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Unfassbare Verwerfungen an den Rohstoffmärkten durch Russland-Sanktionen

09.03.2022  |  Sascha Opel
Was an den Rohstoffmärkten durch die Sanktionen gegen Russland für Verwerfungen ausgelöst wurden, ist wohl einmalig in der jüngeren Geschichte seit Ende des zweiten Weltkrieges. So stieg der Nickelpreis über den an der London Metal Exchange (LME) gehandelten Nickel-Future am Montag um satte 66,25 Prozent auf 48.078 USD je Tonne, um am Dienstag ungebremst im Frühhandel um weitere 100 Prozent auf knapp 100.000 USD pro Tonne zu explodieren.

Angesichts der extremen Preisbewegungen setzte die LME den Handel mit Nickel-Futures sogar für den Rest des Tages aus.

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Unser vom Handel ausgesetzter Musterdepotwert Nornickel verdient sich bei diesen Preisen "dumm und dämlich" und ist noch nicht mal von irgendwelchen Sanktionen betroffen. Dass die Aktie nun nicht mehr gehandelt werden kann, trifft nicht etwa "Oligarchen“ (die besitzen eh keine ADR’s), sondern den durchschnittlichen Kleinanleger und ETF-Sparer.

Was hier für ein übles Spiel mit den Kleinanlegern in russischen ADRs gespielt wird, ist ein Skandal. So kann man beispielsweise die russischen ADR weiter in London verkaufen, aber nicht kaufen! Führt dazu, dass Anleger, die in Panik geraten oder Liquidität benötigen, nun ihre russischen Aktien (ADR) zu Bewertungen von KGV’s unter 1 und Dividendenrenditen von geschätzten 50% an die Sponsors dieser ADRs verkaufen. Diese haben die echten Aktien hinterlegt und freuen sich gerade wie Schneekönige über die Deals ihres Lebens.

Russland zählt zu den Top 3 Nickelproduzenten der Welt. Wie Öl und Gas unterliegt Nickel bislang keinen westlichen Sanktionen. Es reichte bereits die Aussicht auf mögliche Embargos gegen den russischen Rohstoffsektor, um die Preise in die Höhe zu treiben.

Morgan Stanley geht davon aus, dass große Teile der russischen Exporte bald für den Weltmarkt wegfallen. Daher die Panik an den Rohstoffmärkten. Für die Elektroautoindustrie ist der hohe Nickelpreis desaströs. Nickel ist eines der wichtigsten Metallkomponenten bei der Batterieherstellung. Je mehr Nickel, desto höher die Energiedichte einer Batterie.

Eine typische Elektroauto-Batterie hat etwa 8 kg Lithium, 35 kg Nickel, 20 kg Mangan und 14 kg Kobalt. Die extrem hohen Preise machen die ohnehin schon nicht günstigen Elektroautos noch teurerer. Kosteten 35 kg Nickel vor ein paar Tagen 896 USD, wäre es gestern circa 3.000 USD gewesen.

Nicht nur der Elektroautoindustrie stehen schwierige Zeiten bevor. Die komplette Klimadebatte wird neu aufgerollt werden müssen. Wer bislang der Auffassung war, dass Elektromobilität zur Rettung der Umwelt einen Beitrag leisten kann, sollte eventuell nochmal nachdenken. Denn schon lange ist klar, dass der massenweise Abbau von Lithium und Kobalt extreme Umweltschäden verursacht. Eine Preisexplosion bei Nickel und Kupfer tut ihr übriges nun dazu.


© Rohstoffraketen.de
Auszug aus dem deutschsprachigen Börsenbrief für Rohstoff-, Gold- und Minenaktien




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