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Weizen und Inflation

15.10.2007  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Angesichts all dessen erscheint mir ein Weizenpreis im Bereich von 7 $ sowohl technisch als auch fundamental gesehen absolut gerechtfertigt. Aber ist dieser Preis historisch gesehen überhaupt hoch? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir den inflationsbereinigten Weizenpreis betrachten. Dieser nächste Chart bereinigt den nominellen Weizenpreis mit Hilfe des US-Verbraucherpreisindex CPI um die Inflation. Die resultierende blaue Linie zeigt den Weizenpreis über die letzten paar Jahrzehnte in heutigen 2007-Dollars. Das Ergebnis ist wirklich erstaunlich.

Wie immer gilt der übliche Vorbehalt gegenüber einer Inflationsbereinigung mit Hilfe des CPI. Ich hasse den CPI, der aus politischen Gründen weit unter der wirklichen monetären Inflation liegt. Trotzdem bleibt der CPI unter Mainstream-Investoren der weitestgehend anerkannte Inflations-Indikator. Die Verwendung des CPI anstatt der wirklichen monetären Inflation macht den folgenden Chart für Mainstream-Investoren besser zugänglich. Hätte ich stattdessen die wirkliche monetäre Inflation verwendet, wären diese Preise noch viel höher. Da dieser Index eher dafür geschaffen ist, die Inflation zu vertuschen als sie zu verfolgen, führt die Verwendung des CPI zu konservativen Zahlen für die historischen Weizenpreise in konstanten 2007-Dollars.

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Ist ein Weizenpreis von 7 $ also aus historischer Sicht vernünftig? Definitiv. In heutigen Dollars gemessen handelte Weizen Anfang der 1970er Jahre, bevor die letzten Überreste des Gold-Dollar-Standard verschwanden, bei 8 $. Dies war der normale Weizenpreis in der Ära vor der zerstörerischen Inflationierung. Danach, in den 1970ern und Anfang der 1980er, handelte Weizen während des letzten Rohstoff-Booms mehr als ein Jahrzehnt lang über 7 $. Historisch gesehen sind Weizenpreise von über 7 $ in heutigen Dollars also absolut akzeptabel.

Während der Weizenpreis neue nominelle Allzeithochs erreicht hat, entsprechen die heutigen realen, inflationsbereinigten Preise noch nicht einmal annähernd einem Allzeithoch. Weizen handelte Anfang 1974 sogar kurzfristig über 27 $ pro Scheffel in konstanten 2007-Dollars! Zum Glück waren diese Spitzenpreise nicht nachhaltig. Seitdessen ist der reale Weizenpreis in einem jahrzehntelangen Bärenmarkt insgesamt kontinuierlich zurückgegangen. Wie die Unterstützungslinie in diesem Chart zeigt, dauerte dieser reale Abwärtstrend bis etwa 2000 an.

Obwohl nun die realen Weizenpreise für einen säkularen Rohstoff-Bullenmarkt noch keineswegs übertrieben sind, werden sie generell dennoch als übermäßig hoch empfunden. Die rote Linie im obigen Chart zeigt den nominalen, also den nicht inflationsbereinigten Weizenpreis seit 1970. So wie auch ich vor meinen Untersuchungen es geglaubt hatte, handelte Weizen tatsächlich meist zwischen 3 $ und 4 $ pro Scheffel. Da der Durchschnittsbürger nicht in realen Preisen denkt, muss ihm natürlich der heutige Weizenpreis von über 7 $ sehr teuer vorkommen.

Daher denke ich, dass der Weizen-Bullenmarkt sich als der wichtigste für Investoren und Spekulanten erweisen wird. Obwohl die heutigen Weizenpreise absolut nicht extrem sind, werden sie sicherlich als extrem empfunden. Nachhaltig höhere Weizenpreise, die aufgrund technischer und fundamentaler Gründe wahrscheinlich sind, werden die Preise für alle Lebensmittel steigen lassen. Ein Teil davon wird legitim sein, wenn die Lebensmittel hohe Kosten für Weizen beinhalten, aber die Produzenten werden vermutlich auch die Preise für jene Lebensmittel anheben, die nur geringe Kosten für Weizen beinhalten, da sie diese als Vorwand benutzen können.

Höhere Kosten für Lebensmittel werden, egal ob sie nun von der realen Angebots- und Nachfrage-Situation oder von wirklicher monetärer Inflation gesteuert werden, die Inflations-Erwartungen jedenfalls erhöhen. Diese Erwartungen sind der größte Feind der Fed, denn die Leute gehen mit ihrem Geld sehr viel anders um, wenn sie Inflation befürchten. Steigende Inflations-Erwartungen, zum Teil gesteuert von diesem Weizen-Bullenmarkt, werden immer mehr Kapital in harte Assets ziehen, welche während inflationären Zeiten tendenziell stark steigen.

Wir von Zeal sind sicherlich nicht neu in diesem Rohstoff-Spiel. In diesem Bullenmarkt begannen wir im Jahr 2000, bei den niedrigsten Kursen der letzten Jahrzehnte, elitäre Rohstoff-Aktien zu kaufen. Während des massiven Bullenmarktes seitdessen haben wir und unsere Abonnenten ein Vermögen gemacht, da mehr und mehr Kapital in den Rohstoff-Sektor geflossen ist. Dieser Weizen-Bullenmarkt, der die generellen Inflations-Erwartungen anhebt, wird helfen, viel neues Mainstream-Kapital in Rohstoffe und die Aktien ihrer Produzenten zu bringen.

Die größten Gewinne innerhalb eines beliebigen Bullenmarktes werden erst erzielt, wenn die breite Öffentlichkeit aufgeregt und euphorisch wird. Dieser Weizen-Bullenmarkt hat das Potential, Investoren mehr als alles Andere auf die Gefahren der Inflation und die großartigen Möglichkeiten in Rohstoff-Aktien aufmerksam zu machen. Wenn Sie sich richtig positionieren wollen, bevor der Mainstream aufmerksam wird, abonnieren Sie noch heute unseren renommierten monatlichen Newsletter. Es liegen noch viele Jahre vor uns, in denen Sie ihr Vermögen immer noch vervielfachen können.

Fazit ist, dass dieser Weizen-Bullenmarkt, obwohl nicht weitgehend beobachtet, sehr weite Auswirkungen haben sollte. Die Leute empfinden Inflation am Stärksten in jenen Dingen, die sie oft kaufen müssen, und Essen steht auf dieser Liste ganz oben. Da Weizen weltweit ein wichtiges Grundnahrungsmittel darstellt, wird er die Preise für Nahrungsmittel stark anheben. Dies wird wiederum die generellen Inflations-Erwartungen trotz Verleugnung durch die Regierung erhöhen und die Leute werden sich für harte Assets interessieren.

Obwohl ein Weizenpreis von 9 $ heute extrem erscheint, ist er aus historischer Sicht nicht einmal annähernd extrem. Da die technischen und fundamentalen Grundsätze einen nachhaltigen Weizenpreis im Bereich von 7 $ im kommenden Jahr vermuten lassen, werden diese hohen Weizenpreise wohl bestehen bleiben. Weizen ist daher in der einzigartigen Position, die Inflations-Erwartungen höher zu treiben als jeder andere Rohstoff dies tun könnte.


© Adam Hamilton
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 12.10.2007.)





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