Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Zauberer der Fed - Die Megamanipulanten

16.02.2022  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Doch dieses Mal wird es anders kommen. Wie schon beim Dow 1929 und beim Nikkei 1989. Zwischen 1929 und 1932 fiel der Dow um 90%. Es brauchte 25 Jahre (bis 1954), bis der Index sein 1929er-Hoch nominal wieder erreicht hatte.

Open in new window

Der Nikkei erreichte 1989 mit 39.000 Punkten seinen Höchststand und fiel anschließend um 89%. Heute, 33 Jahre später, hat der Nikkei sein damaliges Hoch immer noch nicht erreicht - trotz massiver Geldschöpfung und Währungsentwertung.


Kauf bei Rücksetzern wird diesmal scheitern

Anleger, die heute darüber nachdenken, beim anstehenden Platzen der Superblase Kursrücksetzer für Aktienkäufe zu nutzen, sind auf dem besten Weg für den Schock ihres Lebens: Sie changieren in einem supervolatilen Markt, der nach jeder Erholung bloß unerbittlich weiterfallen wird und neue Tiefs markiert.

Der Durchschnittsinvestor wird weiterhin davon ausgehen, dass der sogenannte ‘Fed Put’ (Bernanke, Yellen & Powell) wie in der Vergangenheit funktionieren wird. Der ‘Fed Put’ bedeutet, einfach formuliert, nur, dass die Federal Reserve die Aktienmärkte rettet, indem sie genügend Geld druckt und die Zinssätze manipuliert, so dass die Aktienmärkte sich schnell wieder erholen.

Wir sollten uns vielleicht daran erinnern, dass die Rettung des Aktienmarkts nie eines der offiziellen Mandate der Federal Reserve gewesen ist (denn das sind, zur Information, stabile/ niedrige Inflation und Vollbeschäftigung). Allerdings wird die Fed natürlich von Privatbankern kontrolliert. Und in deren Interesse liegt eben ein ewig steigender Aktienmarkt, weil sich damit Geld verdienen lässt.

Leider wird der ‘Fed Put’ dieses Mal aber nicht funktionieren; so gut wie jeder, der bei Kursrücksetzern kaufen möchte, wird das erst erkennen, wenn es schon viel zu spät ist. Diese Anleger werden im kommenden Superbärenmarkt auf den Weg nach unten hängen bleiben, bis sie den größten Teil ihres Geldes, effektiv betrachtet, verloren haben.


Superblasen können immer noch größer werden

Denken Sie daran, dass sich eine Superblase meistens weiter aufblähen wird, als es irgendjemand gedacht hätte; das exakte Top ganz genau abpassen zu wollen, ist daher eigentlich blödsinnig. Mit Blick auf den Nasdaq und den Russel 2000 macht es ganz den Eindruck, als seien die Tops hier schon markiert worden.

Zwischen dem 2009er-Tief und der Kursspitze von November 2021 hat sich der Nasdaq versechzehnfacht (16 x)! Doch nichts kann die Superblase daran hindern, sogar noch etwas weiter zu wachsen. Es hat jedoch überhaupt keinen Sinn, auch noch den allerletzten Tropfen aus diesem Markt zu pressen, der seit 1985 schon um das Einhundertfünfzigfache (150 x) gestiegen ist.

Niemand geht bankrott, weil Gewinne zu früh mitgenommen werden. Viele werden hingegen alles verlieren, weil sie ihre Positionen bis zum Höchststand halten, und dann bis ganz unten im Markt bleiben.


Risiken überall - bei Aktien, Anleihen, Immobilien & Dollar

Doch nicht allein am Aktienmarkt zeigen sich derzeit deutliche Gefahrensignale für Anleger. Auch der Anleihemarkt ist ebenso gefährlich und ebenso eine Bubble wie der Aktienmarkt. Die Federal Funds Rate (Leitzins der US-Notenbank) hatte 1981 mit 19% ihren Spitzenstand erreicht und befindet seither in einem 40-jährigen Abwärtstrend. Seit der großen Finanzkrise von 2008 lag der US-Leitzins bei ca. 0%.

Open in new window

Wären die Zinsmärkte durch Angebot und Nachfrage bestimmt, würde ein Zinssatz von NULL Prozent bedeuten, dass es keine Nachfrage nach Kredit gäbe. In einem manipulierten Scheinmarkt für Geld ist das, wie sich deutlich zeigt, nicht der Fall. Als die Fed Funds Rate 2008 den Nullpunkt erreichte, waren die USA insgesamt mit 54 Billionen $ verschuldet. Heute, 14 Jahre später, liegen die Zinsen immer noch bei null, die Verschuldung hingegen stieg sprunghaft auf 86 Billionen $ an.


Fed - Die Mega-Manipulatoren

In einem freien Markt, ohne Manipulation, hätte eine solch große Geldnachfrage die Kreditkosten auf Stände gehoben, wie sie 1980-81 erreicht wurden, d.h. auf fast 20%. Stattdessen praktizieren die Zauberer der Fed ihren Hokuspokus mit Falschgeld und Falschzins.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"