LBMA täuscht Silbermarkt mit falschen Behauptungen über rekordverdächtige Silbervorräte
13.05.2021 | Ronan Manly
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Es war also "ein Datenübermittlungsfehler." Die Frage ist dann, ein Datenfehler, der von wem eingereicht wurde? Es gibt nur 6 Tresorbetreiber im Londoner LBMA-Tresornetzwerk. Diese sind JP Morgan, HSBC, Brinks, Malca Amit, ICBC Standard und Loomis. Warum klärt die LBMA nicht, welcher Tresorbetreiber die angeblich fehlerhaften Daten übermittelt hat? Die LBMA betreibt eine "Vault Management Working Group", sollte also mit den 6 Leitern des Tresormanagements der jeweiligen Tresore bestens vertraut sein. "eine falsche Gesamtzahl" - Die LBMA behauptet, dass die Gesamtzahl falsch war, was wiederum impliziert, dass eine der eingereichten Zahlen falsch war. Die LBMA deutet also an, dass das Problem bei einem Tresorbetreiber liegt. Bei welchem?
"führte zur Veröffentlichung" - Seit Beginn der Datenreihe der LBMA-Silbertresorbestände im Juli 2016 gab es im Monatsvergleich noch nie einen Anstieg der Londoner Silberbestände um mehr als 2,33%, was im April 2017 der Fall war. Ebenso gab es im Monatsvergleich noch nie einen Rückgang der LBMA-Silberbestände von mehr als 2,57%, was im Juni 2020 der Fall war. Daher lag die Variabilität der monatlichen Veränderungen der Silberbestände immer im Bereich von +2,33% bis -2,57%.
Die LBMA will uns also weismachen, dass der Anstieg der Silberbestände im Monatsvergleich im März 2021 satte 11,04% betrug und dass niemand im LBMA-Personal oder LBMA-Marketingteam oder im LBMA-Tresorkomitee diesen Ausreißer bemerkt hat und dass er einfach durchgelassen wurde und zur "Veröffentlichung" der gefälschten Daten, der gefälschten Rekordbestandsbehauptungen und der anschließenden Zitierung dieser Daten in einem LBMA-Metals-Focus-Bericht über Investment-Silber führte? Wo ist die Aufsicht innerhalb der LBMA bei der Überprüfung von Daten, die veröffentlicht werden sollen?
Zu der Zeit im April, nachdem die LBMA behauptete, dass die Londoner Silberbestände in Tresoren im März um 3.863 Tonnen oder 11% gestiegen waren, schrieb ich den folgenden kurzen Beitrag auf dem BullionStar-Telegramm-Kanal, der es wert ist, hier in voller Länge wiedergegeben zu werden. Darin hieß es:
"Die neusten Tresorberichtsdaten der London Bullion Market Association (LBMA) in London, die nun am fünften Werktag des Monats veröffentlicht werden, besagen, dass sich Ende März 1,25 Milliarden Unzen (38.859 Tonnen) Silber in den Londoner LBMA-Tresoren befanden, was einen Anstieg von 11% gegenüber der Gesamtsumme bedeuten würde, die Ende Februar in diesen Tresoren gehalten wurde.
Um dies ins rechte Licht zu rücken, sind das zusätzlich 3.863 Tonnen, die nach Angaben der LBMA im März in den Londoner Tresoren eingetroffen sind, oder zusätzliche 124,2 Millionen Unzen. Das ist fast so viel Silber, wie der Sprott Physical Silver Trust PSLV im März nach Angaben der LBMA zusätzlich erhalten hat. (PSLV hält 130,97 Millionen Unzen Silber).
Anders ausgedrückt: 3.863 Tonnen, die im März in den Londoner LBMA-Tresoren eingelagert wurden, wären 124.200 Großhandelssilberbarren (jeder Barren wiegt etwa 1.000 Unzen). Diese 124.200 Barren werden mit 30 Barren pro Palette gelagert. Dies wären 4.140 zusätzliche Paletten mit Silberbarren. Normalerweise lagern in diesen Tresoren Türme aus 6 Paletten mit Silber. Das wären 690 zusätzlich Türme von Paletten, jeder 6 Paletten hoch.
