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Chris Puplava: Wann eine Pause keine Pause ist & warum 2,5% die wichtigste Schwelle ist, die es zu beachten gilt

04.08.2022
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Das Wirtschaftswachstum enttäuschte ab dem vierten Quartal 2018 erheblich, und dennoch erhöhte die Fed die Zinssätze weiter, bis schließlich im Dezember 2018 der Markt für Schrottanleihen in die Knie ging. In dieser Zeit kamen keine neuen Emissionen auf den Markt, so dass der Markt bei der letzten Fed-Sitzung 2018 am 19. Dezember darauf wartete, dass Powell dem Markt einen Knochen hinwirft, damit er das Feuer auf dem Kreditmarkt nicht weiter anheizt. Stattdessen zeigte das Fed-Punktediagramm in diesem Monat, dass die Fed für 2019 drei bis vier Zinserhöhungen und eine weitere Schrumpfung ihrer Bilanz erwartete.

Die Bemerkung während der Pressekonferenz, die den Markt besonders beunruhigte, war die Aussage Powells, dass die Reduzierung der Fed-Bilanz im Hintergrund auf Autopilot laufen würde und im Grunde genommen ein Nicht-Ereignis sei. Der Markt sah das anders und fiel gegenüber dem Vortag um 8% auf den Tiefststand vom 24. Dezember.

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Auf den heutigen Tag übertragen bedeutet dies, dass die Fed einen mehrmonatigen Rückgang der Inflationsrate abwarten will, bevor sie ihren Kurs ändert. Mit zwei weiteren Inflationsmesswerten bis zur September-Sitzung wird ein Rückgang der CPI-Inflation wahrscheinlich nicht den Beobachtungen der Fed entsprechen und könnte den Markt auf eine unangenehme September-Überraschung vorbereiten, genau wie die Fed-Überraschung im Dezember 2018.

Letztendlich wird es darauf ankommen, ob die US-Wirtschaft eine offizielle Rezession umgeht und eine weiche Landung erlebt oder in eine offizielle Rezession fällt. Seit 2004 fällt der S&P 500 in Abschwungphasen, in denen der PMI auf einen Wert von 50 fällt und die Wirtschaft nicht in eine Rezession abrutscht, zwischen 20% und 25% unter sein Bottom-up-Kursziel. In Rezessionen fällt er etwa 35% unter sein Bottom-up-Analystenziel.

In der schlimmsten Phase fiel der S&P 500 im Juni um 26% unter das Kursziel der Analysten, was eine große Kaufgelegenheit darstellen würde, wenn die USA eine Rezession abwenden können. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen wir mit einem rezessionsbedingten Rückgang um 35% unter die aktuelle Bottom-up-Schätzung von 4.749,32 Punkten rechnen, was ein Kursziel von 3.087 Punkten bedeuten würde.

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Die Geldpolitik und die Straffung der Märkte wirken sich mit Verzögerung auf die Wirtschaft aus, so dass der derzeitige Anstieg der langfristigen Staatsanleiherenditen und des Leitzinses dafür spricht, dass der ISM PMI bis weit in das Jahr 2023 hinein rückläufig sein wird, was eine weiche Landung höchst unwahrscheinlich macht und dafür spricht, dass der Tiefpunkt noch nicht erreicht ist.


© Chris Puplava
www.financialsense.com



Dieser Artikel wurde am 01. August 2022 auf www.financialsense.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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