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Hohe Kraftstoffkosten sind ein abschreckendes Beispiel für extreme Klimapolitik

12.06.2022  |  Frank Holmes
In der vergangenen Woche erreichten die Benzinpreise in den USA kurz vor Beginn der Sommerreisesaison neue Rekordhöhen. Höhere Kraftstoffkosten wirken sich auf alle Bereiche der Wirtschaft aus, von Pendlern über Familien, die ihre Sommerreise planen, bis hin zu Unternehmen, die Waren versenden. Es ist jedoch nicht alles schlecht und düster. Aufgrund der stratosphärischen Öl- und Gaspreise waren Energieaktien in diesem Jahr der einzige Lichtblick in einem ansonsten trüben Markt. Bis Ende Mai legte der S&P Oil & Gas Exploration & Production Index um unglaubliche 60% zu, während der S&P 500 um etwa 13% fiel.

Eine Reihe von Ölgesellschaften, darunter Shell und Exxon Mobil, meldeten im ersten Quartal Rekordgewinne, und bis zum Ende dieses Jahres werden sie voraussichtlich Rekordjahresgewinne erzielen. Nach Schätzungen von Rystad Energy sind börsennotierte Explorations- und Produktionsunternehmen auf dem besten Weg, im Jahr 2022 einen unerhörten freien Cashflow (FCF) in Höhe von 834 Milliarden US-Dollar zu erwirtschaften. Das entspräche einer Steigerung von fast 70% gegenüber dem letzten Jahr.

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Niemand mag hohe Benzinpreise, und ich bezweifle ernsthaft, dass irgendjemand hofft, dass sie auf unbestimmte Zeit anhalten werden. Auf der anderen Seite sollte man dies als Chance sehen. Viele Anleger haben die bisherige Rally in diesem Jahr vielleicht verpasst, aber wenn die Schätzungen von Rystad zutreffen, könnte es in den kommenden Monaten weitere Gewinne geben.


Die Initiativen der Regierungen für grüne Energie haben die Gewinne aus fossilen Brennstoffen in die Höhe getrieben

Wie sind also die Brennstoffkosten so hoch geworden? Wir könnten auf pandemieartige Störungen hinweisen, von denen einige weltweit noch andauern. Und dann ist da noch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der die Geopolitik des Energiemarktes durcheinander gebracht hat. Dies sind kurzfristige Störungen. Den größten Beitrag zu den höheren Energiepreisen leisten jetzt und in Zukunft die erzwungenen Versuche der Regierungen, von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzusteigen, bevor die Technologie so weit ist, die weltweite Nachfrage zu decken.

Das ist das Ergebnis eines brandneuen Berichts des Fraser Institute, einer in Vancouver ansässigen Denkfabrik. In dem Dokument mit dem Titel "Kann Kanada Europas Energiekrise vermeiden?" plädieren die Analysten der Gruppe unter der Leitung von Robert Murphy dafür, dass Kanada - und damit auch die USA - die steigenden Energiepreise in Europa als warnendes Beispiel für eine extreme Klimapolitik betrachten sollten. Eine solche Politik "hat zu Europas Energiekrise beigetragen", schreiben die Autoren und fügen hinzu, dass die kanadischen Politiker ihren Kurs ändern und die gleichen Fehler vermeiden sollten.

Natürlich ist es zweifelhaft, dass es mit Justin Trudeau am Ruder zu einer Umkehr kommen wird. Obwohl Kanada eine Öl-Supermacht ist und im März Öl, Erdgas, Kohle und raffiniertes Erdöl im Wert von 13,6 Milliarden Dollar exportierte, hat es mit die höchsten Benzinpreise der Welt. In der Woche, die am 30. Mai endete, mussten kanadische Autofahrer im Durchschnitt 6,50 Dollar je Gallone Benzin bezahlen. Das ist mehr als der Weltdurchschnitt und etwa 1,70 Dollar je Gallone mehr als die US-Fahrer in der gleichen Woche im Durchschnitt zahlten.

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Und die Preise werden mit der Zeit wahrscheinlich weiter steigen. Im Mai einigten sich alle G7-Länder darauf, die Finanzierung der Entwicklung fossiler Brennstoffe in Übersee ab Ende dieses Jahres einzustellen. Nach einem Bericht des Guardian könnten durch diese Vereinbarung jedes Jahr rund 33 Milliarden Dollar von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umgeschichtet werden.


Die USA sind immer noch der größte Ölproduzent

In der Zwischenzeit bleiben die USA die weltweite Nummer eins unter den Öl-Supermächten und haben 2018 Russland überholt. Und das, obwohl sich die Produktion noch nicht vollständig auf das Niveau vor der Pandemie erholt hat.

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Am stärksten ist die Förderung im Permian Basin, das sich in Westtexas und Teilen von New Mexico befindet. Das Ölfeld ist sogar so ergiebig, dass Rystad davon ausgeht, dass die Produktion allein dort im Jahr 2022 die Produktion aller ölproduzierenden Länder mit Ausnahme von Russland und Saudi-Arabien übertreffen wird. Wie der Houston Chronicle berichtet, erlebte das Permian-Gebiet vor einem Jahrzehnt dank des Schieferbooms und des Einfallsreichtums der US-Produzenten ein explosives Wachstum. Seitdem hat sich die Region zu einem wirtschaftlichen Kraftzentrum entwickelt.

Rystad erwartet nun, dass die Produktion in diesem Jahr 5,6 Millionen Barrel Rohöl am Tag und im nächsten Jahr sogar 6,5 Millionen Barrel am Tag erreichen wird, was fast die Hälfte der gesamten US-Produktion ausmachen würde. Dies mag einer der Gründe dafür sein, dass Texas mit das billigste Benzin im Land hat, selbst bei dem heutigen Rekordpreis von 4,34 Dollar je Gallone, wie die American Automobile Association (AAA) mitteilt. Kein Wunder, dass sich in den letzten Monaten so viele Unternehmen in den Lone Star State verlagert haben.


© Frank Holmes
U. S. Global Investors



Der Artikel wurde am 06. Juni 2022 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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