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David Brady: Volatilität nimmt zu, steht ein deflationäres Ereignis bevor?

13.02.2022
Kürzlich wurden die neuesten CPI-Zahlen veröffentlicht, und sie waren explosiv. Erwartet wurde ein Anstieg von 7,3% im Jahresvergleich. Der Wert lag bei 7,5%. Das mag nicht viel klingen, aber das ist der höchste Consumer Price Index seit 1982. Die Kernrate stieg um 6,0% gegenüber den Erwartungen von 5,9%. Auch dies ist der höchste Stand seit 1982, also seit 40 Jahren! Die Erwartungen für eine Zinserhöhung stiegen in die Höhe. Die Rendite der 10-Jahresstaatsanleihe stieg auf 2%. Die realen Renditen stiegen ebenfalls auf -0,47%. Dem Dollar gefiel das und er kletterte wieder auf 96. Die Aktien gerieten erneut unter Druck, ebenso wie Gold und Silber.

Der Silberstreif am Horizont ist, dass sich die Renditekurve rasch abflacht. Dies signalisiert, dass der allmächtige Anleihemarkt die Zinserhöhungen nicht abnimmt. Entweder sie bleiben aus, oder es kommt zu ein oder zwei Zinserhöhungen, und der daraus resultierende Einbruch an den Aktienmärkten zwingt die Fed, das Handtuch zu werfen, die Zinsen zu senken und wieder mit dem Drucken zu beginnen.

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Die Renditekurve ist jedoch extrem überverkauft und positiv divergent. Als Nächstes könnte eines von zwei Dingen geschehen:

• die 10-Jahres-Rendite steigt schneller als die 2-jährige; oder
• die 10-Jahres-Rendite fällt langsamer als die 2-jährige.

Ersteres wäre auf eine anziehende Wirtschaft zurückzuführen, in der die Inflation hartnäckiger bleibt, die Erwartungen einer Zinserhöhung aber bereits eingepreist sind. Mit anderen Worten, die Anleger in langlaufenden Anleihen glauben nicht mehr daran, dass die Zinserhöhungen fast sofort wieder rückgängig gemacht werden, wenn die Aktienkurse fallen. In der Zwischenzeit bleibt die Inflation ungebremst.

Letzteres - und das ist meiner Ansicht nach wahrscheinlicher - bedeutet, dass die 10-Jahres-Rendite sinkt, die Zinserhöhungserwartungen aber noch schneller zurückgehen, was durch einen erheblichen deflationären Schock ausgelöst wird, z. B. eine Aktienmarktkorrektur, die möglicherweise von einem Rückgang der Ölpreise begleitet wird. Der Auslöser könnte alles Mögliche sein, z. B. ein globaler Cyberangriff. In beiden Fällen sinken die Zinserhöhungserwartungen, während die Aktienkurse einbrechen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wie eine kaputte Schallplatte anhöre, wiederhole ich meine Erwartung, dass die Fed wieder zur Rettung eilen wird, wenn das passiert. Dann ist das Spiel für Gold und Silber eröffnet, während die realen Renditen und der Dollar fallen. Die gleiche Geschichte wie im März 2020, Dezember 2018 und März 2009. Der Dollar hat seine Kursgewinne vollständig aufgegeben und noch einiges mehr. Die Aktien haben ihre Verluste wettgemacht. Bei einer derartigen Volatilität ist es am besten, einen Schritt zurückzutreten und einen Blick auf das Gesamtbild zu werfen. Höhere Volatilität ist in der Regel auch ein Signal für bevorstehende größere Verwerfungen: Spitzenrenditen, Aktien, Öl, Dollar?


Gold

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Wir befinden uns immer noch im Niemandsland. 1.837 ist nach wie vor ein Widerstand, und das vorherige Hoch von 1.854 liegt knapp darüber. Die Unterstützung liegt bei 1.785. Solange die eine oder andere Unterstützung nicht durchbrochen wird, was bald der Fall sein dürfte, kann es in beide Richtungen gehen. Das Risiko eines Tests von 1.720, 1.675 und möglicherweise eines tieferen Tiefs bleibt bestehen. Aber auch der Anstieg auf neue Höchststände ist meiner Meinung nach unvermeidlich.



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