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Taten zählen mehr als Worte

06.09.2007  |  Theodore Butler
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Es ist besonders wichtig dies zu begreifen. Es ist nicht legal den Silberpreis künstlich zu drücken, indem man Tausende von Kontrakten an der weltweit führenden Silberbörse, der COMEX, leerverkauft - um dann Silber und Silber-Derivate woanders zu kaufen. Da der COMEX-Preis für Silber fast ausschließlich die Leitmarke für die Weltsilberpreise ist, so ist es auch illegal, den Preis an der COMEX zu beeinflussen, um woanders Schnäppchen zu machen. Das ist keine legitime Arbitrage - das ist das Einmaleins der Manipulation.

Natürlich kann ich nicht behaupten, dass ScotiaMocatta genau das getan hat, doch die Antwort der Scotiabank deutet darauf hin. Sie haben nicht abgestritten, dass sie ein großer Short an der COMEX waren, selbst dann nicht, als sie direkt befragt wurden. Sie haben im Wesentlichen nur gesagt, dass sie abgesichert waren, wenn sie an der COMEX short gewesen sind.

Die ScotiaBank hat so geantwortet, wie es eben nur möglich ist, wenn man ein großer Short an der COMEX war. Sie würden nicht lügen und sagen, sie seien nicht short gewesen, wenn sie es gewesen wären. Es wäre ein Problem für eine respektierte und bedeutende Finanzinstitution, sollte sich später herausstellen, dass sie in einer solchen Angelegenheit die Unwahrheit gesagt haben.

Von der Antwort der Scotiabank habe ich nie wirkliche Enthüllungen erwartet, im Gegensatz zur CFTC und NYMEX/COMEX. Sie sind die ersten Aufsichtsbehörden und müssen Antworten auf legitime Fragen geben, die so wichtige Probleme wie Manipulation betreffen. Ich wusste also, was sie antworten würden, warum zum Teufel habe ich sie dann direkt zu ihrer Short-Position befragt und meine Leser dazu gedrängt, dasselbe zu tun?

Die Antwort ist: Es ging nicht um Worte, sondern um Taten. Unsere Taten und ihre Taten. Ich hatte vor, die Scotiabank (und andere Commercials) deutlich zu informieren, so dass sie dies nicht abstreiten könnten. Dank ihnen, konnte das auch geschehen. Die Scotiabank kann von nun an nicht mehr behaupten, dass sie nicht gewarnt worden sei.

Ich hatte schon geschrieben, dass ich fest glaube, dass die CEOs der großen Finanzfirmen, deren Metall-Abteilungen in die Silbermanipulation verwickelt sein könnten, größtenteils gar nicht von den illegalen Aktivitäten beim Silber wussten. Die Scotiabank befand sich bisher in der Kategorie der Ahnungslosen. Jetzt nicht mehr, denke ich. Jetzt kommt es darauf an, was sie daraus machen, ob sie die fragwürdigen Deals ihrer Metall-Tochtergesellschaften aufdecken.

Ich denke, wir sollten uns in die Lage von Mr. Waugh versetzten. Er ist für einen weithin respektierten und erfolgreichen Finanzgiganten verantwortlich, der über 58.000 Angestellte in der ganzen Welt zählt, über 12 Millionen Kunden hat und über 1 Milliarde $ pro Vierteljahr verdient. Der Metallhandel gehört nicht zum Kerngeschäft der Organisation, dennoch hat die Angelegenheit das Potential zum Skandal zu werden und einen 175-Jahre alten Ruf zu beschmutzen. Plötzlich werden ernste Fragen über eine große Short-Position beim COMEX-Silber-Futures gestellt. Was würden sie an seiner Stelle tun?

Als Außenstehende können wir nur darüber nachdenken, was aller Wahrscheinlichkeit nach passieren wird und dementsprechend mögliche Veränderungen im zukünftigen Verhalten überwachen. Ich denke, wir könnten ein starkes Zeichen gesetzt haben, dass sogar schon Auswirkungen auf den COT der letzten zwei Wochen gezeigt hat. Es fällt mir schwer zu glauben, dass der heftige Sell-Off und die dramatischen Glattstellungen bei den 4 Großen rein gar nichts mit der jüngsten Kontaktaufnahme mit Scotiabank zu tun haben. Es kann sich nicht nur um einen Zufall handeln, es ist schwer zu glauben, dass der größte Rückkauf an Short-Positionen, innerhalb von zwei Wochen, seitens der Großen Vier nichts mit dem Interesse an Mocatta zu tun gehabt hat.

Wenn ich richtig liege und der jüngste Sell-Off und die konzentrierte Glattstellung darauf zurückgehen, dass die Spots auf Mocatta gerichtet wurden, dann könnte es bei der Silbermanipulation zu grundlegenden Veränderungen kommen. Wir werden es auch nicht mit Sicherheit wissen können, solange die nächste Markterholung noch nicht begonnen hat. Kommt sie, so können wir beobachten, ob die konzentrierte Short-Position ansteigt oder nicht. Ich denke aber, es gibt eine vernünftig große Chance, dass die großen Shorts genug von der erregten Aufmerksamkeit haben und ihre manipulativen Praktiken einstellen werden.

Ich kann die bullischen Verhältnisse im COT für Silber gar nicht oft genug hervorheben. Beim Silber sind die Fundamentaldaten nie besser gewesen und die dramatischen Verbesserungen im COT stellen jetzt eine besonders attraktive Chance für den Kauf von Silber dar.

Das letzte Mal, dass der COT so gut aussah, ist ganze 4 Jahre her. Damals kostete die Unze Silber 4,50 $. Wie wir wissen, gibt es weniger verfügbares Silber als vor 4 Jahren. Wir wissen auch, dass sich das noch verfügbare Silber in stärkeren und weniger konzentrierteren Händen befindet. Wir wissen, dass die Shorts konzentrierter als vor 4 Jahren sind und sich zunehmender Wachsamkeit ausgesetzt sehen werden. Das macht sie angreifbarer und legt das Fundament für einen Überraschungsanstieg. Keiner würde heute die Gelegenheit versäumen, Silber bei 4,50 $/oz zu kaufen.





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