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Goldman Sachs Alarmstudie: Das Kupfer geht aus!

15.04.2022  |  Sascha Opel
Das Ende von "Dr. Kupfer" als Konjunkturindikator

Eine Kupfer-Alarmstudie von Goldman Sachs sorgt für Aufsehen. Das Rohstoff-Analystenteam um Jeffrey Currie sieht die Weltversorgung durch Kupfer in Gefahr. "Kupfer schlafwandelt auf einen endenden Lagerbestand zu“, meint das Goldman Sachs Rohstoffteam. Zum ersten Mal seit zehn Jahren fielen die globalen Lagerbestände im März, anstatt im Monat der wichtigsten saisonalen Überschussphase dieses Metalls, wie üblich zu steigen.

Goldman Sachs: "Trotz einer solch extremen fundamentalen Wende, die von einer starken Nachfrage, einem sich erholenden China, einem unterdurchschnittlichen chilenischen Minenangebot und Schrottknappheit untermauert wird, haben sich die Preise kaum bewegt. Unserer Ansicht nach schlafwandelt der Markt in Richtung endender Lagerbestände.

Tatsächlich erwarten wir jetzt für 2022 ein Defizit an raffiniertem Kupfer von 374kt, das Doppelte unserer vorherigen Schätzung. Genug, um die sichtbaren Lagerbestände bis zum 4. Quartal zu erschöpfen. Darüber hinaus folgen auch erweiterte Defizitprojektionen für 2023 und 2024. (…) Höhere Preise sind erforderlich, um ein wesentlich größeres Schrottangebot zu stimulieren und (…) um diesen Markt auszugleichen.

Trotz dieses zunehmenden Rückenwinds sind die Kupferpreise in diesem Jahr nur leicht gestiegen, und die Positionierung ist unverändert geblieben, was Anlegern einen klaren Einstiegspunkt für Long-Positionen bietet. Dieser deutliche sequenzielle Verschärfungstrend bei den Kupfermarktbedingungen veranlasst uns, unsere Preisziele auf 11.500 USD/12.000 USD/13.000 USD je Tonne auf 3/6/12-Monatsbasis anzuheben.


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Kupfer 12 Monate in USD/t



Goldman Sachs: Das Ende von "Dr. Copper" als Konjunkturindikator!

Zudem sieht Goldman Sachs eine deutliche Verschiebung der Kupferpreisbedeutung. Bislang wurde der Kupferpreis vor allem als Konjunkturindikator wahrgenommen. Daher auch der Beiname "Dr. Copper“. Dies dürfte sich jetzt laut Goldman Sachs ändern. Man schreibt: “Unserer Ansicht nach blieb die Positionierung beim Kupfer unter den Anlegern zurückhaltend, da die Bedenken über ein nachlassendes Wachstum im Westen und die Immobiliensorgen in China überwiegten.

Anleger bleiben skeptisch was die Entwicklung der Kupfernachfrage in einer von Energieknappheit geprägten Weltwirtschaft angeht. Tatsächlich waren die Fundamentaldaten einst so sehr mit dem globalen Wachstum verbunden, dass Kupfer als "promoviert“ in Makroökonomie angesehen wurde.

Doch heute existiert "Dr. Copper“ nicht mehr! ESG, Geopolitik und chronische Unterinvestitionen treiben die Fundamentaldaten von Kupfer weit mehr als die globale Konjunktur und das Wachstum.

Unserer Ansicht nach ist "Dr. Copper“ in der öffentlichen Ordnung und nicht mehr in der Wirtschaft tätig und stützt sich auf Bedenken hinsichtlich der chilenischen Bergbaulizenzgebühren, der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien in Europa und der Versorgungsrisiken durch russische Sanktionen, anstatt die globalen Wachstumserwartungen widerzuspiegeln.

Darüber hinaus hat COVID den chinesischen Konjunkturzyklus aus dem Einklang mit dem Westen gebracht, da sich die chinesischen Stimuli - und damit die Aktivitäten - zu beschleunigen beginnen, selbst während der Westen die Geldpolitik verschärft.

Infolgedessen sollten Anleger auf diese Anzeichen einer sequentiellen Verbesserung achten, um die zukünftige Dynamik des Kupfermarktes besser zu verstehen.“

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Kupfer 5 Jahre in USD/t (eine Kerze = 1 Monat):
Goldman Sachs sieht 30% Kurspotenzial beim Kupfer (Ziel: 13.000 USD auf 12 Monate),
unabhängig von der Weltkonjunktur, da "Dr. Copper" nicht mehr gilt!



© Sascha Opel
Rohstoffraketen.de - Auszug aus dem deutschsprachigen Börsenbrief für Rohstoff-, Gold- und Minenaktien



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