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Nick Giambruno: Ein Kampf um die monetäre Vorherrschaft ... Gold, Bitcoin & Fiat

17.05.2021
International Man: Seit mehr als 2.500 Jahren war Gold das beständigste Geldmittel der Menschheit. Mit dem Aufstieg von Bitcoin - was das Interesse vieler Menschen weckte - gibt es nun eine weitere Hartwährungsoption. Wie sehen Sie diese beiden Optionen, während die Regierungen weltweit die extremste Gelddruckerei der Geschichte durchführen?

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Nick Giambruno: Lassen Sie mich zuerst sagen, dass ich durchaus für Wettbewerb am Geldmarkt bin. Möge das beste Geld gewinnen. Um hier jedoch wirklich zu verstehen, was vor sich geht, müssen wir die Grundlagen begriffen haben. Geld ist eine Ware, genau wie alles andere innerhalb einer Wirtschaft. Und das ist kein sonderlich komplexer Gedanke.

Man muss hier keine verworrenen, mathematischen Formeln und komplizierte Theorien verstehen - wie die Torwächter der akademischen Welt, der Medien und der Regierung den Leuten Glauben machen wollen. Geld zu verstehen, ist intuitiv und unkompliziert. Geld ist einfach für die Aufbewahrung und den Austausch von Wert nützlich. Das ist alles.

Meiner Meinung nach konkurrieren drei primäre, monetäre Waren miteinander: Bitcoin, Gold und Fiatwährung. Fiatwährung ist derzeit die dominante Form des Geldes auf der Welt. Doch dieser Status geht rapide verloren, da Zentralbanken ihre Währungen präzedenzlos und exponentiell inflationieren. Deshalb wenden sich viele Millionen - bald Milliarden - Menschen soliden Geldalternativen wie Gold und Bitcoin zu. Fiatwährung ist ein Betrug historischen Ausmaßes, der unbegreiflichen Schaden anrichtet. Also drücke ich sowohl Gold als auch Bitcoin die Daumen.



International Man: Viele Goldbefürworter haben es auf Bitcoin abgesehen und bezeichneten ihn als spekulative Blase. Können Sie die monetären Qualitäten von Bitcoin erklären?

Nick Giambruno: Sicher, doch zuerst möchte ich Befürworter von Bitcoin und Befürworter von Gold dazu ermutigen, einen temporären Waffenstillstand zu vereinbaren. Es ist vernünftiger, die Leute, die solides Geld möchten, nicht zu entzweien und sich stattdessen gemeinsam auf das größere Problem zu fokussieren: Die monopolistische Macht der Regierung über Geld, Fiatwährung und Zentralbankwesen.

Die Befürworter soliden Geldes machen bereits nur einen Bruchteil der Bevölkerung aus, tatsächlich nur ein Rundungsfehler. Wenn sie untereinander streiten und sich bekämpfen, wird es für die Regierung einfacher, sie "zu besiegen" und sich gegenüber Gold und Bitcoin durchzusetzen. Ich empfehle also, dass sie sich zusammenschließen und das größere Problem angehen - und sich dann später bekämpfen. Das ist die grundlegende Strategie innerhalb jedes Dreierwettbewerbs, in dem sich die zwei schwächeren Seiten zusammenschließen, um die dritte Partei zu besiegen.

Gehen wir nun auf die monetären Eigenschaften von Bitcoin ein. Bitcoin teilt viele der monetären Charakteristika des Goldes. Sie sind beide beständig, teilbar, bequem, selten und, wichtiger noch, sie sind "harte Vermögenswerte." "Härte" bedeutet nicht notwendigerweise, dass etwas fassbar oder physisch hart ist, wie Metall. Es bedeutet, dass etwas "schwer zu produzieren" ist.

"Einfaches Geld" ist im Gegensatz dazu, einfach zu produzieren. Am besten sollte man sich diese Härte als "widerstandsfähig gegenüber Inflation" vorstellen, was dabei hilft, es zu einer guten Wertanlage zu machen - eine essentielle Funktion des Geldes. Wie Gold besitzt Bitcoin kein Gegenparteirisiko. Bitcoin und Gold sind die einzigen, primären, monetären Assets, die nicht gleichzeitig Jemandes Verbindlichkeit sind.

Und keine der anderen 4.000 Kryptowährungen ist wirklich so selten wie Bitcoin. Sie alle haben Schlüsselfiguren, Insider und Entwicklungsteams, die als Zentralbanken fungieren und das Angebot inflationieren können, wenn sie das möchten. Kurz gesagt: Alle anderen Kryptowährungen besitzen eine künstliche Seltenheit. Bitcoin eine echte. Das aktuelle und zukünftige Angebot von Bitcoin ist finit und allen bekannt. Es wird nie mehr als 21 Millionen Bitcoin geben und es gibt nichts, was man daran ändern kann. Kurz gesagt: Bitcoin ist die einzige Kryptowährung, die in derselben Liga wie Gold spielt.


[bi]International Man[/b]: Was sagen Sie Kritikern, die behaupten, dass Bitcoin nicht mehr als ein paar Zahlen in einem Computer ohne innewohnenden Wert ist?

Nick Giambruno: Eine der ersten - und wichtigsten Lektionen - die österreichische Volkswirtschaftler lehren, ist die Tatsache, dass jeder Wert subjektiv ist. So etwas wie einen innewohnenden oder intrinsischen Wert gibt es nicht. Etwas besitzt nur einen Wert, weil Personen subjektiv entschieden haben, dass dies der Fall ist.

Als die Menschen beispielsweise nicht verstanden, was Rohöl war und es aus dem Boden ihres Gartens sprudelte, dann erklärten sie es für nutzlos und bezahlten dafür, dass es jemand für sie entfernte. Später, als die Menschen das wirtschaftliche Potenzial von Rohöl verstanden, wurde es zum "schwarzen Gold." Das Öl veränderte sich nicht; es war noch immer dasselbe Öl. Doch es änderte sich, wie die Menschen es wahrnahmen.


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