Das würde bedeuten, dass im März 194 Container (jeder darf maximal 20 Tonnen tragen) in den Londoner Tresoren ankamen, oder durchschnittlich 8,4 Container pro Tag, jeden Werktag, und dass das Tesorpersonal 180 Paletten pro Tag bewegen und lagern musste.
All dies in einem Umfeld, in dem jeder, von den Scheideanstalten über die Prägestätten bis hin zu den Großhändlern und den Edelmetallhändlern, derzeit Probleme bei der Beschaffung von physischen Silberbarren meldet. Klingt plausibel, oder? Und diese LBMA-Tresordaten schlüsseln noch nicht einmal auf, wie viel jeder der LBMA-Tresore in London von JP Morgan, HSBC, Brinks, Malca Amit und ICBC Standard angeblich enthält.
Wenn man also den LBMA-Tresordaten für Silber (und Gold) auch nur im Entferntesten trauen kann (was sehr weit hergeholt ist), dann ist es jetzt an der Zeit, die LBMA-Tresore unabhängig und physisch zu prüfen. Nicht, dass dies jemals passieren wird, da die LBMA von den Bullionbanken geleitet wird, die den Papiermarkt für Silber und Gold betreiben. Aber es muss passieren."
Tatort London
Für diejenigen, die es vielleicht nicht wissen: Es war Anfang März, als die LBMA plötzlich und auf mysteriöse Weise beschloss, die Berichtsverzögerung für ihre Londoner Tresorbestände an Silber zu ändern. Bis Montag, den 1. März meldete die LBMA die Silberbestände in den Tresoren immer noch mit einer einmonatigen Verzögerung und meldete daher am 1. März Silberbestandsdaten für Ende Januar 2021. Zu diesem Zeitpunkt meldete sie 1,104 Milliarden Unzen oder 34.346 Tonnen Silber "im Wert von 30,3 Milliarden Dollar." Zu diesem Zeitpunkt gab es noch sieben Tresorbetreiber im LBMA-Tresornetzwerk, die oben erwähnten sechs, und außerdem G4S Cash Solutions (UK).
Am Ende derselben Woche, am Freitag, dem 5. März, beschloss die LBMA plötzlich, die Meldefrist für Silberbestände von einem Monat auf fünf Geschäftstage zu ändern, und behauptete lächerlicherweise in ihrer Pressemitteilung, dass sie dies tun würde, um die Transparenz zu erhöhen:
"In einem Schritt hin zu mehr Transparenz und Aktualität werden die Londoner Tresore am 5. Geschäftstag jeden Monats die Menge an Silber veröffentlichen, die sie am Ende des Vormonats hielten."
"Ende Februar 2021 gab es 34.996 Tonnen Silber im Wert von 30 Milliarden Dollar. Dies entspricht etwa 1.166.540 Silberbarren. Dies stellt einen Anstieg des Bestandsvolumens um 1,89% gegenüber dem Vormonat dar."
Nichts, was die LBMA tut, dient der Transparenz. In der Tat ist meist das Gegenteil der Fall. In dieser Pressemitteilung vom 5. März hieß es auch, dass es zu diesem Zeitpunkt nur noch 6 Tresorbetreiber gab, nämlich JP Morgan, Brinks, HSBC, Malca Amit, Loomis und ICBC Standard Bank. G4S hatte sich also noch in der gleichen Woche zurückgezogen.
Und warum änderte die LBMA plötzlich ihre Meldefrist für die Londoner Silberbestände von zuvor 1 Monat auf 5 Geschäftstage? Natürlich um den Anschein zu erwecken, dass es in London kein Problem mit der Silberverfügbarkeit gäbe, obwohl dies tatsächlich der Fall war, da das Problem (für die LBMA) darin bestand, dass es eine massive Nachfrage nach physischem Anlagesilber gab.
Erinnern Sie sich, dass es Ende Januar und Anfang Februar über drei Tage hinweg massive Zuflüsse in den SLV-ETF gab, wobei SLV behauptete, innerhalb von drei Tagen 110 Millionen Unzen physischer Silberbarren hinzugefügt zu haben: