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Goldpreis schwach vor US-Zinsanhebung

21.09.2022  |  Markus Blaschzok
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Untypisch und interessant ist die Divergenz von Gold zu Silber und Platin in den letzten Wochen. Während der Goldpreis in der letzten Woche um 2,5% fiel, konnte der Silberpreis um 4,4% auf 19,62 $ ansteigen und auch der Platinpreis verbuchte ein Plus von 3,7% auf 903$. Beide Weißmetalle zeigen eine deutliche Stärke gegenüber dem Goldpreis, was sehr untypisch ist, da beide normalerweise mit und stärker als der Goldpreis fallen.

Stattdessen konnten sich beide Weißmetalle von ihren Tiefs entfernen und diese Niveaus verteidigen, während der Goldpreis eine wichtige langjährige Unterstützung durchbrach und abverkaufte. Hier zeigt sich, wie stark überverkauft beide Edelmetalle bereits sind. Vor einer Woche hielten die Produzenten am Terminmarkt für Silber und Platin eine Netto-Longposition, was zuvor erst einmal in der Geschichte geschah. Dies zeigt, dass alle Spekulanten bereits verkauft haben und niemand mehr da ist, um noch short zu gehen, selbst dann, wenn der Goldpreis einbricht. Diese Stärke von Silber und Platin zeigt, wie pessimistisch das Sentiment am Edelmetallmarkt ist.

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Silber und Platin waren die Gewinner in der letzten Handelswoche, während der Goldpreis einbrach


Es gibt weiterhin Licht und Schatten am Edelmetallmarkt. Die Stimmung ist denkbar schlecht, wie die Daten der US-Terminmarktaufsicht zeigen, was jedoch zu einer Stärke bei Silber und Platin führte. In einem normalen Marktumfeld hätten wir aktuell das perfekte Setup für Käufe. Aufgrund der bevorstehenden historisch starken Rezession bei gleichzeitigen Zinsanhebungen muss man dennoch so lange vorsichtig bleiben, bis die US-Notenbank aufgrund eines exogenen Faktors zurückrudern kann und mit neuer Liquidität die Märkte stützen wird. Erst dann kann man unbesorgt auf die Käuferseite wechseln.

Bis dahin sollte man sich kurzfristig an wichtigen technischen Marken orientieren. Sollte die US-Notenbank am Mittwoch ihren Leitzins nur um 75 Basispunkte anheben, so könnte dies bereits zu einer Rückeroberung der wichtigen Marke von 1.680 $ beim Goldpreis führen, worauf eine Rallye durch einen Short-Squeeze möglich wäre. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass es bei einem Zinsschritt von 100 Basispunkten zu einem nochmaligen Rücksetzer und Rausschütteln zittriger Hände kommt. Die Augen des Marktes richten sich nun auf Mittwochabend und die US-Notenbank. Es wird spannend!


Technische Analyse zu Gold:

Terminmarkt: COT-Report vom 16.09.2022

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhielten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.

Zur Vorwoche zeigten sich die Daten neutral. Die großen vier Händler an der COMEX (BIG4) sind nur noch mit 9 Tagen der Weltproduktion short, was etwas Hoffnung gibt, dass die ehemalige Unterstützung bei 1.680 $ schnell wieder zurückerobert werden kann. Insgesamt sind die COT-Daten für Gold mit einem COT-Index bei 98 Punkten und 93 Punkten zum OI im Kaufbereich.

Die Positionierung der Spekulanten absolut ist hingegen noch nicht wieder auf einem Rekordniveau angekommen, wie bei Silber und Platin, was grundsätzlich noch etwas Luft für den Preis ließe, wenn es weitere Zinsanhebungen gibt seitens der US-Notenbank. Die Positionierung der BIG4 ist auch gut. Unter normalen Umständen wäre das ein super Setup auf sichere Gewinne. Alles ist mittelfristig für das Swing-Trading unverändert bullisch.

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Die Terminmarktdaten sind gut und zeigen, dass das Sentiment bereits sehr pessimistisch ist


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Die mutmaßliche Manipulation am Goldmarkt ist typisch niedrig für ein Tief am Goldmarkt, was Hoffnung gibt



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