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Glauben Sie nicht an das Deflationsargument

21.07.2021  |  Lobo Tiggre
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Punkt 1 in diesem Chart des Thompson/Reuters Core Commodities Index ist der Crash von 2008. Punkt 2 ist der Zeitpunkt, an dem die Periode der historisch hohen Preise im Juni 2014 endete. Punkt 3 ist der Punkt, an dem wir uns jetzt befinden - gerade erst haben wir uns von einem stark überverkauften Zustand auf ein Niveau erholt, das dem Tiefpunkt der weltweiten Finanzkrise von 2008 ähnelt. Ich denke, Friedman hat hier den Nagel auf den Kopf getroffen: Hinter all dem Rauch und den Spiegeln war die Rohstoffrally nach 2008 eine Reaktion auf die Geldpolitik.

Der springende Punkt: Heute haben wir sowohl eine Fiskal- als auch eine Geldpolitik, die die Rohstoffpreise in die Höhe treibt. Befänden wir uns immer noch in einer Hartgeld-Wirtschaft, würde ein wirtschaftlicher Abschwung, der zu einer geringen monetären Inflation und einer reduzierten Umlaufgeschwindigkeit des Geldes führt, wahrscheinlich zu einem Rückgang der Verbraucherpreise führen.

Aber heute haben wir eine Fiatgeld-Wirtschaft mit einem fraktionellen Mindestreserve-Bankwesens. Es gibt Derivate über Derivate über Derivate. Und, was jetzt besonders wichtig ist: Es gibt keine fiskalpolitische Zurückhaltung. Unter solchen Bedingungen können Wirtschaftsabschwünge zu einer enormen Geldinflation führen. Eine verringerte Umlaufgeschwindigkeit des Geldes kann dem eine Zeit lang entgegenwirken.

Bei einigen Vermögenswerten und Verbraucherpreisen kann es zu einer gewissen Disinflation kommen, aber das ist keine Deflation. Und wenn die Politik - insbesondere die Fiskalpolitik - die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes anregt, während die Geldmenge zunimmt, gibt es keine gegensteuernde Kraft.

Was passiert, wenn die Regierungen beschließen, dass das Volk (die Wähler) "ohne eigenes Verschulden" unter den durch den Lockdown verursachten Härten leidet, und das "Es muss etwas getan werden"-Denken die Oberhand gewinnt? Die Geld- und Fiskalpolitik könnte sowohl das Angebot als auch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen und so eine anhaltend hohe Verbraucherpreisinflation erzeugen. Das ist der Grund, warum - entgegen der konventionellen wirtschaftlichen Denkweise - die Verbraucherpreise während eines wirtschaftlichen Abschwungs steigen können.

Wir nennen das Stagflation. Die Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes - das Verschwinden des Gegengewichts zur monetären Inflation - ist das Szenario, von dem ich glaube, dass Hunt und andere kluge Leute im Deflationslager es unterschätzen. Die Befürworter des leichten Geldes geben nicht einmal zu, dass ein wirtschaftlicher Abschwung ein Problem darstellt. Sie nehmen die jahrzehntelange niedrige CPI-Inflation als Beweis dafür, dass es keinen Grund gibt, sich um eine Überhitzung der Wirtschaft zu sorgen.

Druckt einfach mehr - alles wird gut. Es ist, als ob die 1970er Jahre in der Welt, in der diese Leute zu leben glauben, nie stattgefunden hätten. Aber wir haben schon einmal eine Stagflation erlebt. Es ist ein Fehler, diese Möglichkeit auszuschließen. Ich denke, wir werden sie wieder erleben, und zwar in Hülle und Fülle. Aber wer hat Recht? Ich denke natürlich, dass ich Recht habe, sonst würde ich meine Meinung ändern. Aber ohne eine Zeitmaschine kann keiner von uns wirklich wissen, was die Zukunft bringen wird. Wir müssen uns alle selbst eine Meinung bilden...

Um Ihnen dabei zu helfen, lassen Sie mich Sie fragen: Wann haben Sie das letzte Mal erlebt, dass Ihre Lebenshaltungskosten gesunken sind?

