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Warum Goldman noch immer 2.000 Dollar Gold erwartet

05.02.2022  |  Kelsey Williams
Goldman erwartet noch immer 2.000 Dollar Gold

Letzte Woche hat Goldman Sachs seine neueste Prognose für den Goldpreis veröffentlicht: "In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht erklärte die Bank (d.h. Goldman Sachs), dass sie ihre 12-Monats-Prognose für den Goldpreis auf 2.150 Dollar je Unze anhebt und damit von ihrem vorherigen Ziel von 2.000 Dollar abweicht. Die Bank empfiehlt außerdem den Kauf von Goldfutures für Dezember 2022." - Kitco News, 26.01.2022

Hier ist eine ähnliche Meldung von vor sechs Monaten: "In einer Situation anhaltender globaler Erholung und nur mäßiger Inflation erwartet Goldman Sachs einen Goldpreis von 2.000 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von etwa 10% gegenüber den aktuellen Preisen bedeuten würde." - Kitco News, 06.07.2021

Sechs Monate zuvor war Goldman noch optimistischer:

Goldman Sachs hält an Goldpreisziel von 2.300 US-Dollar für 2021 fest

"Die globale Investmentbank Goldman hat ihr bisheriges 12-Monats-Ziel von 2.300 US-Dollar für den Goldpreis bekräftigt." - 17.11.2020

Davor schließlich diese Goldman-Sachs-Projektion vom Juli 2020:

Goldman Sachs erhöht Goldpreisprognose für die nächsten 12 Monate von USD 2.000 auf USD 2.300

"Einem Analystenteam der globalen Investmentbank Goldman Sachs zufolge wurde der Anstieg des Goldpreises auf neue Höchststände, der in letzter Zeit den Anstieg der Realzinsen und anderer Alternativen zum US-Dollar überholt hat, durch "eine mögliche Verlagerung der US-Notenbank hin zu einer inflationären Ausrichtung vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen, erhöhter innenpolitischer und sozialer Unsicherheit in den USA und einer wachsenden zweiten Welle von Infektionen im Zusammenhang mit COVID-19" angetrieben." - 28.07.2020

Zu dem Zeitpunkt, als Goldman seine Prognose für den Goldpreis auf 2.300 Dollar je Unze anhob, lag der Goldpreis bereits bei 1.958 Dollar je Unze. Nachdem der Goldpreis ein paar Tage später einen Tageshöchststand von 2.060 Dollar erreicht hatte, fiel er schnell wieder unter 2.000 Dollar und hat diesen Preis seitdem nicht mehr überschritten.


Frage: Warum erwartet Goldman noch immer 2.000 Dollar Gold?

Die wiederholten Prognosen von Goldman Sachs für einen zukünftigen Goldpreis von 2.000 Dollar je Unze oder mehr kamen, nachdem der Goldpreis das erwartete Ziel überschritten hatte, und nicht vorher. Und das Muster ähnelt dem, das nach dem Höchststand des Goldpreises von 1.895 Dollar je Unze nach 2011 auftrat...

"Der Goldpreis dürfte 2012 weiter steigen... mit einem prognostizierten Preis von 1.940 Dollar gegenüber dem heutigen Stand von 1.607 Dollar."

Nach dieser übereifrigen Ankündigung sank der Goldpreis im Dezember 2015 weiter auf einen Tiefstand von 1.049 Dollar je Unze und erreichte das prognostizierte Ziel erst fast fünf Jahre später. Warum macht Goldman immer noch Vorhersagen für einen Goldpreis, der bereits eingetreten ist?


Antwort: Es ist Teil des Spiels

Das gilt nicht nur für Goldman Sachs. Die Wall Street mag kein Gold. Finanzberater sind im Geschäft mit der Verwaltung von Geld. Um die Nachfrage nach goldbezogenen Anlageinstrumenten zu befriedigen, hat die Wall Street eine Fülle von Aktien, Investmentfonds, börsengehandelten Fonds und anderen Papierersatzprodukten geschaffen, die angeblich das echte Gold repräsentieren.

Ihr Makler oder Finanzplaner kann diese Arten von Anlagen problemlos in Ihr Vermögensallokationsmodell einbeziehen, ohne dass Sie sich allzu viele Gedanken machen müssen. Es läuft auf das Marketing hinaus. Es geht nur um das verwaltete Geld. Ihr Makler oder Finanzplaner wird Ihnen nicht raten, mit 10% bis 20% Ihres Vermögens Goldmünzen zu kaufen und diese in Empfang zu nehmen. Aber er oder sie wird Ihnen vielleicht raten, einen Teil Ihres Geldes in einen goldbezogenen Investmentfonds oder ETF zu investieren.


Wie Goldman Sachs wirklich über Gold denkt

Ende Juli 2020 äußerte sich der Chief Investment Officer der privaten Vermögensverwaltung von Goldman Sachs in einem Interview mit CNBC wie folgt: "Wir sind der Meinung, dass Gold nur dann angebracht ist, wenn man der festen Überzeugung ist, dass der US-Dollar entwertet werden wird. Wir haben diese Ansicht nicht... Also ist diese ganze Aufregung und das Getöse um Gold nichts, was wir kaufen." - Sharmin Mossavar-Rahmani

Die Aussage von Frau Mossavar-Rahmani erfolgte ironischerweise kurz nachdem ein Team von Rohstoffanalysten bei Goldman seine 12-Monats-Prognose für Gold von 2.000 Dollar auf 2.300 Dollar angehoben hatte (dieselbe Prognose wurde bereits in diesem Artikel zitiert). Ist Frau Mossavar-Rahmani nicht bewusst, dass der US-Dollar bereits um 99% entwertet wurde? Und dass der Goldpreis von 2.000 Dollar (ein hundertfacher Anstieg von 20 Dollar je Unze) diese Entwertung und den daraus resultierenden Kaufkraftverlust des US-Dollars bereit widerspiegelt?


Der Goldwert es nicht vom Preis abhängig

Die Goldpreisprognosen von Goldman Sachs und anderen Wall-Street-Banken sind für Anleger und andere Personen von geringem Wert. Der Wert von Gold hängt nicht vom Preis ab. In der Tat sagt der Goldpreis nichts über den Wert des Goldes aus (siehe "Gold And The Elusive Chase For Profits"). Der aktuelle Goldpreis spiegelt lediglich den kumulierten Kaufkraftverlust des US-Dollar wider. Weiter steigende Goldpreise werden erst nach einem weiteren Kaufkraftverlust des US-Dollar eintreten - über einen längeren Zeitraum.


© Kelsey Williams



Der Artikel wurde am 2. Februar 2022 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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