer werdenden Mengen von Produkten aus dem Ausland zu kaufen, die wir heute kaufen.

Wal-Marts steigende Verkaufszahlen sind ein vielsagender Indikator, da Walmart der größte Kunde in Asien ist. Gold und Öl werden in Dollar ausgezeichnet, also steigen die Preise. Und heute steigen die Metalle nicht nur gegenüber dem Dollar sondern auch gegenüber fast allen Währungen, weil sie an Stärke Gewinnen und praktisch jedes Land der Erde seine Währung entwertet. Es ist in der Tat richtiger zu sagen, dass der Dollar gegenüber Gold fällt, als zu sagen, dass Gold im Verhältnis zum Dollar steigt.




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