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Bitcoin - Risk-Off dominiert die Märkte

28.04.2022  |  Florian Grummes
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US-Government Bond 10-years, vom 25. April 2022. ©Midas Touch Consulting


Seit 1981 befand sich die Rendite auf zehnjährigen US-Staatsanleihen in einem nicht enden wollenden Abwärtstrend. Jeder der gegen die sinken Zinsen spekuliert hatte, wurde gnadenlos eines Besseren belehrt. Nun sieht es jedoch so aus, als ob dieser Mega-Trend im März 2020 mit absoluten Rekord-Niedrigzinsen geendet hat.

Seitdem hat sich die Rendite für die zehnjährigen US-Staatsanleihen fast verachtfacht und kratzt an der Oberkante des 41-jährigen Abwärtstrendkanals. Sollte es sich um eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation handeln, wäre ein Anstieg der US-Renditen bis auf 10% in den nächsten Jahren durchaus möglich. Die scharfe Erholung macht zudem den Eindruck, als ob die Fed die Kontrolle über den Bondmarkt verloren hat. Vor allem institutionelle Investoren dürften auf gigantischen Verlusten sitzen.

Aus dieser Perspektive macht der starke Druck in allen Marktsegmenten Sinn und dürfte sich mittelfristig weiter hochschaukeln. Die zuletzt extrem hohen Inflationsdaten dürften aufgrund der um sich greifenden Krise bis zum Jahresende auch deutlich zurückgehen. Und auch die Rohstoffmärkte erscheinen nach der starken Rally in den letzten zwei Jahren überhitzt und reif für eine gesunde Korrektur.

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Cyclical Cost-Conditions Index, vom 23. April 2022. ©Michael Kantrowitz


Wir nehmen die aktuelle Lage sehr ernst und erwarten bis zum Herbst eine Verschärfung der "Risk-Off Mentalität" und einen üblen Liquiditäts-Crunch, denn jeder Marktteilnehmer ist nun bemüht, seine Schäfchen noch irgendwie ins Trockene zu bringen. Vor allem die kollabierenden Aktienmärkte und die Tech-Stocks dürften ungeachtet kurzfristiger Erholungen unter Druck bleiben. Der Bitcoin sowie der gesamte Krypto-Sektor als hochspekulative "Risk-On Vehikel" dürften ebenfalls massiv in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wer jetzt eine hohe Cash-Position aufgebaut hat und diese bis zum Herbst durchhalten kann, dürfte geniale Einstiegschance in allen Märkten präsentiert bekommen.


7. Fazit: Bitcoin - Risk-Off dominiert die Märkte

An den Finanzmärkten dominiert zunehmend die Flucht in Cash, nachdem die Bondmärkte implodieren, die Tech-Aktien (Meta -51%, Netflix -71%, PayPal -73%) teilweise brutal abgeschlachtet wurden und der US-Dollar als einziger zulegen kann. Auch die Rohstoff- und Edelmetallpreise geraten zunehmend unter Druck. Es riecht nach dem Sommer 2008!

Kurzfristig könnte es trotzdem zu einer Reaktion bzw. Erholung kommen, die den Bitcoin zurück über 40.000 USD und in Richtung 42.000 bis 44.000 USD oder sogar höher führen könnte. Schließlich kommt es in jedem Bärenmarkt immer wieder zu scharfen, aber irreführenden Erholungen. Diese werden durch einen vorübergehende Short-Squeeze ausgelöst, bei dem Leerverkäufer ihre Positionen eindecken müssen. Die scharfen Erholungen brechen dann aber schnell wieder in sich zusammen. Beim Bitcoin war derartiges seit Januar noch nicht zu beobachten. Die nächste größere Erholung wäre also eine Verkaufschance!

Im großen Bild handelt der Bitcoin noch immer in der großen Seitwärtsrange zwischen grob gesagt 30.000 USD und 65.000 USD. Die Zeichen mehren sich, dass in den kommenden Monaten ungeachtet zwischengeschalteter Erholungen zu einem neuerlichen Test der Unterseite um 30.000 USD kommen könnte. Es empfiehlt sich derzeit eine sehr defensive Herangehensweise an die Finanzmärkte.


© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com


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