Silber, der "Wert zu Preis" - Unterschied

Ein weiterer Grund, warum wir derzeit relativ konservativ sind, wenn es darum geht, eine Long-Position in Silber einzugehen, ist seine relative Schwäche gegenüber Gold. Ein Blick auf den obige Tageschart von Gold zeigt, dass der Preisanstieg in dieser Woche deutlich stärker war als der von Silber (siehe 1/2).

Auch der Preisrückgang bei Gold am Donnerstag war wesentlich bescheidener. Daher haben wir es nicht eilig, Kapital zu exponieren. Wir handeln aktuell lieber etwas reaktiv auf einen möglichen Wendepunkt nach einer Preisbestätigung.


Silber Wochenchart, Silber, der Wert zu Preis Unterschied:




Aber es geht uns an dieser Stelle nicht darum, wo spekulative kurzfristige Einstiege in den Spotpreis-Handel mit Silber zu bestimmen sind. Was wir aufzeigen wollen, ist die Wertespanne. Ein extremes Beispiel wäre, dass man derzeit mit einer Unze Silber eine fünfköpfige Familie in Venezuela achtunddreißig Tage lang mit Lebensmitteln versorgen kann (das entspricht 3,8 Millionen Bolivar). Es ist töricht und extrem zu argumentieren, "ach, das ist in Venezuela, und so etwas könnte in meinem Land nie passieren". Moderat, und das ist unserer Meinung nach der richtige Weg, ist das Denken in Versicherungsbegriffen und risikoarmen Möglichkeiten, eine solche Versicherung zu kaufen, nämlich Silber.

Der größere Zeitrahmen auf Wochenbasis deutet bereits darauf hin, dass sich eine Einstiegsmöglichkeit für eine solche Positionierung von physischem Silber aus der Perspektive der langfristigen Vermögenserhaltung ergeben könnte.

Die Preise haben sich etwas oberhalb des 0,618 Fibonacci-Retracement-Levels gehalten. Die jüngsten Preistiefs liegen innerhalb der Seitwärtsspanne der letzten dreizehn Monate zwischen 21,66 USD und 30,14 USD. Angesichts der relativen Schwäche-Divergenz zu Gold würde ein Rückgang in Richtung des 50%-Retracement-Niveaus für uns eine "Chance" bedeuten. Generell erscheint uns der Erwerb von physischem Silber zu Silberpapier-Preisen im Einstiegsbereich zwischen 20,70 USD und 23,75 USD auf lange Sicht, d.h. über einen Zeitraum von mehreren Jahren, unabhängig von der zu zahlenden Prämie, als angemessen.


Silber Monatschart, Das große Bild zählt:




Klarheit herrscht im monatlichen Zeitrahmen. Man kann erkennen, wie beträchtlich der Anstieg von den Tiefstständen des letzten Jahres bei 11,64 USD war. Es ist auch zu erkennen, dass der Kursrückgang von den diesjährigen Höchstständen verhältnismäßig harmonisch verläuft. Höchstwahrscheinlich handelt es sich nur um eine Verschnaufpause vor einer möglichen Trendfortsetzung.

Unterstützt wird dieses bullische Bild durch zwei signifikante Unterstützungszonen der fraktalen Volumenanalyse (1,2), die direkt unter dem aktuellen Kursniveau liegen (siehe Histogramm auf der rechten Seite des Charts).


Silber, der “Wert zu Preis“ - Unterschied:

Bei einem Engagement in den Silbermärkten ist es wichtig, zwischen Marktspekulation und Vermögenserhalt zu unterscheiden.

Wir behaupten nicht, dass wir eine Kristallkugel haben, um klar in die Zukunft zu sehen. Doch wenn man mit Zahlen jongliert, ist es schwer zu glauben, dass alles in bester Ordnung ist. Dass die Wirtschaft gesund ist und dass die Politik der Federal Reserve und das Gelddrucken keine negativen Auswirkungen haben werden.

Wir haben immer wieder irrationales Verhalten von Händlern gesehen. Da das Ego darauf besteht, Recht zu haben, und die Verantwortung für verlorene Geschäfte nicht übernehmen will, geraten die Emotionen schnell außer Kontrolle. Der Verstand kann keine Gründe für fallende Kurse finden. Schnell kann ein Damm brechen, und eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist in Gang gesetzt.

Wir bitten Sie dringend, sich nicht an weiteren verwirrenden, Emotionen auslösenden mentalen Debatten zu beteiligen. Vermeiden Sie es, der Wut freien Lauf zu lassen. Für diejenigen, die in emotionale Reibereien und Frustrationen verwickelt sind, bieten sich kaum noch Gelegenheiten für Preisaufschläge. Treten Sie einen Schritt zurück und prüfen Sie solide fundamentale Gründe für Ihre längerfristigen Bestände und die Möglichkeiten der Vermögenserhaltung über mehrere Jahrzehnte hinweg.


© Florian Grummes
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