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Warum wir für Gold langfristig positiv gestimmt sind

04.08.2007  |  Eugen Weinberg
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Investorennachfrage langfristig entscheidend

Dagegen spielen Investoren eine immer wichtigere Rolle. Zwar verfügen sie derzeit nur über 16 Prozent der gesamten überirdischen Bestände von knapp 5 Milliarden Unzen, während rund 52 Prozent zu Schmuck verarbeitet sind und 18 Prozent in Tresoren der Weltzentralbanken liegen. Jedoch steigt die Investorennachfrage stärker als andere Komponenten. Die Anleger dürften bereits in diesem Jahrzehnt zum ersten Mal in der Geschichte über mehr Gold verfügen als die Zentralbanken, da geopolitische Risiken und die Sorgen um eine anhaltende Schwäche des US-Dollars, aber auch eine positive fundamentale Lage ihr Interesse weiter beflügeln sollten. Dazu tragen vor allem die börsennotierten Fonds - die sogenannten ETFs - bei, die sehr einfach handelbar sind und die Gold auch physisch anlegen (siehe Grafik 2).


Nachfrage nach Goldschmuck hängt von der Volatilität, nicht vom Preisniveau ab

Die Konsumnachfrage nach Gold erweist sich gleichzeitig wenig preiselastisch und sollte auch bei einem steigenden Preis nicht einbrechen. Vielmehr glauben wir, dass ein stetiger Preisanstieg eher die Richtigkeit einer Kaufentscheidung bestätigt und der anhaltende Aufwärtstrend somit sogar zusätzliche Nachfrage generieren wird. Was die Goldhändler und Verbraucher tatsächlich vom Markt abhält, ist die Volatilität der Preise, wobei in den Zeiten volatiler Goldpreise die Nachfrage unabhängig vom absoluten Preisniveau zurückfällt (siehe Grafik 3).

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Minenproduktion stagniert weiter

Die steigende Nachfrage seitens der Schmuckindustrie und der Investoren konnte in den letzten Jahren nicht durch eine steigende Minenproduktion beglichen werden. Trotz des starken Preisanstiegs ist die Goldproduktion schon seit Jahren rückläufig. Vor allem die politisch stabilen, etablierten Goldproduzenten, wie z. B. Südafrika, die USA, Australien oder Kanada, erleben einen Produktionsrückgang (siehe Grafik 4). Als Grund dafür sehen wir zum einen die im Vergleich zu den Vorjahren kleineren Vorkommen mit geringeren Mineralgehalten und die sich ausschöpfenden Reserven der Minenkonzerne. Zum anderen spielt der Kostenfaktor eine sehr wichtige Rolle, da sowohl Lohn-, Material- als auch Transport- und Verarbeitungskosten zuletzt enorm gestiegen sind. Obwohl der Markt mit einer Produktionsausweitung in diesem Jahr rechnet, bleiben wir angesichts der dramatisch steigenden Kosten, des Mangels an guten Projekten und wahrscheinlicher Produktionsausfälle skeptisch.

Insgesamt sind wir für den Goldpreis mittel- bis langfristig positiv gestimmt und rechnen bereits in diesem Jahr mit einem nachhaltigen Preisanstieg auf über USD 700 je Feinunze. Kurzfristig sind wir jedoch angesichts des sehr hohen Optimismus, einer schwächeren saisonalen Nachfrage und eines ungünstigen charttechnischen Bilds etwas zurückhaltend.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst, Commerzbank AG









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