Eine sich anbahnende Rohstoffkrise könnte die Versandkosten noch weiter in die Höhe treiben
26.03.2022 | Frank Holmes
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In einem Bericht vom 9. März schreiben die Drewry-Analysten Nikesh Shukla und Santosh Gupta, dass die Spot-Einnahmen aufgrund einer Schiffsknappheit gestiegen sind, da sich die Händler beeilten, Schiffe zu binden, und einige Betreiber nicht bereit waren, in die Schwarzmeerregion zu fahren. Die Erträge für Schiffe der kleineren Klasse - die im Gegensatz zu den sehr großen Rohöltankern (VLCC) Kanäle und Häfen aller Größenordnungen anlaufen können - verzeichneten zwischen dem 18. Februar, also vor der Invasion, und dem 4. März mit die größten Sprünge.Denken Sie daran, dass die Frachtraten aufgrund der pandemiebedingten Ungleichgewichte in der Lieferkette bereits sehr hoch sind. Nach Angaben von Drewry sind die Spotpreise gegenüber der gleichen Woche des letzten Jahres um durchschnittlich 83% gestiegen. Die Verschiffung eines Containers von Shanghai nach Los Angeles kostet Exporteure 158% mehr als noch vor einem Jahr; die Strecke Rotterdam-New York ist sogar 175% teurer.
Die Anleger haben dies zur Kenntnis genommen. Im Vergleich zum breiten Markt, der seit Beginn des Konflikts in den Korrekturbereich oder sogar in den Bärenbereich gefallen ist, sind die Aktien vieler Schifffahrts- und Logistikunternehmen stark gestiegen. Zu den größten Kursgewinnern zwischen dem 24. Februar und dem 10. März gehören japanische Reedereien wie Mitsui O.S.K. Lines (+26,7%), Kawasaki Kisen Kaisha (+20,9%) und Nippon Yusen Kabushiki Kaisha (+20,0%). Die taiwanesischen Unternehmen Evergreen Marine (+10,3%) und Yang Ming Marine Transport (+10,2%) legten ebenfalls zu.
Bitcoin könnte auch profitieren
Der andere Punkt, den ich aus Pozsars Bericht hervorheben möchte, ist, dass der Konflikt das Ende des globalen Währungssystems herbeiführen könnte, das seit 1971 in Kraft ist, als Präsident Nixon das rohstoffbasierte Geld abschaffte. "Dieses System ist zusammengebrochen", behauptet Pozsar, "als die G7 Russlands Devisenreserven beschlagnahmt hat." Er bezieht sich damit natürlich auf die Entscheidung der reichen Länder, alle Vermögenswerte der Zentralbank der Russischen Föderation einzufrieren, ein Schritt, der traditionell echten Pariastaaten wie Nordkorea, Iran und Venezuela vorbehalten ist.
Am anderen Ende dieser Krise könnte der Wert des chinesischen Yuan viel höher (dank der verbilligten russischen Rohstoffe) und der Wert des Dollar viel niedriger sein. Infolgedessen "wird Bitcoin ... wahrscheinlich von all dem profitieren", schreibt Pozsar. Ich stimme zu. Anders als Fiatwährung ist Bitcoin Privateigentum. Keine Person oder staatliche Einrichtung kann ihn "einfrieren". Viele Investoren, unabhängig davon, wie sie zu diesem geopolitischen Konflikt stehen, sehen die Schwere der Wirtschaftssanktionen gegen Russland und kommen zu dem Schluss, dass Bitcoin eine Fluchtmöglichkeit aus dem Geldsystem ist, das solche Beschlagnahmungen ermöglicht.
© Frank Holmes
U. S. Global Investors
Der Artikel wurde am 14. März 2022 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.