Ich habe gesehen, dass die Benzinpreise zeitweise deutlich gesunken sind, aber das hat mein Leben nicht materiell billiger gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals ein Vermieter gesagt hat, dass die Miete gesenkt wird. Ich glaube nicht, dass ich jemals in einen Lebensmittelladen gegangen bin und dachte: "Wow, Lebensmittel werden immer billiger..."

Die Machthaber sagen ständig, dass es keine Inflation gibt und dass Deflation die Geißel ist, die man fürchten muss. Tatsächlich ist das Meme "keine Inflation" seit Jahrzehnten unwahr. Die Realität ist einfach weniger Inflation, als die Machthaber sagen, dass es sie geben sollte. Mir ist kein Ort auf dem Planeten bekannt, an dem die realen Lebenshaltungskosten über einen längeren Zeitraum wesentlich gesunken sind - nicht einmal seit dem Ende des Goldstandards.

Ich glaube einfach nicht an das Deflations-Spukgespenst... aber ich sehe überall um mich herum Anzeichen von Inflation. Deshalb bin ich froh, dass ich in Rohstoffen investiert bin. Deshalb habe ich gerade eine weitere Goldaktie gekauft.

Dies - und die Unsicherheit an den Märkten - sind der Grund, warum ich einen niedrigen Einstiegspunkt gesetzt habe und darauf gewartet habe, dass der Markt darauf zu mir kommt. Es hat fast einen Monat gedauert, aber ich habe meinen Auftrag während des großen Einbruchs des Goldpreises am letzten Donnerstag ausgeführt. Mit dieser disziplinierten Herangehensweise "Volatilität zu deinem Freund zu machen", wie es mir Doug Casey beigebracht hat, habe ich mir ein Portfolio aus großartigen Gold-, Silber-, Kupfer-, Öl- und anderen Aktien aufgebaut.

Und ich beabsichtige, mehr zu kaufen, wann immer der Markt mir ein überzeugendes Wertangebot macht. Welche Aktien? Nun, wie oben erwähnt, ist der Zugang zu dem Portfolio, in das ich mein eigenes Geld stecke, das, wofür die Kunden von The Independent Speculator bezahlen. Aber ich werde Ihnen einen Maßstab geben, den Sie verwenden können:

Die besseren Projekte und Minen können für die Aktionäre bei einem Goldpreis von 1.500 Dollar, einem Silberpreis von 20 Dollar und einem Kupferpreis von 3 Dollar liefern, neben anderen Preisen, die weit unter dem heutigen Spotpreis liegen. Due Diligence ist erforderlich, aber Unternehmen mit hochwertigen Assets brauchen keine höheren Preise, um große Gewinne zu erzielen. Sie müssen einfach weiterhin das tun, was sie bisher taten, und die Realität wird sich zu gegebener Zeit durchsetzen.

Aber ich erwarte natürlich höhere Metallpreise. Diese Unternehmen können in einem solchen Umfeld steigender Preise sogar noch besser abschneiden - aber sie sind weniger riskant, als auf diejenigen zu setzen, die bei niedrigeren Preisen nicht liefern können. Uran ist hier die Ausnahme. Bis auf wenige Ausnahmen brauchen alle Bergbauunternehmen viel höhere Preise, um rentabel zu werden. Und selbst die wenigen, die heute Geld verdienen können, werden dies nicht unbegrenzt tun können. Die Kosten steigen weiter und die Minen mit den niedrigsten Kosten sind erschöpft.

Aber ich sehe das als gute Nachricht. Es bedeutet, dass die Uranpreise steigen müssen, wenn es nicht zu einer schweren nuklearen Katastrophe kommt. Ich erwarte, dass sich die Spotpreise für Uran mindestens verdoppeln werden - und sie könnten auf ein viel höheres Vielfaches ansteigen. Und wenn das passiert, erwarte ich, dass die besten Aktien in diesem Bereich in die Höhe schießen werden.


© Lobo Tiggre
www.independentspeculator.com



Dieser Artikel wurde am 13. Juli 2020 auf www.independentspeculator.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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