Wir befinden uns in der größten, weltweiten Aktienblase überhaupt
29.12.2021 | Jan Nieuwenhuijs
Der gewichtete Durchschnitt von siebzehn Aktienmarktkapitalisierung/BIP-Verhältnissen erreichte Ende des dritten Quartals 2021 etwa 162%, was der höchste Wert seit 1870 ist. Es ist unwahrscheinlich, dass er vor 1870 höher ausfiel, weil die Volkswirtschaften damals noch nicht so stark miteinander agierten. Wahrscheinlicher ist, dass die Aktienblasen damals lokaler waren. Zusätzlich dazu unterhielten die Länder vor 1870 üblicherweise einen Metallstandard, der lange Zeiträume exzessiver Spekulation verhinderte.
Während der Dotcom-Blase 2000 erreichte der gewichtete Durchschnitt des Aktienmarktkapitalisierung/BIP-Verhältnis 123% und erreichte während der Kreditblase 2008 etwa 116%. Vor den 1980er Jahren überstieg er nur einmal 75%. Es ist offensichtlich, dass sich in den 1980er Jahren etwas drastisch an den Finanzmärkten veränderte.
Vielleicht fragen Sie sich, warum ich denke, dass sich die Aktienmärkte in einer Blase befinden, anstatt fair im Rahmen eines neuen wirtschaftlichen Paradigmas bewertet zu werden. Meine Antwort ist einfach: Wenn ich einen Blick auf die Verhältnisse zwischen Aktienmarktkapitalisierung und BIP im obigen Chart werfe, und jede Spitze der vergangenen 150 Jahre eine Blase darstellte, warum sollte dann die aktuelle Spitze, höher noch als jede andere Spitze, keine Blase darstellen?
Als ich versuchte ein langfristiges Goldbewertungsmodell zu bauen und makroökonomische Daten zu sammeln, die so weit zurückreichten wie möglich, stieß ich auf einen akademischen Aufsatz von Dmitry Kuvshinov und Kaspar Zimmerman: "The big bang: Stock market capitalization in the long run." Kuvshinov und Zimmerman (K&Z) führten eine hochrangige Untersuchung durch, um Aktienmarktdaten aus 17 verschiedenen Industrieländern* von 1870 bis 2016 zu sammeln. Nachdem diese Herren ihre Daten mit mir geteilt haben, suchte ich nach den Marktkapitalisierungsdaten von 2017 bis Q3 2021, die zur Methodik von K&Z passten. All diese Daten sind im obigen Chart zu finden.
Die Schlussfolgerung von K&Z ist, dass die Aktienmarktkapitalisierungen bis zu den 1980er Jahren etwa ähnlich wie das BIP zulegten. Deshalb befand sich der gewichtete Durchschnitt zwischen Marktkapitalisierung und BIP 110 Jahre lang bei etwa 50%. Seit den 1980er Jahren ist die Marktkapitalisierung schneller gewachsen als das BIP, was auf den Anstieg der Aktienkurse zurückzuführen ist und nicht auf zunehmende Emissionen. Laut K&Z war der Hauptgrund ein Profitübergang von anderen Teilen der Wirtschaft hin zu gelisteten Unternehmen. Und höhere Profitmargen wurden größtenteils durch niedrigere Zinskosten unterstützt.
Durch meine Recherchen nach dem genauen Grund, warum die Aktienmärkte in den 1980er Jahren explodierten, habe ich mich etwas in dieses Thema verrannt. Wenn ich meine Analyse beende, werde ich sie sicherlich veröffentlichen. Auf Spitzen des Aktienmarkt/BIP-Verhältnisses in den USA folgte in den vergangenen 120 Jahren immer ein höherer Goldpreis. Nach den Spitzen 1929, den 1970er Jahren, 2000 und 2008 verlor der Dollar gegenüber Gold an Wert.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann können Sie den ursprünglichen Autor auf The Gold Observer unterstützen oder den englischen Newsletter abonnieren.
*Australien, Belgien, Kanada, Schweiz, Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden und die USA.
© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer
Dieser Artikel wurde am 29. November 2021 auf www.thegoldobserver.substack.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Während der Dotcom-Blase 2000 erreichte der gewichtete Durchschnitt des Aktienmarktkapitalisierung/BIP-Verhältnis 123% und erreichte während der Kreditblase 2008 etwa 116%. Vor den 1980er Jahren überstieg er nur einmal 75%. Es ist offensichtlich, dass sich in den 1980er Jahren etwas drastisch an den Finanzmärkten veränderte.
Vielleicht fragen Sie sich, warum ich denke, dass sich die Aktienmärkte in einer Blase befinden, anstatt fair im Rahmen eines neuen wirtschaftlichen Paradigmas bewertet zu werden. Meine Antwort ist einfach: Wenn ich einen Blick auf die Verhältnisse zwischen Aktienmarktkapitalisierung und BIP im obigen Chart werfe, und jede Spitze der vergangenen 150 Jahre eine Blase darstellte, warum sollte dann die aktuelle Spitze, höher noch als jede andere Spitze, keine Blase darstellen?
Als ich versuchte ein langfristiges Goldbewertungsmodell zu bauen und makroökonomische Daten zu sammeln, die so weit zurückreichten wie möglich, stieß ich auf einen akademischen Aufsatz von Dmitry Kuvshinov und Kaspar Zimmerman: "The big bang: Stock market capitalization in the long run." Kuvshinov und Zimmerman (K&Z) führten eine hochrangige Untersuchung durch, um Aktienmarktdaten aus 17 verschiedenen Industrieländern* von 1870 bis 2016 zu sammeln. Nachdem diese Herren ihre Daten mit mir geteilt haben, suchte ich nach den Marktkapitalisierungsdaten von 2017 bis Q3 2021, die zur Methodik von K&Z passten. All diese Daten sind im obigen Chart zu finden.
Die Schlussfolgerung von K&Z ist, dass die Aktienmarktkapitalisierungen bis zu den 1980er Jahren etwa ähnlich wie das BIP zulegten. Deshalb befand sich der gewichtete Durchschnitt zwischen Marktkapitalisierung und BIP 110 Jahre lang bei etwa 50%. Seit den 1980er Jahren ist die Marktkapitalisierung schneller gewachsen als das BIP, was auf den Anstieg der Aktienkurse zurückzuführen ist und nicht auf zunehmende Emissionen. Laut K&Z war der Hauptgrund ein Profitübergang von anderen Teilen der Wirtschaft hin zu gelisteten Unternehmen. Und höhere Profitmargen wurden größtenteils durch niedrigere Zinskosten unterstützt.
Durch meine Recherchen nach dem genauen Grund, warum die Aktienmärkte in den 1980er Jahren explodierten, habe ich mich etwas in dieses Thema verrannt. Wenn ich meine Analyse beende, werde ich sie sicherlich veröffentlichen. Auf Spitzen des Aktienmarkt/BIP-Verhältnisses in den USA folgte in den vergangenen 120 Jahren immer ein höherer Goldpreis. Nach den Spitzen 1929, den 1970er Jahren, 2000 und 2008 verlor der Dollar gegenüber Gold an Wert.
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*Australien, Belgien, Kanada, Schweiz, Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden und die USA.
© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer
Dieser Artikel wurde am 29. November 2021 auf www.thegoldobserver.substack.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.